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[2024] Otto Nicolai 175. Todestag


Ähnlich wie Georges Bizet mit seiner Oper Carmen kennt man Otto Nicolai heute ausschließlich als Komponisten der Oper Die lustigen Weiber von Windsor. Seine übrigen Werke – Ouvertüren, Klavierwerke, Lieder, zwei Sinfonien, ein Te Deum und weitere geistliche und weltliche Chorwerke – sind darüber völlig in Vergessenheit geraten. Ein besonderes Andenken an Otto Nicolai bewahren allerdings die Wiener Philharmoniker: als damals 1. Kapellmeister der Wiener Hofoper veranstaltete Nicolai mit dem „Sämtlichen Orchester-Personal des k.k. Hofoperntheaters“ am 28. März 1842 ein „Großes Concert“. Diese „Philharmonische Academie“ gilt als die Geburtsstunde des heute weltberühmten Orchesters. Geboren wurde Otto Nicolai am 9. Juni 1810 in Königsberg. Sein Vater, ein Gesangslehrer, gab ihm Klavierunterricht und wollte mit übertriebener Strenge aus dem hochtalentierten Jungen unbedingt ein Wunderkind machen. Mit 16 Jahren gelang Otto die Flucht vor seinem despotischen Vater. In Berlin fand er Unterstützung durch Carl Friedrich Zelter, der ihm ein Studium am Königlichen Institut für Kirchenmusik ermöglichte. 1830 wurde Nicolai Mitglied der Berliner Singakademie. Bei der Aufführung von Bachs Matthäus-Passion am 27. März 1831 sang er die Partie des Jesus. Zwei Jahre später begab er sich nach Rom, um die frei gewordene Organistenstelle der Preußischen Gesandtschaftskapelle in Rom zu übernehmen. Er begeisterte sich zusehends für die italienische Oper und gab die Organistenstelle nach zwei Jahren wieder auf, um sich ganz der Oper zu widmen. 1837 trat Nicolai in Wien die Stelle als Kapellmeister am Kärntnertortheater an, kehrte aber ein Jahr später wieder nach Italien zurück, da sein Vertrag nicht verlängert worden war. Mit Il templario gelang ihm 1840 ein großartiger Erfolg als Opernkomponist, der ihm weitere Aufträge einbrachte. 1841 wurde ihm die Stelle als 1. Kapellmeister an der Wiener Hofoper angeboten, nachdem er seine Oper dort äußerst erfolgreich inszeniert und aufgeführt hatte. Berlioz zählte ihn dafür zu den bedeutendsten Opernkomponisten seiner Zeit. 1844 wurde Nicolai mit dem Ritterkreuz des Roten Adlerordens geehrt. Anlässlich der Dreihundertjahrfeier der Universität Königsberg führte Nicolai in seiner Heimatstadt seine Kirchliche Festouvertüre auf. Als sein Vertrag in Wien aufgrund von Unstimmigkeiten mit dem Theaterpächter Balochino nicht verlängert wurde, folgte Nicolai 1847 einer Berufung nach Berlin als Dirigent des Königlichen Domchores und Kapellmeister der Königlichen Hofoper. Am 9. März 1849 fand dort die Uraufführung seiner Erfolgsoper Die lustigen Weiber von Windsor statt, mit der sein Name für die Nachwelt unsterblich wurde. Nur zwei Monate später, am 11. Mai starb Otto Nicolai an einer Hirnblutung. Dass die Preußische Akademie der Künste ihn zum ordentlichen Mitglied gewählt hatte, konnte ihm nicht mehr mitgeteilt werden.

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