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[2022] UA vor 180 Jahren: A. Lortzing, Der Wildschütz

UA 1842

31

Dezember

vor 182 Jahren

in Leipzig


Am 31. Dezember 1842 ging zum ersten Mal Albert Lortzings Oper Der Wildschütz mit großem Erfolg über die Bühne. Es ist das bedeutendste Werk Lortzings, das im Alten Theater zu Leipzig seine Uraufführung feierte und das auch eine Besonderheit bietet, die einmalig ist in der Operngeschichte: mitten in der Ouvertüre fällt ein Schuss, der die Handlung der Geschichte ins Rollen bringt. Es ist der verhängnisvolle Schuss, durch den der betuliche Schulmeister Baculus allem Anschein nach zum Wildschütz geworden ist. Erst zum Schluss stellt sich heraus, dass er statt eines Rehbocks seinen eigenen Esel erschossen hat. Bereits die Ouvertüre ist ein Highlight der Oper. Sie ist hervorragend gearbeitet, witzig, volkstümlich ansprechend und bereitet den Hörer durch Vorwegzitate einzelner Themen auf das Kommende vor. Für den Wilschütz griff Lortzing auf eines der erfolgreichsten Stücke der Zeit zurück, auf das Lustspiel Der Rehbock oder Die schuldlosen Schuldbewussten von August von Kotzebue, einem der fruchtbarsten Bühnenautoren seiner Zeit. Lortzing selbst hatte in dem Lustspiel mehrfach den Baron gespielt. Mit dem Wildschütz gelang Lortzing eine musikalische Komödie, die es nicht an gesellschaftskritischen Spitzen und sicheren Pointen fehlen lässt. Mit der Figur der Baronin nimmt er die Begeisterung für die griechische Antike aufs Korn, die 1842 durch eine Aufführung von Mendelssohn Bartholdys Vertonung der Antigone des Sophokles in Leipzig ausgebrochen war. Nicht nur dank der ausgezeichneten Leistung der Mitwirkenden konnte sich das Werk bald auch weitere Bühnen erobern, sondern auch wegen zahlreicher humorvoller Höhepunkte wie der Auftrittsarie der Gräfin (Auf des Lebens raschen Wogen) und dem kokett naiven Bin ein schlichtes Kind vom Lande der als Gretchen verkleideten Baronin im 1. Akt, dem köstlichen Billardquintett (Ich habe Numro Eins), in dem Baculus im Durcheinander den Choral Wach auf mein Herz und sing anstimmt, der melancholischen Kavatine des Barons Bleiben soll ich und stets sie sehen und der wirkungsvollen tragikomischen Arie des Baculus Fünftausend Taler (jeweils im 2. Akt) sowie der Arie des Grafen Heiterkeit und Fröhlichkeit im 3. Akt. Mit einem furiosen Finale entlässt Lortzing sein Publikum ins Happy End.

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