Der deutsche Komponist und Organist Johann Pachelbel wurde am 1. September 1653 in Nürnberg getauft. Er fiel schon früh durch seine musikalische Begabung auf. 1669 studierte er an der Universität Altdorf bei Nürnberg, wegen finanzieller Schwierigkeite musste er sein Studium allerdings nach nur neun Monaten wieder aufgeben und wechselte an das lutherische Gymnasium Poeticum in Regensburg, 1673 ging er nach Wien und wurde Hilfsorganist am Stephansdom und wurde dort vermutlich beim damaligen Hauptorganisten Johann Kaspar Kerll weiter ausgebildet. 1677 wurde er herzoglicher Hoforganist in Eisenach. In Eisenach lernte er die Familie Bach kennen. 1678 trat er eine Organistenstelle an der Predigerkirche in Erfurt an. Hier gab er dem älteren Bruder Johann Sebastian Bachs, Johann Christoph Bach, Orgelunterricht. Im Jahr 1690 wechselte Pachelbel nach Stuttgart in die Dienste der Herzogin Magdalena Sibylla, floh 1692 jedoch vor einer drohenden französischen Invasion infolge der Ereignisse des Pfälzischer Erbfolgekrieg (1688–1697) nach Nürnberg. Anschließend wirkte er als Stadtorganist an der Augustiner- und Margarethenkirche in Gotha, kehrte jedoch 1695 zurück in seine Heimatstadt Nürnberg, wo er als Organist von St. Sebald Nachfolger des verstorbenen Georg Caspar Wecker wurde. Dort entstand im Jahre 1699 seine bedeutsame Variationen-Sammlung für Tasteninstrument (Cembalo bzw. Orgel) Hexachordum Apollinis. Durch die vielen Wechsel lernte er die Orgelkunst in Süd- und Mitteldeutschland gründlich kennen. Seine besondere Leistung liegt in der Verschmelzung süddeutscher und mitteldeutscher Stilelemente. Bedeutend sind seine Choralvorspiele, -variationen und -fantasien. Außerdem schrieb er 94 Fugen über das Magnificat, Toccaten, Chaconnen etc. Die spieltechnische und kompositorische Vielfalt machen ihn zu einem der wichtigsten Vorgänger Bachs. Neben Dietrich Buxtehude und Georg Böhm übte er großen Einfluss auf J.S. Bach aus, der sich besonders von seinen Choralbearbeitungen anregen ließ. Pachelbels berühmteste und beliebteste Komposition ist Kanon und Gigue in D-Dur für Streicher. Er starb am 3. März 1706 im Alter von 52 Jahren in Nürnberg.
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