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[2020] UA vor 110 Jahren: G. Puccini, La fanciulla del West

UA 1910

10

Dezember

vor 114 Jahren

in New York


La fanciulla del West (Das Mädchen aus dem Goldenen Westen) ist Puccinis siebte seiner zwölf Opern. Nach verhältnismäßig langer Pause nach Madama Butterfly (1904) erlebte sie ihre Uraufführung am 10. Dezember 1910 an der Metropolitan Opera in New York. Ähnlich wie bei Madama Butterfly war auch bei La fanciulla del West eine Theateraufführung des Stücks aus der Feder des amerikanischen Autor David Belasco der Ideengeber für die Oper gewesen. Während der Vorbereitung zur amerikanischen Erstaufführung von Madama Butterfly an der Met hatte Puccini das Stück gesehen und war sofort von dem Sujet begeistert. Er konnte Carlo Zangarini gewinnen, aus dem Theaterstück ein Opernlibretto zu formen und zog später noch Guelfo Civinini hinzu, als er mit der Arbeit nicht so recht zufrieden war. Im Herbst 1908 war das Libretto schließlich fertiggestellt, die Arbeit an der Oper beendete Puccini im Juli 1910. Das Opernfinale weicht allerdings von der Vorlage ab – das Eingreifen der zur Rettung ihres Geliebten heranstürzenden Minnie sowie ihr rührender Abschied von den Goldgräbern stammt von Puccini selbst. Die Premiere wurde von einer gigantischen Werbekampagne begleitet und war erwartungsgemäß ein triumphaler Erfolg, wozu sicherlich nicht zuletzt auch Emmy Destinn als Minnie, Enrico Caruso als Dick Johnson und Arturo Toscanini am Pult beitrugen. Mit diesem Werk, das das amerikanische Leben und Amerikas Geschichte zum Inhalt hat, hat Puccini dem Land seine Reverenz erwiesen, das ihm seit Madama Butterfly die glanzvollsten Höhepunkte seiner Komponistenkarriere beschert hat. In Europa machte die Oper weniger Furore. Nach ihrer Premiere in London und Rom 1911 sowie 1913 in Berlin konnte sie sich zunächst auf den Spielplänen halten, führte allmählich aber mehr und mehr ein Schattendasein. Erst in jüngerer Zeit eroberte sich Das Mädchen aus dem Goldenen Westen die gebührende Anerkennung zurück. Immerhin gilt die Partitur als Puccinis avancierteste Arbeit. Neben der Übernahme amerikanischer Folksongs und Anklängen an Ragtime und Cakewalk ist auch das Orchester das umfangreichste von all seinen Partituren. Ihre Modernität hatte jedenfalls Anton Webern sofort erkannt: „Eine Paritur von durchaus ganz originellem Klang. Prachtvoll. Jeder Takt überraschend. Ganz besondere Klänge. Keine Spur von Kitsch!“

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