In der großen Menge an Komponisten, die die abendländische Musikgeschichte hervorgebracht hat, gibt es aus jedem Jahrhundert einige, die der Nachwelt hauptsächlich durch ein einziges Werk in Erinnerung geblieben sind. Zu ihnen zählt auch Greogorio Allegri, dessen neunstimmiges Miserere mehr als hundert Jahre später nicht nur Mozart und dann auch Mendelssohn tief beeindruckte. Die Faszination seiner Vertonung des 51. Psalm hat sich bis in die heutige Zeit nicht verloren. Allegri wirkte als Priester Zeit seines Lebens im Dienste der katholischen Kirche in Rom. Er wurde dort im Jahr 1582 geboren. Von 1591 bis 1596 sang er als Chorknabe und bis 1604 als Tenor an der Kirche San Luigi de'Francesi in Rom. Von 1600 bis 1607 erhielt er Kompositionsunterricht von Giovanni Maria Nanino, einem Schüler von Giovanni Pierluigi da Palestrina. In den Jahren 1607 bis 1621 war er an den Kathedralen zu Fermo und Tivoli sowie als Kapellmeister der Kirche S. Spirito in Sassia in Rom tätig, bevor er 1629 von Papst Urban VIII. zum päpstlichen Kapellsänger berufen wurde. Als Sänger und Komponist gehörte er der päpstlichen Kapelle bis zu seinem Tod am 17. Februar 1652 an. Von Allegri sind zwei Bücher Concertini, zwei Bücher Motetten und eine vierstimmige Sonate für Streicher erhalten. Weitere Werke – Messen, Motetten, Lamentationen, Improperien, ein Magnificat und ein Te Deum – sind darüber hinaus lediglich in Handschriften und verschiedenen Sammelwerken überliefert. Sein berühmtes Miserere für zwei Chöre entstand vermutlich 1638 für die Sixtinische Kapelle zur Feier der Karwoche und begründete eine jährliche Aufführungstradition, die bis 1870 gepflegt wurde. Es war ausschließlich für die Sixtinische Kapelle bestimmt und es war angeblich verboten, Abschriften davon zu erstellen und das Werk an anderen Orten aufzuführen. Der 14jährige Mozart schrieb das Stück in der Karwoche 1770 nach einmaligem Hören aus dem Gedächtnis nieder.
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