Marc-Antoine Charpentier stammte aus einer Familie hoher Beamter am Hof Ludwig XIV. Seine Laufbahn als Musiker war daher eher unkonventionell. Er wurde um 1634 in Paris geboren. Über seine Kindheit und Jugend ist so gut wie nichts bekannt. Ursprünglich wollte Charpentier Maler werden und begab sich nach Rom, um Malerei zu studieren. Dort geriet er jedoch in den Musikerkreis um Giacomo Carissimi, der ihn dann in Musik unterrichtete. 1670 kehrte Charpentier nach Paris zurück und machte erstmals durch die Zusammenarbeit mit Molière und seine Comédie Française, für die er zahlreiche Schaupsielmusiken schrieb, auf sich aufmerksam. Ursprünglich hatte Molière mit Lully zusammengearbeitet. Diese Zusammenarbeit endete jedoch im Streit, was wiederum negative Konsequenzen für Charpentier hatte, da Lully dank seiner unangefochtenen Stellung am Königshof den Erfolg von Konkurrenten stark behinderte. Nach seiner Rückkehr nach Paris hatte Charpentier allerdings auch eine Stellung bei Mademoiselle de Guise angetreten, die an ihrem Hof ein Musiker- und Sängerensemble unterhielt. Nach dem Tod von Mademoiselle de Guise wurde er 1688 zum Kapellmeister an der Kirche St. Louis ernannt. Diesen Posten behielt er bis 1698, als er die Stellung als Leiter der Sainte-Chapelle antreten konnte. Es war das zweithöchste musikalische Amt, das ein Musiker unter Ludwig XIV. bestreiten konnte. Das Amt übte er aus bis zu seinem Tod am 24. Februar 1704. Charpentier war vor allem im kirchenmusikalischen Bereich der vielleicht bedeutendste Komponist seiner Zeit in Frankreich. Er hinterließ über 400 kirchenmusikalische Werke, darunter 8 Messen, 30 Psalmen mit Orchester, zahlreiche Te Deum, Magnificat, Lamentationen, Motetten, lateinische Kantaten, 18 Oratorien in der Art des Oratorio latino von Carissimi und viele andere sakrale Gesänge. Darüber hinaus schrieb er auch eine Anzahl von Instrumentalwerken, außerdem einige Schaupsielmusiken zu Dramen von Molière und Corneille. Sein Werk geriet nach seinem Tod jedoch sehr schnell vollständig in Vergessenheit. Von seinen ca. 550 heute bekannten Werken ist außer der Oper Médée kaum eines im Druck erschienen. Dafür wurde das Prélude zum Te Deum in D-Dur als Fanfare für Eurovisionssendungen in allen europäischen Ländern zu einer allseits bekannten Erkennungsmelodie. Erst William Christie hat die Werke Charpentiers wieder neu entdeckt und ihnen mit seinem 1979 gegründeten Ensemble Les arts florissants neues Leben eingehaucht und einem interessierten Publikum zugänglich gemacht.
[2024] Marc-Antoine Charpentier 320. Todestag
Alle Porträts im Februar
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- 02.02.2019 → Louis Marchand 350. Geburtstag
- 02.02.2023 → Leo Fall 150. Geburtstag
- 02.02.2023 → Lou Harrison 20. Todestag
- 02.02.2024 → Giovanni Pierluigi da Palestrina 430. Todestag
- 03.02.2016 → Johann Georg Albrechtsberger 280. Geburtstag
- 03.02.2024 → Luigi Dallapiccola 120. Geburtstag
- 04.02.2017 → Johann Ludwig Bach 340. Geburtstag
- 04.02.2021 → Iannis Xenakis 20. Todestag
- 05.02.2022 → Jacques Ibert 60. Todestag
- 05.02.2023 → Grażyna Bacewicz 110. Geburtstag
- 06.02.2022 → Johannes Ockeghem 525. Todestag
- 07.02.2021 → Wilhelm Stenhammar 150. Geburtstag
- 07.02.2022 → Gregorio Allegri 370. Todestag
- 07.02.2024 → Witold Lutosławski 30. Todestag
