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CD • SACD • DVD-Audio • DVD Video

MDG

MDG

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MDG – Musikproduktion Dabringhaus und Grimm ­– wurde 1978 von den Diplom-Tonmeistern Werner Dabringhaus und Reimund Grimm gegründet und gehört international zu den wichtigsten Klassiklabels aus dem deutschsprachigen Raum. Der Backkatalog umfasst ca. 2000 Titel, jährlich kommen ca. 50 dazu. Spannendes Repertoire, eine inspirierte Interpretation und natürlicher Klang bilden den musikalischen Dreiklang für den Erfolg des Labels. Programmatisch hat es MDG immer verstanden, neben hochkarätigen Einspielungen von Standardwerken auch Repertoire zu entdecken, das so gut wie unbekannt, auf jeden Fall aber hochspannend zu hören ist. Darüber hinaus wird viel Sorgfalt darauf verwandt, adäquate Künstler für das jeweilige Repertoire zu verpflichten. Studioaufnahmen verschmäht man bei MDG, alle Einspielungen werden mit eigenem Team in der natürlichen Akustik ausgesuchter Konzerträume gemacht – sicherlich auch ein Grund dafür, dass sich die Detmolder Firma von Anfang an den Ruf eines technisch innovativen und audiophilen Labels erworben hat.

Label-Highlights

Max Reger

Complete Organ Works
Rosalinde Haas

MDG 102 2289-2

14 CD • 17h 38min • 1988-1993

24.09.20239 9 9

Die Organistin Rosalinde Haas ist zweifelsohne ein Phänomen. Mit ihrer Gesamteinspielung der Orgelwerke Max Regers hat sie in den 1980er und 90er Jahren Furore gemacht, ihre Energie und technische Perfektion sind legendär. Nach einem Konzert in der Bonner Kirche St. Joseph mit einem ohnehin schon recht anstrengenden Programm kündigte Haas einmal von der Empore hinunter an, sie würde jetzt noch Regers op. 135b spielen, „Wenn’s Ihnen“ - also dem Publikum (!) - „nicht zuviel“ sei. Sowas konnte wohl nur Haas bringen, deren spieltechnisches Temperament und Ausdauer stets unerschöpflich schienen.

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Pan Flute and Organ

MDG 903 2284-6

1 CD/SACD stereo/surround • 69min • 2022

20.08.202310 10 10

Die Kombination von Orgel und Panflöte ist ebenso sinnig wie traditionell. Nicht nur, dass beide Instrumente auf dem gleichen Prinzip der Tonerzeugung beruhen, auch, dass selbst eine kleine Panflöte mit dem Rieseninstrument Orgel dynamisch mithalten kann, spricht dafür. Andere Kombinationen wie etwa Orgel und Cello oder auch Gitarre sind da weitaus problematischer. Einiges, was in der Vergangenheit von Gheorghe Zamfir und diversen anderen Interpreten geboten wurde, war reichlich kitschig. Seichte Melodien und auf den Effekt hin getunte Volksliedarrangements erschöpfen sich eben schnell. Was man dagegen mit der Kombination alles machen kann, zeigt diese CD, die der Dresdner Kreuzorganist Holger Gehring und der Panflötist Sebastian Pachel eingespielt haben.

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Bach

Partita A Minor BWV 827 • French Suites BWV 813, 814 & 816

MDG 940 2280-6

1 CD/SACD stereo/surround • 61min • 2021

12.08.202310 10 10

Wenn der 1950 geborene Christian Zacharias Bach-Werke auf einem modernen Flügel spielt, hört man einen ganz natürlich wirkenden, wie selbstverständlich laufenden musikalischen Fluss. Was so einfach wirkt, ist in Wirklichkeit große Kunst, geprägt von der Fähigkeit, den Dingen auf den Grund zu gehen. Dieser Grund beruht in Bachs Partiten und Suiten auf der Verschmelzung tänzerischer Rhythmen mit kontrapunktischer Meisterschaft. Und genau dies ist es, was sich in Zacharias neuen, im Konzerthaus der Abtei Marienmünster entstandenen Aufnahmen spiegelt.

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Mieczysław Weinberg

Piano Works 1951-1956

MDG 918 2283-6

1 CD/SACD stereo/surround • 78min • 2022

04.08.20239 9 9

Der bei uns immer noch relativ unbekannte Komponist Mieczyław Weinberg, der 1919 in Warschau geboren wurde und nach seiner Flucht 1939 über Minsk und Taschkent nach Moskau kam, wo er bis zu seinem Tod 1996 lebte, verdient es, wieder häufiger aufgeführt zu werden. Der Pianist Stefan Irmer, der seit 2013 an der Musikhochschule Köln unterrichtet und sich seit langem für wenig gespielte Klaviermusik einsetzt, hat nun Werke aus den Jahren 1951 bis 1956 aufgenommen, Stücke aus einer Zeit, in der Weinberg als Jude besonders unter der Stalin-Ära zu leiden hatte, bis hin zur zeitweiligen Verhaftung.

