Am 25. November 2020 wäre der Pianist Wilhelm Kempff 130 Jahre alt geworden. Ersten Klavierunterricht erhielt er von seinem Vater, der als Organist und Komponist tätig war. Er studiert Klavier und Komposition an der damaligen Königlichen Hochschule für Musik in Berlin und debütiert 1916. Auch als Organist ist er in seinen frühen Jahren tätig und konzertiert mit dem Berliner Domchor auf Konzertreisen. Von 1924-1929 ist er Direktor der Stuttgarter Hochschule für Musik und gibt in den Jahren 1931-1941 Sommerkonzerte im Marmorpalais Potsdam. Als Solist und Kammermusikpartner ist Wilhelm Kempff gefeiert und genießt internatinales Renommée. Ab 1957 hält er die berühmten Sommerkurse im italienischen Positano ab, in deren Mittelpunkt das Klavierwerk von Ludwig van Beethoven steht. Aus seinem reichen künstlerischen Schaffen erzählt er in dem Buch "Was ich hörte, was ich sah - Reisebilder eines Pianisten" (erschienen München 1981). Sein musikalisches Vermächtnis sind seine zahlreichen Schallplattenaufnahmen, die vielfach mit Preisen ausgezeichent wurden. Wilhelm Kempff starb am 23. Mai 1991 in Positano.
Am 20. November 2005 ist der amerikanische Tenor James King, Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper, im Alter von 80 Jahren in den USA gestorben. Der 1925 in Kansas geborene Tenor unterrichtete zunächst als Musikprofessor an der Universität von Kentucky ehe er 1961 seine Gesangskarriere startete. Seine ersten Erfolge feierte er an der Deutschen Oper Berlin, deren Ensemble er ab 1962 angehörte, insbesondere als Bacchus (Ariadne auf Naxos) und Don José (Carmen). 1965 debütierte er triumphal als Siegmund (Die Walküre) bei den Bayreuther Festspielen. Zu seinen herausragenden Rollen zählten Partien des Wagner- und Richard-Strauss-Fachs, aber auch ausgewählte Partien des italienischen Fachs. Seine internationale Karriere führte ihn an alle großen Opernhäuser der Welt, an die Metropolitan Opera New York, an die Mailänder Scala, zu den Salzburger und Bayreuther Festspielen, an das Royal Opera House Covent Garden sowie an die Staatsopern in Wien, München und Hamburg. An der Wiener Staatsoper debütierte er bereits 1963 als Bacchus und sang hier an 366 Abenden 23 verschiedene Partien, wie Florestan (Fidelio), Lohengrin, Erik (Der fliegende Holländer), Stolzing (Die Meistersinger von Nürnberg), Parsifal, Siegmund (Die Walküre), Kaiser (Die Frau ohne Schatten), Apollo (Daphne), Max (Der Freischütz), Canio (Pagliacci), Cavaradossi (Tosca), Manrico (Il trovatore) sowie Don José (Carmen). Zuletzt war James King im September 1992 als Florestan (Fidelio) im Haus am Ring zu erleben. Seine Lebenserinnerungen hat der Künstler in dem Buch "Nun sollt ihr mich befragen" (erschienen 2000 im Berliner Henschel-Verlag) veröffentlicht.