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Komponisten: Aktuelle Infos

Keith Jarrett 80. Geburtstag

US-amer. Pianist und Komponist


Der amerikanische Pianist Keith Jarrett ist einer der erfolgreichsten Musiker, der zu Beginn seiner Karriere in den 1970er Jahren durch seine Solokonzerte, die z.T. Kultstatus erreichten, berühmt wurde. Seine Improvisationstechnik hatte im Jazzsektor stilprägende Auswirkungen. Die frühen Konzerte waren einzigartig durch ihre ausufernde Soloimprovisationen und sind in ungewöhnlich umfangreichen Livemitschnitten bestens dokumentiert. Sein legendäres „Köln-Concert“ (1975) erhielt den Preis der Deutschen Phono-Akademie und gehörte zum unverzichtbaren Bestandteil jeder anspruchsvollen Plattensammlung. Keith Jarrett wurde am 8. Mai 1945 in Allentown, Pennsylvania, geboren. Er hat vier jüngere Brüder, von denen zwei ebenfalls Musiker sind. Den ersten Klavierunterricht erhielt Keith mit drei Jahren, seine ersten öffentlichen Konzerte gab er bereits mit sieben Jahren. Er hätte in Paris bei Nadia Boulanger studieren können, was er jedoch nicht wollte. Er absolvierte ein Jahr am Berklee College of Music in Boston, brach das Studium aber ab und schlug sich als Barpianist durch. Ab 1963 spielte er mit Art Blakey zusammen, ab 1966 spielte er in der Band von Charles Lloyd und kam so zu Auftritten beim Monterey Jazz Festival. Mitte 1968 gründete er zusammen mit Charlie Haden und Paul Motian ein eigenes Jazztrio. International bekannt wurde Jarrett schließlich als E-Pianist unter Miles Davis 1969. Ab 1971 trat er als Solist auf und spielte die ersten Schallplatten ein. Rund 50 Solokonzerte absolvierte er bis 1975, darunter die berühmten Konzerte Bremen/Lausanne (1974) und Köln (1975). Mehr und mehr begann Keith Jarrett, sich auch für Klassik und für Instrumente zu interessieren, die nicht zu üblichen Jazzbesetzungen gehörten. Kompositionen von ihm (Luminessence 1974, Arbour Zena 1975, Ritual 1977, The Celestial Hawk 1980) erschienen bei ECM. Er begann, sich auch mit dem Clavichord und dem Cembalo zu beschäftigen und erntete für seine Einspielungen von Bachs Wohltemperiertem Klavier (1987/1990) und den Goldberg-Variationen (1989) gleichermaßen viel Lob und Kritik. 1980 machte Keith Jarrett eine ersten persönliche Krise durch, seit Mitte der 1990er Jahre litt er am chronischen Erschöpfungssyndrom und konnte erst 1998 wieder mit dem Klavierspiel beginnen. Sein erstes Soloalbum nach seiner Genesung war ursprünglich als privates Weihnachtsgeschenk für seine zweite Ehefrau Rose Anne gedacht und wurde unter dem Titel The Melody at Night, with You veröffentlicht. Er begann auch wieder, mit seinem Trio zu konzertieren und veröffentlichte mit Allways Let Me Go (2001), Up for It (2002) und Radiance (2005) weitere Einspielungen. 2002 wurde Keith Jarrett in die American Academy of Arts and Sciences gewählt, 2003 erhielt er den Polar Music Prize und 2004 wurde er mit dem Léonie-Sonning-Musikpreis ausgezeichnet.

»Keith Jarrett: Biographie und Einspielungen«

Antonio Salieri 200. Todestag

ital. Komponisrt


Dem Wiener Hofkomponisten und Kapellmeister Antonio Salieri wurde lange Zeit unterstellt, er habe Mozart vergiftet. Auch wenn er gegen Mozart intrigiert hat, um sich gegen den lästigen Konkurrenten besser zu behaupten, kann ihm ein Mord jedoch keinesfalls nachgewiesen werden. Er wurde am 19.8.1750 in Legnano geboren. Die Familie war wohlhabend, verarmte später jedoch. Salieri wurde Sänger an der Markuskirche in Venedig, kam 1766 durch Ferdinand Gaßmann nach Wien und führte dort 1770 seine erste Oper auf. In der Folgezeit war er mit seinen Opern in Wien durchaus erfolgreich. Die wachsenden Erfolge Glucks gefährdeten allerdings seinen eigenen Erfolg, so dass er bei Gluck studierte, um sich dem Reformstil der Gluckschen Oper anzupassen. Er befreundete sich mit Gluck, dank dessen Förderung seine Opern auch in Paris Fuß fassen konnten (Les Danaïdes). Salieri schrieb insgesamt 40 Opern und Ballettmusiken, aber auch Kirchenmusik, Oratorien, Kantaten und Instrumentalwerke. 1774 wurde er Hofkomponist und 1788 Hofkapellmeister in Wien, ab 1790 bis 1823 hatteer jedoch nur noch die Hofsängerkapelle unter sich. Ab 1817 war er Oberleiter des Konservatoriums in Wien. Er war ein gefragter Lehrer, zu dessen berühmtesten Schülern Beethoven, Schubert und Liszt zählen. Salieri starb am 7. Mai 1825 in Wien in geistiger Umnachtung. Seine komische Oper Prima la musica wurde zu den Sommerfestspielen in Dubrovnik 1973 mit großem Erfolg wieder aufgeführt.

