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Besprechung CD

Johann Sebastian Bach

Die Kunst der Fuge
Il Gusto Barocco • Jörg Halubek

Berlin Classics 0303621BC

1 CD • 70min • 2024

03.09.2025

Künstlerische Qualität:
Künstlerische Qualität: 10
Klangqualität:
Klangqualität: 10
Gesamteindruck:
Gesamteindruck: 10

Klassik Heute
Empfehlung

Für die Bachwoche Ansbach 2023 hatte Jörg Halubek für jede Nummer aus Bachs Kunst der Fuge eine eigene Instrumentierung geschaffen. Dank der besonderen Aufstellung der Musikerinnen und Musiker erlebten die Hörer eine räumliche Wirkung, die den komplizierten kontrapunktischen Beziehungen gleichsam auf den Grund ging. Bei der CD-Einspielung, die vom 24. Bis 27. 9. 2024 in der Friedenskirche Ponitz stattfand, war das natürlich in dieser Form nicht möglich, doch es gelang dem Ensemble Il Gusto Barocco, eine wunderbar klare, durchhörbare Darstellung zu schaffen, die sowohl die Struktur der Fugen und Kanons wie auch ihren musikalischen Gehalt offenbart.

Die besondere Instrumentation

Dies liegt zum einen an der erfinderischen Sicht Halubeks auf die einzelnen Stücke wie an der Hellhörigkeit und Kunstfertigkeit des Ensembles, das auf historischen Instrumenten spielt. Dazu kam eine Tontechnik, die für Transparenz und klaren Raumklang sorgte. Den Beginn setzte Halubek selbst, der die Fuge I auf dem Cembalo spielt. Die folgenden Fugen III und II (in der Fassung des Autographs) geben bereits typische Beispiele für die besondere Instrumentation: ein Zink, drei Posaunen und Streicher begegnen der Silbermann-Orgel von 1737, so dass ein besonders farbiges, plastisches Gesamtbild entsteht. Die Tempi sind so gewählt, dass sich musikantischer Schwung mit Freude am Detail verbindet. In den Canons und Spiegelfugen kommen auch virtuose Einsätze zu ihrem Recht.

Das Autograph

Die Fixierung auf das Autograph führt dazu, dass nicht nur die Reihenfolge der Fugen anders ist als im ersten Druck, sondern dass auch die Fuge IV fehlt. Der Canon al Roverscio erscheint in zwei Versionen als Nr. 12 und 17, wobei die unterschiedliche Instrumentation für Spannung sorgt. Die abschließende, unvollendete Fuge wird durch die einfallsreiche Instrumentation in ihrem Aufbau gleichsam durchleuchtet. Der Schlusschoral Wenn wir in höchsten Nöten steht nicht im Autograph und gehört eigentlich nicht zur Kunst der Fuge. Trotzdem ist es schön, dass Il Gusto Barocco hier der Tradition folgt und diese kunstvolle Choralbearbeitung ans Ende setzt: Sören Gieseler an der Orgel begegnet dem hellen Zink von Anna Schall.

Das Booklet (deutsch und englisch) bringt die Disposition der Silbermann-Orgel und einen durchdachten Beitrag von Andreas Bomba über die Kunst der Fuge im Zusammenhang mit dem Schaffen Bachs und über die besondere Einrichtung des Werks durch Jörg Halubek.

Prof. Klaus Trapp [03.09.2025]

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Komponisten und Werke der Einspielung

Tr.Komponist/Werkhh:mm:ss
CD/SACD 1
Johann Sebastian Bach
1Die Kunst der Fuge BWV 1080 01:09:30

Interpreten der Einspielung

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