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Komponisten: Aktuelle Infos

Hector Berlioz 220. Geburtstag

franz. Komponist


Am 8. März 1869 starb einer der bedeutendsten französischen Komponisten: Hector Berlioz. Die künstlerische Anerkennung blieb ihm zu Lebzeiten allerdings weitgehend verwehrt, die höchste Stellung, die er in Frankreich erringen konnte, war die eines Konservators und Bibliothekars am Pariser Konservatorium. Er war am 11. Dezember 1803 in La Côte-Saint-André als Sohn eines Arztes geboren. Sein Vater interessierte sich sehr für die Literatur, weniger für Musik. Als Kind eignete sich Berlioz selbst musikalische Kenntnisse und Fertigkeiten an. Nach den Vorstellungen seines Vaters sollte Hector Medizin studieren, in Paris beschäftigte er sich aber mehr mit Musik als mit Medizin, ging ständig in die Oper, nahm Unterricht bei Jean-François Lesueur und Anton Reicha und trat auch mit eigenen Kompositionen an die Öffentlichkeit, so z.B. 1830 mit der Symphonie fantastique. Im gleichen Jahr errang er nach mehreren Anläufen den begehrten 1. Rom-Preis, der mit einem zweijährigen Studienaufenthalt in Italien verbunden war. Dort entstanden Lélio oder Die Rückkehr zum Leben (1831), die Fortsetzung der Symphonie fantastique und die Ouvertüre König Lear; ein Niederschlag dieser Zeit ist auch Harold in Italien (1834). Anschließend kehrte er nach Paris zurück und bestritt seinen Lebensunterhalt als Feuilletonist und Bibliothekar am Konservatorium. Berlioz war ständig in Geldnöten und verschuldete sich wiederholt. Ab 1842 versuchte er, durch Konzertreisen nach Deutschland, Österreich, Russland und England seine wirtschaftliche und künstlerische Lage zu verbessern und fand in Franz Liszt und Robert Schumann beredte Mitstreiter für sein neues Stilprinzip: die Programmmusik. Ausgehend von den Sinfonien Beethovens, die seiner Meinung nach den Höhepunkt dieser Gattung darstellte, weitete er die Form mit außermusikalischen programmatischen Vorstellungen aus und steigerte gleichzeitig die Ausdruckskraft durch extreme Nuancierung der Instrumentation bis hin zum Einsatz überdimensionaler Chor- und Orchesterbesetzungen von bis dahin ungeahnter Größe. Damit wurde er wegweisend für Liszt, Wagner und Strauss und die gesamte spätromantische Musik des 19. Jahrhunderts. Seine „Idée fixe“ als Mittel, die Einzelsätze musikalisch miteinander zu verknüpfen, ist Vorbild für das Wagnersche Leitmotiv. Berlioz schlägt mit der Programmmusik ein neues Kapitel in der Musikgeschichte auf: Erlebnisse, Ideen, Dichtungen sollten durch Musik dargestellt werden. Neben Selbsterlebtem wie in seiner Symphonie fantastique – „Episode de la Vie d'un Artiste“, in der sich seine enttäuschte Liebe zu einer Schauspielerin widerspiegelt, möchte er auch Dichtungen nachgestalten (Romeo und Julia 1839 nach Shakespeare, Fausts Verdammnis 1846 nach Goethe). Großartige Effekte zeigen seine kirchenmusikalischen Werke, besonders das Requiem Grande Messe des Mortes (1837) und ein dreichöriges Te Deum. Die Ouvertüren und viele wertvolle Einzelabschnitte wurden in den Konzertsälen heimisch. Völlig gescheitert ist Berlioz dagegen mit seinen Opern (Benvenuto Cellini 1838, Die Trojaner 1859 und Béatrice et Bénédict 1862 nach Shakespeares Viel Lärm um nichts): Keine konnte er zu Lebzeiten in Paris herausbringen, wie seine Werke in Frankreich überhaupt erst nach seinem Tod allmählich Anerkennung fanden. Weitreichenden Einfluss hatte Berlioz nicht zuletzt auch mit seiner Instrumentationslehre Traité d'instrumentation et d'orchestration moderne (1844) und seinen Schriften (die deutsche Gesamtausgabe 1903 ff. umfasst zehn Bände). Hector Berlioz starb am 8. März 1869 vereinsamt in Paris.

