Am 23. Dezember vor genau 300 Jahren wurde der deutsche Komponist und Musikpädagoge Johann Heinrich Rolle in Quedlinburg geboren. Sein Vater war der spätere Kantor am Magdeburger altstädtischen Gymnasium Christian Friedrich Rolle. Dieser übernahm auch die musikalische Ausbildung seines Sohnes. Die Familie zog 1722 nach Magdeburg, wo der Vater seine neue Kantorenstelle antrat. 1734 erhielt Rolle eine Stelle als Organist an der Magdeburger Sankt-Petri-Kirche. 1737 ging Rolle nach Leipzig, um Jura zu studieren, anschließend zog er nach Berlin und arbeitete dort für kurze Zeit als Justitiar. Im Jahr 1741 erhielt er eine Anstellung in der Kapelle Friedrich II., zunächst als Violinist, dann als Bratschist. 1746 kehrte er als Organist an der Sankt-Johannis-Kirche nach Magdeburg zurück und wurde 1752 Nachfolger seines Vaters als Kantor des Gymnasiums sowie städtischer Musikdirektor. In dieser Funktion gelang es ihm, ab 1764 in Magdeburg als einer der ersten deutschen Städte ohne Residenz Konzerte mit überregionaler Bedeutung zu veranstalten. Rolle hinterließ eine Vielzahl von Werken, hauptsächlich Vokalwerke (Motetten, Kantaten, musikalische Dramen, Oratorien und Lieder), aber auch sechs Triosonaten für Violine und Cembalo, verschiedene Sinfonien sowie Werke für Tasteninstrumente, die auch heute noch gespielt werden. Seine Kompositionen stehen in der Tradition des Barock, sind jedoch bereits vom Übergang des Hochbarock hin zum sogenannten galanten Stil des Rokoko geprägt. Johann Heinrich Rolle starb am 29. Dezember 1785 in Magdeburg. Die Stadt Magdeburg hat ihm zu Ehren eine Straße als Rollestraße benannt. In Quedlinburg trägt die Musikschule seinen Namen.
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