Der österreichische Komponist Ernst Krenek wurde am 23. August 1900 in Wien geboren und studierte bereits mit 16 Jahren Komposition bei Franz Schreker. 1920 folgte er diesem nach Berlin. Dort machte er die Bekanntschaft mit zahlreichen bedeutenden Musikern seiner Zeit, u.a. Ferruccio Busoni und Hermann Scherchen. 1923 begab er sich für zwei Jahre in die Schweiz, von dort führte sein Weg weiter nach Paris. 1924 heiratete er Anna Mahler, die Tochter Gustav Mahlers, doch noch im gleichen Jahr trennte sich das Ehepaar wieder. Am 10. Februar 1927 feierte Krenek mit seiner „Jazz-Oper“ Johnny spielt auf seinen größten Erfolg. Auch wenn Hanns Eisler die Oper als ein „langweiliges und geistloses Stück“ bezeichnete, war sie eine der meistgespielten Opern der zwanziger Jahre. Nach der Scheidung heiratete Krenek die Schauspielerin Berta Hermann und kehrte nach Wien zurück. Die Beschäftigung mit Franz Schubert löste bei ihm eine neoromantische Kompositionsphase aus, die in der Oper Das Leben des Orest (1929) und dem Liederzyklus Reisebuch aus den österreichischen Alpen (1929) gipfelte. Es folgte die Auseinandersetzung mit Arnold Schönbergs Zwölftontechnik, die ihren Niederschlag in der Oper Karl V. (1933, UA 1938 in Prag) fand. 1933 wurden Kreneks Werke von den Nationalsozialisten als „entartet“ verboten. 1938 emigrierte er in die USA und nahm eine Lehrtätigkeit am Vassar College in Poughkeepsie, New York und von 1942 bis 1947 an der School of Fine Arts der Hamline University in Saint Paul, Minnesota auf. 1945 wurde er amerikanischer Staatsbürger. 1950 heiratete er die Komponistin Gladys Nordenstrom-Krenek. Zu den wichtigsten Werken jener Jahre gehören das Chorwerk Lamentatio Jeremiae prophetae (1941) und die Oper Pallas Athene weint (1955). Krenek ließ sich nie auf eine bestimmte Stilrichtung festlegen. Er beschäftigte sich auch mit serieller und mit elektronischer Musik. Sein Gesamtwerk beinhaltet fast alle Stilrichtungen des 20. Jahrhunderts und zählt insgesamt 242 Opusnummern. Krenek komponiert unermüdlich bis in seine letzten Lebensjahre. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen. Ernst Krenek starb am 22. Dezember 1991 in Palm Springs, Kalifornien, beigesetzt wurde er in einen Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof.
Christopher Gibbons war ein englischer Organist und Komponist. Er wurde am 22. August 1615 in London als Sohn des berühmteren englischen Komponisten Orlando Gibbons geboren (getauft). Bereits im Alter von elf Jahren wurde er Vollwaise und wurde von seinem Onkel Edward Gibbons, der Chorleiter am King's College in Cambridge war, in Obhut genommen. Ab 1638 war er Organist an der Kathedrale von Winchester, 1660 wurde er Organist in der Royal Chapel und in der Westminsterabtei. Dieses Amt hatte zuvor auch sein Vater bekleidet. Von Christopher Gibbons sind mehrere Anthems sowie Fantasien für Streicher erhalten. Er starb am 20. Oktober 1676 in London.
Am 16. August 1795 wurde Heinrich August Marschner als Sohn eines böhmischen Handwerkers in Zittau geboren. Seine Opern machten ihn zwischen 1830 und 1850 zu einem der führenden deutschen Opernkomponisten der Romantik. Sie sind ein wichtiges Bindeglied zwischen Carl Maria von Weber und Richard Wagner. Er studierte zunächst Jura in Leipzig und Wien, wo er auch Beethoven begegnete, bevor er sich der Musik zuwandte. 1817 wurde er der private Musiklehrer des Grafen Zichy in Preßburg. Dort entstanden seine ersten Opern (Heinrich IV. und D'Aubigné), die 1820 in Dresden unter Carl Maria von Weber uraufgeführt wurden. 1821 zog er nach Dresden, 1824 wurde er Musikdirektor an der dortigen Oper. Webers Nachfolge konnte er nach dessen Tod jedoch nicht antreten, daher ging er nach Leipzig. Dort schaffte er den Durchbruch als weithin anerkannter Komponist mit den Opern Der Vampyr (1829) und Der Templer und die Jüdin (1829). 1831 wurde er königlicher Hofkapellmeister in Hannover erst im Leineschloss, 1852 dann im Opernhaus Hannover. Während seiner Zeit in Hannover schuf er auch sein bedeutendstes Werk, den Hans Heiling – ein Schlüsselwerk der deutschen romantischen Oper. Damit war Marschner auf dem Höhepunkt seines Erfolgs. Zwar war er auch mit einigen Nachfolgewerken noch einige Zeit erfolgreich, auf Dauer konnte er sich jedoch nicht mehr gegen Giacomo Meyerbeer und später Richard Wagner behaupten. Die Hoffnung, in Berlin Nachfolger Spontinis an der Hofoper zu werden, erfüllten sich nicht. So blieb Marschner bis 1859 an der Oper in Hannover. In seinen letzten Lebensjahren war er als Komponist so gut wie vergessen. Heinrich Marschner starb am 14. Dezember 1861 in Hannover. Er war viermal verheiratet.