Fanny Hensel war die ältere Schwester des Komponisten Felix Mendelssohn Barholdy. Sie wurde am 14. November 1805 in Hamburg geboren. Wie ihr Bruder war auch sie musikalisch hochbegabt und erhielt eine erstklassige musikalische Ausbildung. Mit 13 Jahren spielte sie ihrem Vater alle 24 Präludien aus dem „Wohltemperierten Klavier von J.S. Bach auswendig vor. Im Jahre 1811 zog die Familie aus politischen Gründen nach Berlin. Am 21. März 1816 wurden die Kinder dort evangelisch getauft und führten seitdem den Namen Mendenlssohn Barholdy. 1820 traten Fanny und Felix in die Sing-Akademie zu Berlin ein, die von Carl Friedrich Zelter geleitet wurde. Ihre erste Liedkomposition schenkte sie ihrem Vater zum Geburtstag am 10. Dezember 1819. Aus gesellschaftlichen Gründen gestatteten ihr Vater und ihr Bruder es ihr nicht, ihre Kompositionen zu veröffentlichen und ihre musikalischen Fähigkeiten professionell zu nutzen. Ab 1823 veranstaltete die Familie Mendelssohn in ihrem Haus sogenannte „Sonntagsmusiken“, private Konzerte mit professionellen Musikern, bei denen Fanny sich als Pianistin betätigen und auch eigene Werke zur Aufführung bringen konnte. Bis zu 200 Zuhörer besuchten diese Sonntagsmusiken, unter ihnen auch Robert und Clara Schumann, Franz Liszt und Joseph Joachim. Sie komponierte überwiegend Lieder und Kammermusik. Ab 1931 führte Fanny die Sonntagsmusiken in eigener Regie als bedeutende kulturelle Institution des Berliner Musiklebens bis zu ihrem Tod fort. Während der Probe am Nachmittag des 14. Mai 1847 erlitt sie einen Gehirnschlag und starb noch am selben Tag. Sie war mit dem Hofmaler Wilhelm Hensel verheiratet. Ihr Sohn Sebastian schrieb die Familiengeschichte der Mendelssohns anhand zahlreicher Brief- und Tagebuchquellen seiner Mutter.
Der amerikanische Komponist Aaron Copland wurde am 14. November 1900 als Sohn aus Litauen ausgewanderter Eltern in Brooklyn/New York geboren. Heute gilt er als einer der bedeutendsten Vertreter der amerikanischen Moderne. Sein Musikstudium begann er in den USA bei Rubin Goldmark (einem Neffen von Karl Goldmark) und setzte sie an der Ausländerhochschule in Fontainebleau/Paris bei Nadia Boulanger fort. Nach anfänglichen experimental-expressionistischen Versuchen wollte er „echte amerikanische Musik“ schreiben und bezog stark den Jazz mit seinen verschiedensten Stilmitteln in seine Kompositionen mit ein (Dance Symphony, Short Symphony, Music for Theater, Piano Variations). In sinfonischen Formen stieß er mit diesen Stilmittel jedoch bald an Grenzen. Neuen Strömungen des Tonschaffens stand er kritisch gegenüber, vielmehr bemühte er sich, Werke zu schreiben, die sich nicht an elitäre Musikkreise richtete sondern eine größere Akzeptanz erzielen sollten. Konsequent ging er Experimenten aus dem Weg, bemühte sich um Einfachheit und Klarheit, verwendete amerikanische Folkloreelemente sowie Cowboy- und Folkmusic (Billy the Kid, El Salón México, Fanfare for the Common Man, Appalachian Spring, Rodeo). Dennoch scheute er die Auseinandersetzung mit der Dodekaphonie nicht wie etwa in Connotations für Orchester. Er schrieb auch Filmmusiken, Ballettmusiken, eine Oper (The Tender Land 1954) u.a. Nicht nur als Komponist war er jedoch erfolgreich sondern ebenso als Leiter verschiedenster Organisationen (Copland-Sessions-Concerts, League of Composers, Kussewitzki-Stiftung, American Music Center). Daneben hat er Bücher verfasst, die große Verbreitung gefunden haben (What to Listen for in Music, 1938; Our New Music, 1941). Copland war ein Freund von Leonard Bernstein und hatte großen Einfluss auf dessen Kompositionsstil. Im Gegenzug gilt Bernstein als der beste Dirigent der Werke Coplands. Er starb am 2. Dezember 1990 in North Tarrytown im Bundesstaat New York.
Der amerikanische Musicalkomponist und Songwriter Jerome Kern wurde am 27. Januar 1885 im Sutton Place District von New York City geboren. Seine Eltern waren Juden, die von Deutschland in die USA ausgewandert waren. Von seiner Mutter, die Klavierlehrerin war, erhielt er den ersten Klavierunterricht. Nach dem High-School-Abschluss studierte er zunächst am New York College of Music, dann in Heidelberg. 1904 kehrte er von dort in die USA zurück. Sein Studium schloss mit dem akademischen Grad „Master of Music“ ab. Seine musikalische Laufbahn begann er als Korrepetitor an einem Broadway-Theater. Anfänglich schrieb er nur Songs, die in Musical-Produktionen eingebaut wurden, und verfertigte Bearbeitungen für andere Komponisten. 1914 erhielt er den Auftrag, die englische Operette The Girl From Utah nach amerikanischem Geschmack zu bearbeiten und mit eigenen Liedern zu erweitern. Damit stellte sich erstmals ein größerer Erfolg für ihn ein. In der Folge komponierte Kern die Musik zu 33 Bühnenwerken. Die Premiere des Musicals Show Boat (Libretto von Oscar Hammerstein) am 27. Dezember 1927 am Ziegfeld Theatre in New York brachte den internationalen Durchbruch und machte ihn weltberühmt. Im Laufe der folgenden Jahrzehnte betätigte sich Jerome Kern auch als Filmkomponist und erhielt zweimal den Oscar in der Kategorie „Bester Song“: 1936 für The Way You Look Tonight aus Swing Time und 1941 für The Last Time I Saw Paris aus Lady Be Good. Am 5. November 1945 erlitt Jerome Kern beim Spazierengehen auf der Park Avenue in New York völlig unerwartet einen Herzanfall und starb eine Woche später am 11. November.