Erich Leinsdorf zählt zu den bedeutenden Dirigenten des 20. Jahrunderts. Er wurde am 4. Februar 1912 in Wien als Erich Landauer geboren. Mit fünf Jahren erhielt er schulischen Musikunterricht, spielte Cello und betätigte sich als Teenager als Liedbegleiter. Am Salzburger Mozarteum begann er das Dirigierstudium, das er an der Universität Wien und an der Wiener Musikakademie fortsetzte und 1933 abschloss. Im Jahr darauf erhielt er bis 1937 eine Assistentenstelle unter Bruno Walter und Arturo Toscanini bei den Salzburger Festspielen. Im November 1937 reiste er nach New York, um sich für eine Assistentenstelle bei der Metropolitan Opera zu bewerben. Da er jüdischer Herkunft war, erhielt er nach dem Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland 1938 als Flüchtling eine Aufenthaltserlaubnis. 1942 erwarb er die amerikanische Staatsbürgerschaft. An der Met war er hauptsächlich als Wagner-Dirigent geschätzt. 1943 wurde er für drei Jahre Chef des Cleveland Orchestra, konnte den Posten aber nur sporadisch ausfüllen, da er für den Zweiten Weltkrieg zu den US-Streitkräften eingezogen wurde. Der Vertrag wurde anschließend nicht verlängert. Von 1947 bis 1955 war Leinsdorf Chefdirigent des Rochester Philharmonic Orchestra, dann für eine Saison Direktor der New York City Opera. 1962 wurde er schließlich Nachfolger von Charles Münch als Chefdirigent des Boston Symphony Orchestra, mit dem er zahlreiche Einspielungen für RCA machte. Ebenfalls 1962 wurde Leinsdorf in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Während eines Sinfoniekonzerts in Boston am 22. November 1963 musste er dem geschockten Publikum das Attentat auf Präsident John F. Kennedy in Dallas, Texas, verkünden. Als Reaktion auf diese fürchterliche Nachricht setzte Leinsdorf das Konzert mit dem Trauermarsch aus Beethovens dritter Sinfonie fort. 1969 gab Leinsdorf seinen Posten in Boston auf und war für die nächsten zwei Jahrzehnte als Gastdirigent weltweit unterwegs, unter anderem arbeitete er von 1978 bis 1981 intensiv mit dem Radio-Symphonie-Orchester Berlin, dem heutigen Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, zusammen. Vor 25 Jahren, am 11. September 1993 starb Erich Leinsdorf im Alter von 81 Jahren in Zürich an Krebs. Leinsdorf war auch bekannt für seine Konzert-Suiten-Arrangements von großen Opern wie Pelléas et Mélisande, Parsifal oder Die Frau ohne Schatten.
[2022] Erich Leinsdorf 110. Geburtstag
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- 09.02.2020 → Wolfgang Schöne 80. Geburtstag
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- 14.02.2019 → Renée Fleming 60. Geburtstag
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- 20.02.2022 → Ferenc Fricsay 60. Todestag
- 21.02.2022 → Nikita Magaloff 110. Geburtstag
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- 24.02.2022 → Teodor Currentzis 50. Geburtstag
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Uraufführungen im Februar
- 02.02.2020 → UA vor 130 Jahren: A. Dvořák, Sinfonie Nr. 8 op. 88
- 05.02.2017 → UA vor 130 Jahren: G. Verdi, Otello
- 10.02.2018 → UA vor 140 Jahren: P. Tschaikowsky, Sinfonie Nr. 4 op. 36
- 18.02.2017 → UA vor 70 Jahren: G.C. Menotti, Das Telefon
- 18.02.2019 → UA vor 150 Jahren: J. Brahms, Ein deutsches Requiem op. 45
- 20.02.2017 → Vor 110 Jahren: N. Rimsky-Korssakoff: Sage von der unsichtbaren Stadt Kitesch
- 24.02.2017 → UA vor 410 Jahren: C. Monteverdi, Orfeo
- 25.02.2021 → UA vor 150 Jahren: P. Tschaikowsky, Die Jungfrau von Orléans
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