»Antonio Salieri: Biographie und Einspielungen«

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Agustín Pío Barrios Mangoré 140. Geburtstag

parag. Komponist und Gitarrist


Agustín Pio Barrios, der sich ab Anfang der 1930er Jahre nach einem Indiohäuptling selbst „Nitsuga (= agustiN) Mangoré“ nannte, war einer der ersten Gitarrenvirtuosen Südamerikas. Gitarristen schätzen seine Bedeutung für die Gitarrenliteratur ähnlich ein wie Pianisten die Werke Chopins, den Barrios Mangoré sehr schätzte, für das Klavier. Geboren wurde Agustín am 5. Mai 1885 in Misiones, Paraguay. Seine Eltern förderten die Begabung ihres Sohnes von Anfang an und schickten ihn in die Hauptstadt Asunción. Dort studierte er u.a. am Instituto Paraguyao und begann seine Karriere als professioneller Gitarrist. Er adaptierte Werke von Bach und Beethoven für die Gitarre und beschäftigte sich außerdem mit Mathematik, Literatur und Philosophie. Dies war für ihn die Grundvoraussetzung für seine Berufung als Gitarrist (Zitat: „Man kann kein Gitarrist sein, wenn man nicht in den Quellen der Kultur gebadet hat.“). 1910 unternahm Barrios eine Konzertreise nach Argentinien, bei der er so erfolgreich war, dass er in den nächsten zwanzig Jahren durch fast ganz Süd- und Mittelamerika tourte und Konzerte gab. Eine Nordamerikatournee wurde allerdings durch einen Misserfolg in Buenos Aires 1928 vereitelt. Ende der 1920er Jahre beschäftigte und identifizierte sich Agustín Barrios immer stärker mit seiner indianischen Abstammung und gestaltete schließlich die erste Hälfte seiner Konzerte mit eigenen Werken in indianischer Tracht als „Nitsuga Mangoré, der Paganini auf der Gitarre aus dem Urwald“, die zweite Hälfte dann im traditionellen Frack mit Werken und Bearbeitungen von Bach und anderen europäischen Komponisten. 1935 hielt er sich mit seiner Familie ein Jahr lang in Europa auf. Nach seiner Rückkehr nach Paraguay erhielt er eine Professur in San Salvador. Dort starb er im Alter von nur 59 Jahren am 7. August 1944. Bereits ab 1913 hat Barrios Mangoré vermutlich als erster Gitarrist Schallplattenaufnahmen eingespielt, die das Label Chanterelle unter dem Titel „Agustin Barrios plays his own Compositions and other Works. The historical Recording 1913–1942“ veröffentlicht hat. Barrios Mangoré hat die Ausdrucksmöglichkeiten der Gitarre zu einem bis dahin ungeahnten und unerreichten Limit ausgeschöpft. Seine Werke (La Catredal, Sueño en la Floresta, Una limosna por el amor de Dios u.a.) gehören heute zum Standardrepertoire für Gitarristen.

»Agustín Pío Barrios Mangoré: Biographie und Einspielungen«

George Enescu 70. Todestag

rumän. Komponist


George Enescu ist der bedeutendste rumänische Komponist. Geboren am 19. August 1881 in Liveni, besuchte er bereits als Siebenjähriger das Konservatorium in Wien. 1894 Jahren lernte er Johannes Brahms kennen. Mit 14 Jahren ging er nach Paris, um bei Ambroise Thomas, Jules Massenet und Gabriel Fauré zu studieren. Prominente Mitschüler waren Maurice Ravel, Florent Schmitt und Charles Koechlin. Zunächst reiste er als Violinvirtuose durch Europa und gab Unterricht in Violine. Sein bedeutendster Schüler war Yehudi Menuhin. 1902 gründete mit Louis Fournier und Alfredo Casella ein Klaviertrio, 1904 das Enescu-Quartett. 1912 stiftete er einen Preis für rumänische Komponieren, 1914 leitete er die erste vollständige Aufführung von Beethovens 9. Sinfonie in Rumänien, 1917 gründete er das George-Enescu-Sinfonieorchester in Iași und ab 1920 veranstaltete er Konzerte mit Werken rumänischer Komponisten. 1921 eröffnete er als Dirigent mit Lohengrin die Opera Națională București. Nach Bartóks Vorbild erforschte Enescu die rumänische Folklore, die sein kompositorisches Schaffen sehr stark prägte. Er selbst schrieb drei Sinfonien, zwei Rumänische Rhapsodien für Orchester, die Oper Oedipe sowie Kammermusik, Klavierwerke, Lieder und Chöre. Aus Protest gegen die kommunistische Regierung kehrte Enescu nach 1946 nicht mehrt nach Rumänien zurück. Er starb am 5. Mai 1955 in Paris.

»George Enescu: Biographie und Einspielungen«

Alle Porträts im Mai

Uraufführungen im Mai

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