Johann Adolph Hasse war um die Mitte des 18. Jahrhunderts der berühmteste Komponist seiner Epoche. Im Zusammenwirken mit dem Libretto-Papst Pietro Metastasio, der die meisten Libretti für Hasse verfasst hat, waren die Beiden die wichtigsten Vertreter der neapolitanischen opera seria. Hasse genoss das Ansehen Maria Theresias, Friedrichs II. von Preußen, Voltaire nannte ihn den „Helden des Jahrhunderts“, Bach war ihm in freundschaftlicher Wertschätzung verbunden, für den jungen Mozart, über den Hasse gesagt haben soll „Dieser Knabe wird uns alle vergessen machen“, war er ein Vorbild. In Europa hatte sich Hasse den Beinamen „il divino Sassone“ („der göttliche Sachse“) verdient. Er war zwar kein gebürtiger Sachse, aber immerhin 30 Jahre lang Kapellmeister am Dresdner Hof. Der musikgeschichtlichen Bedeutung, die Hasse zu Lebzeiten für die Entwicklung der Oper in Deutschland eingenommen hat, wird sein Status im heutigen Musikleben allerdings nicht gerecht. Sein Werk ist so sehr in der Ästhetik seiner Zeit verhaftet, dass es für die Nachwelt zu wenige Impulse und Anreize bereithält. Geboren wurde Johann Adolph Hasse am 25. März 1699 in Bergedorf bei Hamburg. Seine Familie versah seit Generationen das Organistenamt in der Ortskirche, sein Urgroßvater war Schüler von Jan Pieterszoon Swelinck in Amsterdam gewesen. Auch Johann Adolph erlernte das Orgelspiel. 1714 ging er jedoch nach Hamburg, um Gesang zu studieren. Dort wurde der Dichter Johann Ulrich von König auf ihn aufmerksam und empfahl ihn 1718 als Tenor an die Oper am Gänsemarkt. Ein Jahr später wechselte er nach Braunschweig, wo er am dortigen Opernhaus am 11. August 1721 seine erste Oper Antioco zur Aufführung brachte. 1722 begab sich Hasse zum weiteren Studium nach Italien und war bis 1725 Schüler von Nicola Porpora und Alessandro Scarlatti in Neapel. 1727 wurde er Kapellmeister in Venedig; dort lernte er die berühmte Primadonna Faustina Bordoni kennen und heiratete sie. 1731 folgte er einer Berufung zum Hofkapellmeister nach Dresden. Dieses Amt übte er 30 Jahre aus und machte in dieser Zeit die Dresdner Hofoper erstmals zur führenden Opernbühne Deutschlands. Das Gesangsensemble zählte zu den Spitzenensembles seiner Zeit und Jean-Jacques Rousseau bildete in seiner Enzyklopedie die Sitzordnung des Orchesters als beispielhaft ab. Zusammen mit seiner Frau war Hasse äußerst erfolgreich. Das Ehepaar erhielt zahlreiche Gastspieleinladungen nach Italien, aber auch nach London und Paris. Mit Ausbruch des Siebenjährigen Krieges (1756-1763) wurde die Situation für Hasse allerdings schwierig. Beim Kanonenbeschuss Dresdens am 19. Juli 1760 brannte sein Wohnhaus ab, mitsamt den zum Stich vorbereiteten Abschriften seiner gesammelten Werke. Nach Kriegsende musste er schließlich vom arm gewordenen sächsischen Hof ohne Pension verabschiedet werden. Hasse verbrachte den Rest seines Lebens in Wien und Venedig. Dort starb er am 16. Dezember 1783 – zwei Jahre nach dem Tod seiner Frau. Nach Hasses Tod geriet sein Werk rasch in Vergessenheit. Auch seine Kirchen- und Instrumentalmusik ist größtenteils nur noch historisch von Belang. Von seinen 56 Opern sind heute noch bekannt: Artaserse (1730), Cleofide (1731), Didone abbandonata (1742), Arminio (1745) und Solimano (1753).