- 08.02.2021 → André-Modeste Grétry 280. Geburtstag
- 08.02.2022 → John Williams 90. Geburtstag
- 09.02.2015 → Alban Berg 130. Geburtstag
- 09.02.2019 → Harald Genzmer 110. Geburtstag
- 09.02.2022 → Franz Anton Hoffmeister 210. Todestag
- 12.02.2016 → Anton Arensky 110. Todestag
- 12.02.2017 → Thomas Campion 450. Geburtstag
- 12.02.2023 → Henri Duparc 90. Todestag
- 13.02.2018 → Ildebrando Pizzetti 50. Todestag
- 13.02.2021 → Johann Joseph Fux 280. Todestag
- 13.02.2023 → Johann Caspar Kerll 330. Todestag
- 14.02.2017 → Dimitri Kabalewsky 30. Todestag
- 14.02.2022 → Pietro Francesco Cavalli 420. Geburtstag
- 15.02.2017 → Mikhail Glinka 160. Todestag
- 15.02.2018 → Christian Lindberg 60. Geburtstag
- 15.02.2021 → Michael Praetorius 400. Todestag
- 15.02.2021 → Michael Praetorius 450. Geburtstag
- 15.02.2022 → John Adams 75. Geburtstag
- 15.02.2022 → Robert Fuchs 175. Geburtstag
- 15.02.2024 → Georges Auric 125. Geburtstag
- 16.02.2017 → Philipp Scharwenka 170. Geburtstag
- 16.02.2018 → John Corigliano 80. Geburtstag
- 16.02.2018 → Selim Palmgren 140. Geburtstag
- 17.02.2020 → Henri Vieuxtemps 200. Geburtstag
- 17.02.2021 → Friedrich Cerha 95. Geburtstag
- 17.02.2023 → Arcangelo Corelli 370. Geburtstag
- 18.02.2021 → Martin Luther 475. Todestag
- 18.02.2023 → Arnold Mendelssohn 90. Todestag
- 19.02.2015 → Luigi Dallapiccola 40. Todestag
- 19.02.2017 → Robert Fuchs 90. Todestag
- 19.02.2020 → Leopold Godowsky 150. Geburtstag
- 19.02.2021 → György Kurtág 95. Geburtstag
- 19.02.2023 → Luigi Boccherini 280. Geburtstag
- 20.02.2016 → John Dowland 390. Todestag
- 20.02.2021 → Carl Czerny 230. Geburtstag
- 20.02.2021 → Toru Takemitsu 25. Todestag
- 21.02.2016 → Léo Delibes 180. Geburtstag
- 21.02.2018 → Gregor Aichinger 390. Todestag
- 21.02.2024 → Charles-Marie Widor 180. Geburtstag
- 22.02.2017 → Niels Wilhelm Gade 200. Geburtstag
- 22.02.2018 → Miguel Llobet 80. Todestag
- 22.02.2021 → Rudolf Mauersberger 50. Todestag
- 23.02.2024 → John Blow 375. Geburtstag
- 23.02.2024 → Edward Elgar 90. Todestag
- 23.02.2024 → Georg Muffat 320. Todestag
- 24.02.2014 → 175 Jahre Modest Mussorgsky
- 24.02.2017 → Franz Waxman 50. Todestag
- 24.02.2022 → Arrigo Boïto 180. Geburtstag
- 24.02.2024 → Marc-Antoine Charpentier 320. Todestag
- 25.02.2022 → Alessandro Stradella 340. Todestag
- 25.02.2024 → Johann Philipp Krieger 375. Geburtstag
- 26.02.2019 → Frank Bridge 140. Geburtstag
- 26.02.2020 → Anton Reicha 250. Geburtstag
- 26.02.2020 → Giuseppe Tartini 250. Todestag
- 26.02.2021 → Mieczyslaw Weinberg 25. Todestag
- 27.02.2017 → Alexander Borodin 130. Todestag
- 27.02.2018 → Charles Hubert Hastings Parry 170. Geburtstag
- 27.02.2019 → Roman Haubenstock-Ramati 100. Geburtstag
Uraufführungen im Februar
- 02.02.2020 → UA vor 130 Jahren: A. Dvořák, Sinfonie Nr. 8 op. 88
- 05.02.2017 → UA vor 130 Jahren: G. Verdi, Otello
- 10.02.2018 → UA vor 140 Jahren: P. Tschaikowsky, Sinfonie Nr. 4 op. 36
- 18.02.2017 → UA vor 70 Jahren: G.C. Menotti, Das Telefon
- 18.02.2019 → UA vor 150 Jahren: J. Brahms, Ein deutsches Requiem op. 45
- 20.02.2017 → Vor 110 Jahren: N. Rimsky-Korssakoff: Sage von der unsichtbaren Stadt Kitesch
- 24.02.2017 → UA vor 410 Jahren: C. Monteverdi, Orfeo
- 25.02.2021 → UA vor 150 Jahren: P. Tschaikowsky, Die Jungfrau von Orléans
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