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Komponisten: Aktuelle Infos

Sylvius Leopold Weiss 275. Todestag

dt. Komponist und Lautenist


Sylvius Leopold Weiss war der letzte bedeutende Lautenist, der zu Lebzeiten auch als der beste Lautenist galt. Nach seinem Tod verlor die Laute in der weiteren musikgeschichtlichen Entwicklung immer mehr an Bedeutung, so dass mit Weiss der Höhe- und Schlusspunkt der europäischen Lautenmusik erreicht wurde. Geboren wurde Weiss am 12. Oktober 1687 in Grottkau im damaligen Schlesien. Er wurde in eine Lautendynastie geboren: Sein Vater Johann Jacob und weitere Vorfahren waren Lautenisten und auch seine beiden jüngeren Geschwister wurden vom Vater im Lautenspiel unterwiesen. Über seine Kindheit und Jugend sind keine Einzelheiten bekannt. In Breslau war Weiss zunächst Lautenist bei Karl Philipp von Pfalz-Neuburg, reiste im Gefolge des polnischen Prinzen Alexander Sobieski nach Rom, wo er sich nach 1710 aufhielt und u.a. Alessandro und Domenico Scarlatti sowie Johann David Heinichen kennenlernte. 1715 wurde er Kammermusiker und Continuospieler am Hof von Hessen-Kassel und trat schließlich 1718 in die Dienste von Kurfürst August dem Starken am Dresdner Hof, dessen Orchester zu den besten in Europa zählte. Weiss wurde bekannt als glänzender Virtuose und Improvisator, der es mit dem großen Johann Sebastian Bach aufnahm und gerne mit diesem um die Wette improvisierte. Weiss und Bach waren gute Bekannte und Weiss war wiederholt Gast beim Leipziger Thomaskantor. Er war der bestbezahlte Musiker in Dresden und konnte es sich leisten, 1736 ein Angebot des Wiener Hofes auszuschlagen, das ihm das außerordentlich hohe Gehalt von 2000 Talern eingebracht hätte. Weiss blieb am Dresdner Hof bis zu seinem Tod am 16. Oktober 1750. Er komponierte ausschließlich für die Laute und hinterließ mehr als 600 Werke für die Solo-Laute, die allerdings nur handschriftlich überliefert waren. Erst im 20. Jahrhundert fanden seine Werke nach und nach in gedruckten Ausgaben Verbreitung. Weitere Kompositionen für Ensemblebesetzung sind leider sämtlich unvollständig überliefert. Von der Kammermusik und den Konzerten sind nur die Lautenstimmen (in Tabulatur) erhalten, die Stimmen der anderen Instrumente sind verloren gegangen. Sylvius Leopold Weiss wurde auf dem Alten Katholischen Friedhof in Dresden beigesetzt. Er hinterließ seine Ehefrau und sieben Kinder.

»Sylvius Leopold Weiss: Biographie und Einspielungen«

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Zdeněk Fibich 125. Todestag

tschech. Komponist


Zdeněk Fibich ist neben Antonín Dvořák und Bedřich Smetana der bedeutendste tschechische Komponist des 19. Jahrhunderts. Heute ist er hauptsächlich durch seine Opern bekannt – sieben an der Zahl – , trotzdem ist er in den einschlägigen Opernführern kaum vorzufinden. Fibich wurde am 21. Dezember 1850 als Försterssohn in Šebořice bei Časlav geboren. Seine Mutter entdeckte sein musikalisches Talent früh und ermunterte ihn auch zum Musikstudium. Bereits mit vierzehn Jahren dirigierte er eine eigene Sinfonie, mit 15 komponisrte er seine erste Oper. Er studierte zunächst in Prag bei Bedřich Smetana, ging dann ans Leipziger Konservatorium, wo er unter anderem von Ignaz Moscheles unterrichtet wurde und schließlich nach Mannheim zu Vinzenz Lachner. Es folgte ein Studienaufenthalt in Paris, daran anschließend trat er eine Stelle als Musiklehrer in Vilnius an. 1874 kehrte Fibich als freischaffender Komponist nach Prag zurück. Von 1875 bis 1878 war er Zweiter Dirigent am Narodni Divadlo Theater und und schließlich bis 1881 Chordirektor der russischen Kirche in Prag. 1899 wurde er zum Operndramaturgen des Prager Nationaltheaters ernannt. Ein Jahr später, mit knapp fünfzig Jahren, starb Fibich jedoch am 15. Oktober. 1900 in Prag. Die Opernkompositionen aus seiner Leipziger Zeit sowie drei weitere Werke sind verloren. Die Frühwerke Bukovín (1874) und Blaník (1881) sind historische Dramen, die in den heutigen Operspielplänen allerdings keine Berücksichtigung mehr finden. Gelegentlich gespielt werden noch Die Braut von Messina (nach Schiller, 1884) und Der Sturm (nach Shakespeare, 1895). Sein bedeutendstes Werk jedoch ist Šárka (1897), in der Fibich eine volkstümliche tschechische Sage aufgreift. Die Libretti zu seinen letzten vier Opern hat die Dichterin Anežka Schulzová verfasst, um deretwillen Fibich seine zweite Frau verlassen hat. Seine erste Frau, deren Schwester, war nach zwei Jahren Ehe gestorben. Fibich hinterließ neben den Opern auch Sinfonien, Klavierstücke, Kammermusik und zahlreiche szenische und konzertante Melodramen. Insgesamt umfasst sein Œuvre ca. 600 Werke. Sein bekanntester Schüler war Franz Lehár.

»Zdeněk Fibich: Biographie und Einspielungen«

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