Am 11. September 2025 feiert der 1935 in Paide, Estland, geborene Komponist Arvo Pärt seinen 90. Geburtstag. Er studierte am Konservatorium in Tallin und erregte mit seiner seriellen Kompostion Nekroloog für die Opfer des Faschismus in den Sechziger Jahren großes Aufsehen. Ein Kompostionspreis ermöglichte ihm die Fortsetzung seines Studiums in Moskau und ab 1968 arbeitete er als freischaffender Komponist. Ende der Siebziger Jahre ging er nach Wien und kam über ein Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes nach Berlin. Seine Werke repräsentieren sehr unterschiedliche stilistische Phasen: die frühe Collage über B-A-C-H zeigt eine mit persönlichen Akzenten durchsetzte Reihentechnik, die dritte Sinfonie etwa ist ein Ergebnis der Auseinandersetzung mit Gregorianik und früher Polyphonie, und Tabula Rasa ist ein Hauptwerk seines charakteristischen "Tintinnabuli" ("Glocken")-Stils. Arvo Pärt zählt heute zu den meist aufgeführten Komponisten der Gegenwart und wurde 2014 mit dem japanischen „Praemium Imperiale“, dem sogenannten „Nobelpreis der Künste“ ausgezeichnet.
Ferdinand Hummel war ein deutscher Komponist und Dirigent, der fast dreißig Jahre lang am Königlichen Schauspielhaus in Berlin wirkte. Er wurde am 6. Semptember 1855 in Berlin geboren und erhielt bereits im Alter von vier Jahren seinen ersten Unterricht in Klavier und Harfe. Zwischen seinem 9. und 12. Lebensjahr begleitete er seinen Vater, einen Flötisten, auf zahlreiche Konzertreisen in viele europäische Länder, wo er auch selbst als Harfensolist auftrat. Dank eines königlichen Stipendiums konnte er an der Berliner Neuen Akademie für Tonkunst und an der Königlichen Hochschule für Musik und Komposition studieren. 1892 wurde errang Hummel die Position als Dirigent am Königlichen Schauspielhaus, von 1897 bis 1919 war der schließlich Musikdirektor des Hauses. Hummel komponierte neben Kammermusikwerken, von denen einige zur Aufführung deutscher Märchen wie Frau Holle, Rumpelstilzchen oder Hänsel und Gretel konzipiert waren und neben Opern (Maria – 1893, Angla – 1894, Ein treuer Schelm – 1894, Assarpai – 1899, Sophie von Brabant – 1899, Die Beichte – 1899, Jenseits des Stroms – 1922) auch Musik zu Kinofilmen. Ferdinand Hummel starb am 24. April 1928 in Berlin.