[2024] Johann Adolf Hasse 325. Geburtstag
Alle Porträts im März
- 01.03.2017 → Georg Christoph Wagenseil 240. Todestag
- 01.03.2020 → Thomas Campion 400. Todestag
- 01.03.2021 → Thomas Adès 50. Geburtstag
- 01.03.2021 → Dimitri Mitropoulos 125. Geburtstag
- 01.03.2023 → Girolamo Frescobaldi 380. Todestag
- 01.03.2024 → Tor Aulin 110. Todestag
- 02.03.2024 → Roman Haubenstock-Ramati 30. Todestag
- 02.03.2024 → Bedřich Smetana 200. Geburtstag
- 03.03.2016 → Johann Pachelbel 310. Todestag
- 03.03.2018 → Nicola Antonio Porpora 250. Todestag
- 03.03.2022 → Eugène d' Albert 90. Todestag
- 03.03.2024 → Giovanni Battista Viotti 200. Todestag
- 04.03.2015 → Moritz Moszkowski 90. Todestag
- 04.03.2016 → Aribert Reimann 80. Geburtstag
- 05.03.2017 → Heitor Villa-Lobos 130. Geburtstag
- 05.03.2023 → Sergej Prokofjew 70. Todestag
- 06.03.2017 → Zoltán Kodály 50. Todestag
- 07.03.2015 → Maurice Ravel 140. Geburtstag
- 07.03.2016 → Frantisek Benda 230. Todestag
- 07.03.2019 → Johann Georg Albrechtsberger 210. Todestag
- 08.03.2015 → Franco Alfano 140. Geburtstag
- 08.03.2017 → Othmar Schoeck 70. Todestag
- 08.03.2019 → Hector Berlioz 150. Todestag
- 09.03.2017 → Josef Myslivecek 280. Todestag
- 09.03.2024 → Kalevi Aho 75. Geburtstag
- 10.03.2017 → Arthur Honegger 125. Geburtstag
- 10.03.2020 → Antonio Cabezón 510. Geburtstag
- 10.03.2020 → Ignaz Moscheles 150. Todestag
- 10.03.2020 → Carl Reinecke 110. Todestag
- 10.03.2024 → Pablo Sarasate 180. Geburtstag
- 10.03.2024 → Grete Zieritz 125. Geburtstag
- 11.03.2021 → Astor Piazzolla 100. Geburtstag
- 12.03.2017 → Félix Alexandre Guilmant 180. Geburtstag
- 12.03.2017 → Charles-Marie Widor 80. Todestag
- 14.03.2021 → Sir Peter Maxwell Davies 5. Todestag
- 15.03.2018 → Lili Boulanger 100. Todestag
- 15.03.2021 → Wilfried Hiller 80. Geburtstag
- 15.03.2022 → Luigi Cherubini 180. Todestag
- 15.03.2022 → Alexander Zemlinsky 80. Todestag
- 16.03.2016 → Giovanni Battista Pergolesi 280. Todestag
- 16.03.2018 → Mario Castelnuovo-Tedesco 50. Todestag
- 17.03.2019 → Josef Rheinberger 180. Geburtstag
- 17.03.2022 → Jacques Fromental Halévy 160. Todestag
- 18.03.2024 → Nikolai Rimsky-Korssakoff 180. Geburtstag
- 19.03.2019 → Joseph Haas 140. Geburtstag
- 19.03.2023 → Max Reger 150. Geburtstag
- 20.03.2018 → Bernd-Alois Zimmermann 100. Geburtstag
- 20.03.2023 → Sergej Rachmaninow 150. Geburtstag
- 21.03.2016 → Alexander Glasunow 80. Todestag
- 21.03.2019 → Modest Mussorgsky 180. Geburtstag
- 21.03.2024 → Franz Schreker 90. Todestag
- 22.03.2017 → Jean-Baptiste Lully 330. Todestag
- 22.03.2023 → Andrew Lloyd Webber 75. Geburtstag
- 23.03.2023 → Franz Schreker 145. Geburtstag
- 23.03.2023 → Johann Gottfried Walther 275. Todestag
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- 24.03.2016 → Enrique Granados 100. Todestag
- 24.03.2024 → Samuel Scheidt 370. Todestag
- 25.03.2015 → Pierre Boulez 90. Geburtstag
- 25.03.2018 → Claude Debussy 100. Todestag
- 25.03.2024 → Johann Adolf Hasse 325. Geburtstag
- 26.03.2017 → Heinrich Isaac 500. Todestag
- 26.03.2018 → César Cui 100. Todestag
- 26.03.2024 → Hermann Schroeder 120. Geburtstag
- 27.03.2015 → Arthur Bliss 40. Todestag
- 27.03.2017 → Johann Stamitz 260. Todestag
- 27.03.2022 → Harald Saeverud 30. Todestag
- 28.03.2018 → Sergej Rachmaninow 75. Todestag
- 29.03.2022 → Carl Orff 40. Todestag
- 30.03.2020 → Joseph Haas 60. Todestag
- 30.03.2024 → Pietro Antonio Locatelli 260. Todestag
Uraufführungen im März
- 02.03.2020 → UA vor 225 Jahren: J. Haydn, Sinfonie Nr. 103 Es-Dur Hob. I:103
- 04.03.2017 → UA vor 140 Jahren: P. Tschaikowsky, Schwanensee op. 20
- 06.03.2021 → UA vor 190 Jahren: V. Bellini, La Sonnambula
- 07.03.2021 → UA vor 310 Jahren: G.F. Händel, Rinaldo HWV 7
- 09.03.2022 → UA vor 180 Jahren: G. Verdi, Nabucco
- 09.03.2024 → UA vor 180 Jahren: G. Verdi, Ernani
- 11.03.2021 → UA vor 170 Jahren: G. Verdi, Rigoletto
- 14.03.2022 → UA vor 175 Jahren: G. Verdi, Macbeth
- 17.03.2019 → UA vor 140 Jahren: P. Tschaikowsky, Eugen Onegin op. 24
- 19.03.2019 → UA vor 160 Jahren: Ch. Gounod, Faust
- 19.03.2019 → UA vor 220 Jahren: J. Haydn, Die Schöpfung Hob. XXI:2
- 30.03.2021 → UA vor 80 Jahren: B. Britten, Sinfonia da Requiem op. 20
- 31.03.2021 → UA vor 180 Jahren: R. Schumann: Sinfonie Nr. 1 op. 38 B-Dur
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