Der österreichische Komponist Matthias Georg Monn zählt neben Georg Christoph Wagenseil zu den wichtigsten Komponisten der Wiener Vorklassik. Im Vergleich zu Wagenseil fällt sein Beitrag zur Entwicklung der Wiener Klassik zwar geringer aus – nicht zuletzt aufgrund seiner kurzen Lebenszeit von nur 33 Jahren –, er hat aber immerhin 16 Sinfonien, eine Reihe von Quartetten, Sonaten, Messen sowie Kompositionen für Violine und Klavier hinterlassen. Von Monn stammt aus dem Jahr 1740 die früheste bisher nachweisbare viersätzige Sinfonie, in der die bis dahin übliche dreisätzige Form um ein Menuett an dritter Stelle erweitert ist. 1749 schrieb er eine Sinfonie, in der sich durch ein prägnantes 2. Thema und durch Ansätze einer echten Durchführung die Etablierung der Sonatensatzform ankündigt. Und in seinem Violoncellokonzert schöpft Monn die technischen Möglichkeiten des Instrumentes in einem für die Zeit überraschenden Ausmaß aus. Monn wird häufig auch als Wiener Gegenstück zum gleichaltrigen Hauptvertreter der Mannheimer Schule, Johann Stamitz, bezeichnet. Dessen Neuerungen für die Orchestermusik sind allerdings deutlich weitreichender, da ihm mit der Mannheimer Hofkapelle ein idealer Klangkörper zum Ausprobieren und zur Umsetzung neuer Ideen zur Verfügung stand. Dennoch zeugen Monns Werke von einem erfindungsreichen Komponisten, der vor allem im Bereich der Instrumentalmusik neue Wege beschritt. Über sein Leben sind nur wenige Einzelheiten bekannt. Er wurde am 9. April 1717 in Wien geboren. 1731/32 taucht sein Name in den „Cammerambtsraittungen“ des Augustiner-Chorherrenstifts Klosterneuburg bei Wien auf, wo er als „Discantist“ geführt wird. Dort war er dann auch als Organist tätig. Um 1738 wurde er der erste Organist an der 1737 fertiggestellten Karlskirche in Wien. Monn war sein Leben lang kränklich, er soll immer schwarz gekleidet gewesen sein. Nach längerer Krankheit starb er am 3. Oktober 1750 in Wien an einem „Lungl-Defect“. Seine Werke waren in zahlreichen Abschriften verbreitet, das erste Werk im Druck erschien um 1803.
Der Komponist Paul Dukas war ein Vertreter des französischen Impressionismus. Am 1. Oktober1865 in Paris geboren, studierte er am dortigen Konservatorium Klavier, Harmonielehre und Komposition. Er wurde Lehrer an der École normale de Musique, ab 1892 betätigte er sich als Musikkritiker, 1928 wurde er Professor am Konservatorium. Zu seinen bekanntesten Schülern zählen Jehan Alain, Maurice Duruflé und Olivier Messiaen. Sein Werk ist beeinflusst von César Franck und Richard Wagner, es wurde ihm wiederholt vorgeworfen, Wagner zu imitieren. Am bekanntesten wurde seine Vertonung der Goethe-Ballade Der Zauberlehrling, seine bedeutendsten Werke sind aber die Oper Ariane et Barbe-Bleue (1907), die sich an das Märchen vom Herzog Blaubart anlehnt, und das Ballett La Péri (1911). Dukas pflegte stets Kontakte zu anderen berühmten Komponisten wie Claude Debussy, von seinen Zeitgenossen wurde ihm eine hohe Allgemeinbildung attestiert. Dukas war sehr selbstkritisch und hat eine Reihe eigener Werke, die ihm nicht anspruchsvoll genug erschienen, selbst vernichtet. Nach 1912 brachte er kaum noch eigene Werke zu Papier. Er war hauptsächlich als Lehrer und Kritiker tätig und beschäftigte sich mit der Musik alter Meister, deren Werke er vielfach durch eigene Bearbeitungen und Editionen (u.a. Rameau-Bearbeitungen) zugänglich gemacht hat. Aus seinem Nachlass erschienen gesammelte Kritiken, Les écrits sur la musique. Paul Dukas starb am 17. Mai 1935 in Paris.
Johann Peter Kellner war ein deutscher Komponist und Organist, dessen Bedeutung für die Nachwelt nicht nur auf der Überlieferung eigener Werke für Klavier und Orgel liegt, sondern im Besonderen als Kopist von Bachschen Orgelwerken. Ohne die von Kellner überlieferten Abschriften wären wohl etliche Werke Bachs verlorengegangen. Johann Peter Kellner wurde am 28. September 1705 in Gräfenroda (Sachsen-Gotha) als ältestes von fünf Geschwistern geboren. Seine Instrumentalausbildung erhielt er von Peter Nagel, Schulmeister und Organist in Gräfenroda, und beim Kantor von St. Marien in Suhl, Florentius Quehl. Er war als Organist sehr geschätzt und versammelte eine große Schar an Schülern um sich, zu denen als berühmteste Johann Philipp Kirnberger und Johannes Ringk zählen. Johann Peter Kellner starb am 19. April 1772 in seinem Geburtsort Gräfenroda, einen Monat bevor er noch einmal Vater der Tochter Dorothea Wilhelmine geworden wäre.