»Hector Berlioz: Biographie und Einspielungen«

Theodor Fürchtegott Kirchner 200. Geburtstag

dt. Komponist


Theodor Fürchtegott Kirchner war ein zu Lebzeiten in Musikerkreisen sehr geschätzter und sehr gut vernetzter Komponist, Dirigent, Organist und Pianist. Er war bekannt mit Robert und Clara Schumann, mit Felix Mendelssohn Bartholdy und mit Johannes Brahms verband ihn eine lebenslange enge Freundschaft. Doch auch wenn der 30jährige Kirchner von Schumann einst als „hochaufstrebender Künstler der jüngsten Zeit“ gelobt wurde und Johannes Brahms dessen Klavierminiaturen als „das Zarteste vom Zarten“ bezeichnete, gelang es Kirchner nicht, eine genügend große öffentliche Anerkennung zu erreichen, die es ihm ermöglicht hätte, ein gutes Auskommen mit seiner Kunst zu erzielen. Er hatte zeitlebens mit finanziellen Sorgen und Nöten zu kämpfen, so dass Freunde und Gönner, darunter Edvard Grieg, Hans von Bülow und auch Carl Reinecke, 1884 sogar eine Spendenaktion initiierten, von deren gut angelegtem Erlös Kirchner seinen Lebensunterhalt mit bestreiten konnte. Darüber hinaus unterstützte ihn sein Freund Johannes Brahms immer wieder finanziell. Kirchner wurde am 10. Dezember 1823 in Neukirchen im Erzgebirge geboren. Er besuchte die Bürgerschule in Chemnitz und erhielt schon als Kind Unterricht in Klavier und Orgel. Rasch zeigte sich sein außerordentliches Talent, so dass er als 15-Jähriger Schumann und Mendelssohn vorgestellt wurde, die von seinen Fähigkeiten ebenfalls äußerst angetan waren. Auf Empfehlung Mendelssohns hin begab sich Kirchner zum Musikstudium nach Leipzig, wo er 1843 mit der Matrikelnummer 1 als erster Schüler in das neu gegründete Leipziger Konservatorium eingetragen wurde. Noch im selben Jahr trat er – ebenfalls auf Empfehlung Mendelssohns hin – die Organistenstelle an der Stadtkirche in Winterthur in der Schweiz an. 1862 ging er nach Zürich, wo er die Abonnementskonzerte der Allgemeinen Musik-Gesellschaft leitete. Für Kirchner bedeutete dies einen schicksalshaften Schritt, da er dort die Bekanntschaft mit Johannes Brahms machte, aus der sich die lebenslange Freundschaft entwickeln sollte. 1868 heiratete Kirchner die Sängerin Maria Schmidt. 1872 kehrte er wieder nach Deutschland zurück, um Prinzessin Maria in Meiningen in Musik zu unterrichten. Doch schon ein Jahr später wechselte er nach Würzburg, um die Stellung des Direktors der Musikschule anzutreten. Vier Jahre später zog Kirchner nach Leipzig und bestritt seinen Lebensunterhalt einige Jahre als Musiklehrer. 1883 schließlich ging er nach Dresden, wo er am dortigen Konservatorium unterrichtete. 1890 ließ sich Kirchner dann ohne feste Anstellung in Hamburg nieder. Als er verarmt und krank begann, zu erblinden, kümmerte sich seine Schülerin Mathilde Schlüter, die Witwe eines Baufirmeninhabers, um ihn bis Kirchner schließlich am 18. September 1903, durch mehrere Schlaganfälle gelähmt, verstarb. Kirchner hinterließ ein reichhaltiges und vielfältiges musikalisches Lebenswerk. Neben zahlreichen Kammermusikwerken, Liedern und Chorwerken konzentriert sich sein Schaffen aber hauptsächlich auf das Klavier. Allein sein Klavierwerk umfasst über eintausend Kompositionen. Darüber hinaus arrangierte er eine Vielzahl von sinfonischen und sonstigen Werken von Schumann, Brahms, Beethoven, Grieg, Haydn, Schubert und anderen für den Hausgebrauch für Klavier und gilt in dieser Hinsicht als Hauptvertreter der Klavierminiaturistik der Romantik. Sein Werk geriet nach seinem Tod allerdings rasch in Vergessenheit. Dies ist hauptsächlich sicherlich darauf zurückzuführen, dass er auf große Formtypen verzichtete. Seine Klavierstücke sind fast durchweg ausdrucksvolle romantische Charakterstücke, die aufgrund ihrer Kürze bestenfalls als Zugabe den Weg in den Konzertsaal fanden und so nicht genügend Bekanntheitsgrad entfalten konnten.

