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Tacet 229
1 CD • 66min • 2016
13.12.2016
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Klassik Heute
Empfehlung
Bei Tacet hat man für diese musikalisch äußerst unterhaltsame Zusammenstellung wieder einmal „noch tiefer in den Bestand an historischen Geräten gegriffen“. Für den Kenner sei hier die Aufnahmekette zitiert: „6 Röhrenmikrofone (2 Neumann U 47, 2 Neumann U 67, 2 Neumann M 49) – Mischpult mit 10 Röhrenvorverstärkern V 72 und 10 passiven Reglern W 68 für die einzelnen Spuren sowie 2 weiteren W 68 und V 72 für die Summenverstärkung – Aufzeichnung (Röhrentonbandmaschine Telefunken M 10 für die LP und parellel dazu A/D-Wandlung für den digitalen Tonträger),“ Soweit der technische Hinter- oder auch Vordergrund für Daniel Gaedes zweite mir bekannte Tacet-Veröffentlichung mit virtuosen, elegischen und tänzerischen, vor allem aber sehr beliebten Stücken für Violine und Klavier (siehe und höre Tacet 117!). Sein Spiel ist von der Aufnahmeregie tatsächlich prägnant eingefangen, räumlich von intimer Großzügigkeit, farbenreich und bestens abgestimmt in der Balance mit dem assistierenden oder auch kammermusikalisch gleichberechtigten Klavier.
Als Interpret der insgesamt 19 Kleinformate erweist sich Daniel Gaede als gewandter Kommunikator in den verschiedensten musikalischen Umgangs- und Spezialsprachen. Für die technisch brillanteren, motorisch auffälligeren Themen (Monti, de Falla) hat er genügend Reserven, sauber und dennoch animierend Tempo zu machen. Im Bereich des geigerischen Sentiments auf Liebeslied-Ebene (Suk) oder in Richtung Wiegenlied (Fauré) gelingt es ihm mühelos, mit rundem, gesundem, niemals tränigem Ton den Hörer auf die je aktuelle Situation einzustimmen. In Verbindung mit dem erfahrenen Kammermusik- und Orchesterpianisten Wolfgang Kühnl sind unter diesen Umständen Aufnahmen von ernsthafter Elastizität und großer Anschaulichkeit in der Themendefinition entstanden. Und von Vorteil für diese Produktion ist es auch, dass hier neben den Schlagern des geigerischen Zugaben- und Gefälligkeitsgewerbes auch Raritäten riskiert wurden. So etwa Korngolds „Tanzlied des Pierrot“ aus der Oper Die tote Stadt, Rachmaninoffs Romanze op. 6,1, Arenskys Serenade op. 30,2 oder die Herrmann-Bearbeitung des Schubertschen Ständchen. Mithin: nicht nur ein transistorfreies sondern ein ebenso lehrreiches wie hörfühliges Vergnügen!
Peter Cossé † [13.12.2016]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Jean Sibelius | ||
1 | Novelette e-Moll op. 102 Nr. 1 | 00:02:29 |
Gabriel Fauré | ||
2 | Après un rêve op. 7 No. 1 for Violin and Harp | 00:02:24 |
Vittorio Monti | ||
3 | Czardas | 00:04:09 |
Claude Debussy | ||
4 | Valse romantique f minor L 79 – Tempo di valse | 00:03:11 |
Josef Suk | ||
5 | Love Song D flat major op. 7 No. 1 (Liebeslied) | 00:05:33 |
Claude Debussy | ||
6 | Clair de Lune D flat major L 82/3 – Andante très expressif | 00:04:22 |
Manuel de Falla | ||
7 | Jota E-Dur (aus: Siete canciones populares españolas) | 00:03:02 |
Franz Schubert | ||
8 | Ständchen D 957 Nr. 4 (Leise flehen meine Lieder - from: Schwanengesang D 957) | 00:01:54 |
Dimitri Schostakowitsch | ||
9 | Prelude cis-Moll op. 34 Nr. 10 | 00:01:56 |
Erich Wolfgang Korngold | ||
10 | Tanzlied des Pierrot für Violine und Klavier (aus: Die tote Stadt op. 12, 1920) | 00:04:07 |
Gabriel Fauré | ||
11 | Berceuse op. 16 für Violine und Klavier (Bearb. für Flöte und Harfe) | 00:03:07 |
Sergej Rachmaninow | ||
12 | Romance d-Moll op. 6 Nr. 1 | 00:04:42 |
Niccolò Paganini | ||
13 | Cantabile D-Dur op. 17 | 00:03:18 |
Anton Arensky | ||
14 | Serenade G-Dur op. 30 Nr. 2 | 00:02:05 |
Robert Schumann | ||
15 | Fantasy Pieces op. 73 for Violoncello and Piano | 00:03:00 |
Ernest Chausson | ||
16 | Poèmes de l'amour et de la mer op. 19 for voice and Orchestra | 00:02:16 |
Antonín Dvořák | ||
17 | Slawische Phantasie h-Moll | 00:04:48 |
Clara Schumann | ||
18 | Romanze Des-Dur op. 22 Nr. 1 für Violine und Klavier | 00:03:26 |
Sergej Rachmaninow | ||
19 | Vocalise e-Moll op. 34 Nr. 14 für Violoncello und Klavier | 00:05:20 |
Interpreten der Einspielung
- Daniel Gaede (Violine)
- Wolfgang Kühnl (Klavier)