-
UA 1891
9
Oktober
vor 133 Jahren
in Birmingham
Als Antonín Dvořák vom Birmingham Triennial Music Festival 1888 den Auftrag für eine oratorische Chorkomposition erhielt, war das nicht überraschend. Dvořák hatte bereits mehrere sehr erfolgreiche Konzertreisen nach Enland unternommen, bei denen vor allem seine Chorwerkek begeistert aufgenommen worden waren. Dvořák konnte wegen anderer Projekte mit der Ausführung des Auftrags allerdings erst 1890 beginnen. Er hatte sich für eine Vertonung des Requiems, der lateinischen katholischen Totenmesse, entschieden. Mit der Arbeit begann er am 1. Januar 1890, Mitte des Monats hatte er bereits die ersten vier Nummern fertiggestellt. Obwohl Dvořák noch in England auf Konzertreise unterwegs war und sogar noch eine Russlandreise auf Veranlassung seines Freundes Peter Tschaikowsky unternahm, arbeitete er auch unterwegs kontinuierlich an dem begonnenen Werk weiter. Vom 14. Mai an konnte er schließlich ungestört seine Arbeit in seinem Sommersitz in Vysoká fortsetzen, so dass das Werk am18. Juli fertig skiziert vorlag. Die Reinschrift in Partitur schloss Dvořák am 31. Oktober in Prag ab. Die Uraufführung am 9.Oktober 1891 in Birmingham unter Dvořáks Leitung wurde begeistert aufgenommen. Es schlossen sich weitere Aufführungen in Dvořáks böhmischer Heimat sowie im Ausland an. 1901 wurde das Werk unter großer Begeisterung zum ersten Mal in Wien aufgeführt. Das gesamte Werk ist im großen oratorischen Stil für vier Solisten (SATB), vierstimmigen Chor und romantische Orchesterbesetzung einschließlich Orgel und Schlagwerk (Gong, Glocken) angelegt mit einer Aufführungsdauer von ca. 1 ½ Stunden. Dvořák teilte das Requiem für seine Komposition in 13 Nummern ein (Requiem aeternam, b-Moll – Graduale – Dies irae, b-Moll – Tuba mirum, e-Moll – Quid sum miser – Recordare, Jesu pie, D-Dur – Confutatis maledictis, g-Moll – Lacrimosa – Offertorium, F-Dur – Hostias, f-Moll – Sanctus, B-Dur – Pie Jesu, g-Moll – Agnus Dei, b-Moll), wobei lediglich Recordare, Jesu pie ohne Chorbeteiligung ist. Ein durchgängiges Motiv, das dem zweiten Kyrie aus Bachs h-Moll-Messe Messe entlehnt ist, verleiht dem Werk eine thematische Geschlossenheit und Struktur. Seine besondere Wirkung erzielt es mit betont dunklen Klangfarben durch den Einsatz von Bassklarinette, Englischhorn und vierstimmigen Männerchor und umschließt eine reiche emotionale Bandbreite, die von andächtiger Komtemplation bis hin zu religiöser Ekstase reicht. Das Werk endet wie es beginnt: in düsterem b-Moll.
