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[2023] Carl Zeller 125. Todestag


Carl Zeller ist neben Franz von Suppé, Johann Strauss und Karl Millöcker der vierte Operettenklassiker der sogenannten „Goldenen Ära“ der Wiener Kaiser-Franz-Joseph-Zeit. Den unsterblichen Ruhm eines Meisters der leichten Muse hat ihm vor allem sein Vogelhändler (1891) eingebracht. Seine Arien und Lieder (Wie mein Ahndl zwanzig Jahr, Schenkt man sich Rosen in Triol, Ich bin die Christel von der Post u.a.) sind bis heute bekannt und beliebt. Dabei war Zeller hauptberuflich gar nicht Komponist, sondern Jurist und Staatsbeamter, der aus Liebhaberei Männerchöre, Opern und Operetten komponierte. Geboren wurde Zeller am 19. Juli 1842 zu St. Peter in der Au in Österreich. Sein Vater starb kurz nach Carls Geburt. Schon früh zeigte sich Zellers musikalische Begabung. Bereits mit sieben Jahren spielte er auf der Orgel der Pfarrkirche von St. Peter in der Au und erlernte verschiedene Orchesterinstrumente. Wegen seiner schönen Stimme wird er Sängerknabe in der Wiener Hofkapelle und erhält seine musikalische Ausbildung bei dem Musikpädagogen Simon Sechter. Mit dreizehn Jahren schreibt er seine ersten Kompositionen. Nach dem Stimmbruch geht Zeller an das Gymnasium des Stifts Melk, wo er im August 1861 die Matura mit Auszeichnung ablegt. Anschließend studiert er in Wien Rechtswissenschaften und promoviert am 3. April 1869 in Graz zum Doktor der Rechte. In seiner Karriere als Jurist schafft er den Aufstieg bis zum Hofrat im Wiener Unterrichtsministerium. Seine eigentliche musikalische Karriere begann 1876 mit der komischen Oper Jaconde, mit der er einen Erstlingserfolg feiern konnte. Seine weiteren Opern und Operetten waren wenig erfolgreich. Mit den Operetten Der Vogelhändler (1891) und Der Obersteiger (1894) aber schuf er zwei Werke, deren Erfolge bis heute andauern und mit denen er sich als Meister seines Fachs ein Denkmal setzte. Carl Zeller war in allen Kreisen der Wiener Gesellschaft als schöner und intelligenter Mann mit guten Manieren sehr beliebt. In seinen letzten Lebensjahren war er allerdings von Lähmungserscheinungen und Muskelschwund schwer gezeichnet, ab 1896 war er an den Rollstuhl gefesselt. Zudem machte ihm ein Erbschaftsstreit zu schaffen, in dessen Verlauf ihm zwei Meineide zur Last gelegt werden. Die Revision des Schuldspruchs erlebt er allerdings nicht mehr. Nur sieben Jahre nach seinem berühmten Vogelhändler stirbt Carl Zeller am 17. August 1898 in Baden bei Wien an einer Lungenentzündung.

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04.06.2010
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 / cpo
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