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[2023] Henri Duparc 175. Geburtstag


Der Komponist Henri Duparc ist einer der bedeutendsten frazösischen Liedkomponisten, obgleich nur 17 Lieder von ihm erhalten sind. Speziell die Orchesterfassungen seiner „Mélodies“, unter welcher Bezeichnung sich das Lied unter dem Eindruck von Schuberts Liedschaffen in Frankreich etabliert hat, haben eine große Wirkung auf die Orchestration und auf die Komposition von Orchesterliedern ausgeübt. Der geringe erhaltene Werkbestand ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass Duparc eigenhändig teils aus übersteigerter Selbstkritik, teils aus einer veränderten moralischen und religiösen Einstellung heraus die meisten seiner Werke vernichtet hat. In einem Brief vom 19. Januar 1922 an seinen Komponistenfreund Jean Cras schreibt er: „... Der andere Grund für diese Zerstörung, die ich nicht bereue, war die völlige moralische Transformation, die Gott in mir vor 20 Jahren bewirkt hat und die in einer einzigen Minute mein ganzes vorheriges Leben auslöschte. Somit soll auch Roussalka nicht länger existieren, da sie keinerlei Verbindung zu meinem neuen Leben hat...“ Duparc wurde am 24. Januar 1848 in Paris geboren. Er war einer der ersten Schüler von César Franck am Pariser Collège Vaugirard. Im Gegensatz zu seinem Lehrer schätzte Duparc Liszt und Wagner, besuchte Liszt 1869 sogar in Weimar und fuhr 1870 zur Uraufführung der Walküre nach München. Auch nach Bayreuth ist Duparc mehrfach gereist. Der Einfluss dieser beiden Komponisten schlug sich auch in Duparcs Werken nieder. 1868 wurden erstmals Kompositionen von Duparc veröffentlicht. 1870/71 wurde seine Pariser Wohnung Treffpunkt von Literaten und Musikern wie Ernest Chausson, Gabriel Fauré und Camill Saint-Saëns. Aus diesen Zusammenkünften entstand 1871 die Idee zur Gründung der Societé Nationale de Musique zur Förderung der französischen Musik. 1871 heiratete Duparc Ellen MacSwiney aus Schottland. Im Alter von etwa 35 Jahren machte sich bei ihm ein Nervenleiden bemerkbar, das damals als „Neurasthenie“ diagnostiziert wurde und mit dem er bis zu seinem Lebensende zu kämpfen hatte. Die Erkrankung lähmte zunehmend seine Kompositionstätigkeit, bis er 1885 das Komponieren ganz aufgab. Von da an widmete er sich vor allem seiner Familie, der Literatur und der Malerei. Den größten Teil seines späteren Lebens verbrachte Duparc in La Tour-de-Peilz bei Vevey in der Schweiz. Im fortschreitenden Alter büßte er auch immer mehr seiner Sehkraft ein und erblindete schließlich am Grünen Star. Seine tiefe Religiosität half ihm, dieses Schicksal zu ertragen. Duparc starb am 12. Februar 1933 in Mont-de-Marsan im südwestlichen Frankreich. In Paris ist im 17. Arrondissement ein Platz nach ihm benannt.

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