Die besten Besprechungen mit Antonín Dvořák
00.00.00
»zur Besprechung«
»Antonín Dvořák: Biographie und Einspielungen«
Alle Porträts im Oktober
- 01.10.2014 → Ernst Toch 50. Todestag
- 01.10.2015 → Paul Dukas 150. Geburtstag
- 02.10.2020 → Max Bruch 100. Todestag
- 03.10.2016 → Steve Reich 80. Geburtstag
- 03.10.2020 → Matthias Georg Monn 270. Todestag
- 03.10.2021 → Wilhelm Kienzl 80. Todestag
- 03.10.2021 → Paul Lincke 75. Todestag
- 03.10.2021 → Carl Nielsen 90. Todestag
- 03.10.2023 → Stanislaw Skrowaczewski 100. Geburtstag
- 05.10.2020 → Jacques Offenbach 140. Todestag
- 05.10.2020 → Silvestre Revueltas 80. Todestag
- 05.10.2023 → Giuseppe Gazzaniga 280. Geburtstag
- 06.10.2022 → Leevi Madetoja 75. Todestag
- 06.10.2023 → Udo Zimmermann 80. Geburtstag
- 07.10.2018 → Charles Hubert Hastings Parry 100. Todestag
- 07.10.2024 → Hermann Schroeder 40. Todestag
- 08.10.2020 → Toru Takemitsu 90. Geburtstag
- 08.10.2020 → Louis Vierne 150. Geburtstag
- 09.10.2015 → Camille Saint-Saëns 180. Geburtstag
- 09.10.2015 → Heinrich Schütz 430. Geburtstag
- 09.10.2018 → Einojuhani Rautavaara 90. Geburtstag
- 10.10.2017 → Walter Gronostay 80. Todestag
- 10.10.2023 → Giuseppe Verdi 210. Geburtstag
- 11.10.2021 → Anton Bruckner 125. Todestag
- 11.10.2022 → Léon Boëllmann 125. Todestag
- 12.10.2017 → Wolfgang Fortner 110. Geburtstag
- 13.10.2024 → Anselm Hüttenbrenner 230. Geburtstag
- 14.10.2020 → Leonard Bernstein 30. Todestag
- 14.10.2021 → Alexander von Zemlinsky 150. Geburtstag
- 15.10.2020 → Zdenek Fibich 120. Todestag
- 15.10.2024 → Cole Porter 60. Todestag
- 15.10.2024 → Mathias Spahlinger 80. Geburtstag
- 16.10.2017 → Ralph Benatzky 60. Todestag
- 16.10.2021 → Albert Franz Doppler 200. Geburtstag
- 16.10.2021 → Jan Pieterszoon Sweelinck 400. Todestag
- 16.10.2023 → Cesar Bresgen 110. Geburtstag
- 17.10.2017 → Johann Nepomuk Hummel 180. Todestag
- 17.10.2021 → Berthold Goldschmidt 25. Todestag
- 17.10.2024 → Pavel Haas 80. Todestag
- 18.10.2015 → John Taverner 470. Todestag
- 18.10.2017 → Étienne-Nicolas Méhul 200. Todestag
- 18.10.2021 → Friedrich Hollaender 125. Geburtstag
- 18.10.2023 → Charles Gounod 130. Todestag
- 18.10.2024 → Hans Krása 80. Todestag
- 18.10.2024 → Viktor Ullmann 80. Todestag
- 20.10.2024 → Charles Ives 150. Geburtstag
- 21.10.2017 → Dizzy Gillespie 100. Geburtstag
- 21.10.2021 → Malcolm Arnold 100. Geburtstag
- 22.10.2018 → Miguel Llobet 140. Geburtstag
- 22.10.2019 → Zum Tod des Komponisten Hans Zender
- 22.10.2021 → Franz Liszt 210. Geburtstag
- 23.10.2021 → Albert Lortzing 220. Geburtstag
- 23.10.2024 → Jean-Marie Leclair 260. Todestag
- 24.10.2015 → Luciano Berio 90. Geburtstag
- 24.10.2015 → Alessandro Scarlatti 290. Todestag
- 24.10.2017 → Robert Franz 125. Todestag
- 24.10.2021 → Sofia Gubaidulina 90. Geburtstag
- 24.10.2021 → Ferdinand Hiller 210. Geburtstag
- 24.10.2024 → Carl Ditters von Dittersdorf 225. Todestag
- 25.10.2015 → Johann Strauß (Sohn) 190. Geburtstag
- 25.10.2018 → Georges Bizet 180. Geburtstag
- 25.10.2024 → Alexander Gretschaninow 160. Geburtstag
- 26.10.2014 → Hans Leo Haßler 450. Geburtstag
- 26.10.2015 → Domenico Scarlatti 330. Geburtstag
- 26.10.2024 → Peter Cornelius 150. Todestag
- 27.10.2021 → Nico Dostal 40. Todestag
- 27.10.2023 → Eduard Künneke 70. Todestag
- 27.10.2024 → Franco Alfano 70. Todestag
- 28.10.2014 → Richard Heuberger 100. Todestag
Uraufführungen im Oktober
- 09.10.2021 → A. Dvořák, Requiem op. 089
- 20.10.2017 → UA vor 175 Jahren: R. Wagner, Rienzi
- 29.10.2017 → UA vor 230 Jahren: W.A. Mozart, Don Giovanni
Anzeige
Anzeige