»Theodor Fürchtegott Kirchner: Biographie und Einspielungen«

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Pietro Mascagni 160. Geburtstag

ital. Komponist


Pietro Mascagni ist vor allem berühmt als Schöpfer der Oper Cavalleria rusticana (1890), mit der er den italienischen Verismo einleitete. Keines seiner weiteren Werke (L'amico Fritz 1891, I Rantzau 1892, Iris 1898, Il piccolo Marat 1921, Nerone 1935 u.a.) konnte an der überwältigenden Erfolg des Erstlingswerkes anknüpfen. Mascagni wurde am 7. Dezember 1863 in Livorno als Sohn eines Bäckers geboren und hätte Jurist werden sollen. Er konnte Musik am Mailänder Konservatorium studieren, nachdem sein Onkel ihn adoptiert hatte. Da er bereits mit seinen ersten Werke ziemlich erfolgreich war, war den Vater mit der Berufswahl des Sohnes schließlich versöhnt. Das Studium brach Mascagni jedoch ab, da es ihm zu trocken schien und zog ab 1884 zunächst als Dirigent einer fahrenden Operntruppe durch die Lande. 1885 ließ er sich als Dirigent des kleinen städtischen Orchesters in Cerignola nieder. 1889 nahm er an einem Einakter-Opernwettbewerb des italienischen Musikverlegers Sonzogno teil, errang mit Cavalleria rusticana den ersten Preis und landete damit einen der größten Erfolge der Musikgeschichte. Von 1895 bis 1902 war er Direktor des Liceo musicale in Pesaro, dann der Scuola Nazionale di Musica in Rom. 1902 reiste er in die Vereinigten Staaten, später brachte er seine Werke auch nach Südamerika. Mit seinen eigenen Werken nur mäßig erfolgreich, verfolgte er der den wachsenden Erfolg seines Freundes Giacomo Puccini verfolgte er mit großer Eifersucht. 1917 durfte er mit Lodoletta in Rom noch einmal ein Wiederaufflammen seines Ruhms erleben, finanziell ausgesorgt hatte er aber längst durch seinen Geniestreich mit Cavalleria rusticana. Pietro Mascagni starb am 2. August 1845 in Rom.

»Pietro Mascagni: Biographie und Einspielungen«

Karl Amadeus Hartmann 60. Todestag

dt. Komponist


Karl Amadeus Hartmann wurde am 2. August 1905 in München als Sohn eines Malers geboren. An der Münchner Akademie für Tonkunst war er Schüler Joseph Haas und Hermann Scherchen und studierte als fast Vierzigjähriger noch einmal bei Anton von Webern. Seine Tonsprache nahm ihren Ausgangspunkt in einem an die Wiener Schule von Schönberg und Berg angelehnten Stil, machte sich aber die Zwölftontechnik nie ganz zu eigen, sondern bewahrte sich auch tonale Bezüge. Hartmann komponierte überwiegend sinfonische Werke – unter anderem acht Sinfonien – und hob sich dadurch von den kompositorischen Strömungen und Bestrebungen seiner Zeit zu anderen Formen und neuer Sachlichkeit ab. Hartmann war äußerst bedächtig und selbstkritisch und hat fast alle seine frühen Werke wieder zurückgezogen, obwohl sie auf internationalen Festivals aufgeführt und teilweise sogar preisgekrönt wurden. Sein Name ist vor allem verbunden mit der Konzertreihe „Musica Viva“, die er 1945 ins Leben gerufen hat, um der zeitgenössischen Musik ein angemessenes Podium zu verschaffen, das schnell internationale Beachtung fand. 1953 wurde er der Leiter der Deutschen Sektion der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik. Neben seinen sinfonischen Werken schrieb er auch eine Kammeroper (Des Simplicius Simplicissimus Jugend, 1934/1949/1955) sowie ein Violinkonzert (Musik der Trauer 1940), ein Konzert für Klavier, Bläser und Schlagzeug (1953), ein Konzert für Bratsche und Klavier mit Bläsern und Schlagzeug (1956) und zwei Streichquartette (1938, 1948). Hartmann starb am 5. Dezember 1963 in München.

»Karl Amadeus Hartmann: Biographie und Einspielungen«

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