Am 6. September 1890 wurde der deutsche Komponist und Dirigent Manfred Gurlitt in Berlin geboren. Bekannt wurde er vor allem als Opernkomponist. Nach dem Besuch des Königlichen Wilhelms-Gymnasiums in Berlin studierte Gurlitt ab 1907 u.a. bei Hugo Kaun und bei Engelbert Humperdinck. Er war Korrepetitor an der Berliner Hofoper (1908-1910), Theater-Kapellmeister in Essen (1911), Kapellmeister in Augsburg (1912/13) und 1914 bis 1927 erster Kapellmeister am Stadttheater in Bremen. 1920 gründete er dort die „Gesellschaft für Neue Musik“. Weitere Stationen waren Bremen (Generalmusikdirektor 1924) und Berlin, wo er ab 1928 als Gastdirigent an der Staatsoper und beim Rundfunk arbeitete. 1939 emigrierte er nach Japan, da ihm die Nationalsozialisten zunehmend zusetzten. In Tokio wirkte er als Opern-, Konzert- und Rundfunkdirigent, gleichzeitig lehrte er an der Kaiserlichen Musikakademie. 1942 wurde er auf Betreiben der Nationalsozialisten von der Regierung bis Kriegsende entlassen. Für eine englischsprachige Zeitung verfasste er daraufhin Musikkritiken. Obwohl er sich bemühte, nach dem Krieg wieder in Deutschland Fuß zu fassen, gelang ihm dies nicht. 1969 wurde er zum Professor an die Showa-Hochschule für Musik in Tokio berufen. Drei Jahre später starb er, am 29 April 1972. Er hatte wesentlichen Anteil an der Einführung der Oper in Japan. In seinen eigenen Opern (u.a. Die Heilige, Wozzeck, Soldaten, Nana, Nächtlicher Spuk) bevorzugte er realistische Sujets. Er schrieb aber auch Orchesterwerke, ein Violoncellokonzert, eine Goya-Sinfonie sowie Kammermusik und Lieder.
Die besten Besprechungen mit Manfred Gurlitt
01.09.2000
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