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Norman O'Neill

Piano Trio op. 7

MDG 903 2237-6

1 CD/SACD stereo/surround • 61min • 2021

09.06.20239 9 9

Der 1875 geborene Norman O'Neill ist vor allen durch seine zahlreichen Bühnenmusiken in Erinnerung geblieben. Seit 1909 als Musikdirektor am Londoner Haymarket Theatre tätig, komponierte er bis zu seinem Unfalltod im Jahre 1934 die Musik zu rund drei Dutzend Theaterstücken, die in Form von Orchestersuiten auch im Konzertsaal erfolgreich war. Die vorliegende CD beschäftigt sich aber nicht mit diesem Bereich seines Schaffens, sondern stellt O'Neill als Kammermusikkomponisten vor. Bei den eingespielten Werken handelt es sich beinahe ausschließlich um frühe Arbeiten, die O'Neill während oder kurz nach seiner Studienzeit komponierte

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Musica Baltica 10

Friedrich Christian Samuel Mohrheim
Cantatas & Arias

MDG 902 2254-6

1 CD/SACD stereo/surround • 74min • 2021

03.05.202310 10 10

Man möchte es kaum glauben, aber selbst in unserer musikgeschichtlich gut ausgeleuchteten Zeit lassen sich immer noch veritable Entdeckungen machen. Dass mit Friedrich Christian Samuel Mohrheim (1719 – 1780) ein hervorragender Komponist ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zurückgebracht wird, ist dem Musiker und Gelehrten Andrzej Mikolaj Szadejko zu verdanken, der bei MDG die höchst instruktive Reihe „Musica Baltica“ verantwortet. Wie F. C. S. Mohrheim überhaupt vergessen werden konnte, ist nicht nachvollziehbar; die alte „Musik in Geschichte und Gegenwart“ (MGG) nennt ihn wenigstens noch als Schwiegersohn und Nachfolger von Johann Balthasar Christian Freißlich (1687 – 1764), dem langjährigen Kapellmeister der Marienkirche im damaligen Danzig und heutigem Gdansk, der „New Grove“ führt ihn nicht mit einem eigenen Eintrag.

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Ludwig van Beethoven • Ferdinand Ries

Trios op. 9 arr. for Piano Trio

MDG 903 2270-6

1 CD/SACD stereo/surround • 78min • 2021

28.04.20239 10 9

Der Komponist und Pianist Ferdinand Ries (1784 – 1838), der sich selbst stolz als „Beethovens einzigen Schüler“ bezeichnete, hat 1806 die drei Streichtrios op. 9 seines Mentors und Vorbilds für Klaviertrio bearbeitet. Nun unternahm das Trio Parnassus, das sich seit jeher dafür einsetzt, Unbekanntes wieder zu entdecken, den gelungenen Versuch, diese Raritäten der Vergessenheit zu entreißen.

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Josef Matthias Hauer

Early Piano Music

MDG 613 2220-2

1 CD • 75min • 2020

18.04.20239 10 9

Josef Matthias Hauer (1883–1959) ist heute vor allem dadurch bekannt, dass er gleichzeitig mit Schönberg eine Form von Zwölftonmusik entwickelte, die sich allerdings von der Musik der Zweiten Wiener Schule in vielerlei Hinsicht erheblich unterscheidet, etwa in ihrem bewussten Verzicht auf expressiv-dramatische Gestaltung. So skurril seine Persönlichkeit anmuten mag (von der das wohl einzige Filmdokument mit ihm, auf YouTube unter dem schlichten Titel „Josef Matthias Hauer“ zu finden, ein beredtes Zeugnis ablegt) und so irritierend seine Ästhetik auch erst einmal wirken mag, geht doch etwa von den Zwölftonspielen, die Hauer in seinen späten Jahren in Massen komponierte, eine ganz eigene, faszinierende Wirkung aus, ein weltvergessenes, in sich ruhendes (oder um sich selbst kreisendes), überraschend konsonantes Spiel eben der (zwölf) Töne.

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Ghetto Lullaby

MDG 904 2267-6

1 CD/SACD stereo/surround • 76min • 2022

16.04.20239 10 9

Die junge südkoreanische Pianistin Yeseul Moon hat in Freiburg ihr Masterstudium (bei Gilead Mishory) und Konzertexamen absolviert, mittlerweile mehrere Preise gewonnen und vor zwei Jahren mit einer exzellenten CD mit Samuel Barbers Klavierwerk debütiert: Selten hörte man die intrikate Fuge der Sonate so fantastisch. Für ihre zweite Veröffentlichung bei MDG wählte sie nun Musik, die sich – mehr oder weniger direkt – mit den Schrecken des Nazi-Terrors auseinandersetzt und als Anti-Kriegs-Musik verstehen lässt.

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Emilie Mayer

Overtures

MDG 901 2239-6

1 CD/SACD stereo/surround • 68min • 2021

12.04.20239 10 9

Nur, weil die aus dem Mecklenburgischen stammende Emilie Mayer (1812-1883) finanziell unabhängig war und sich daher hauptberuflich als Komponistin betätigen konnte, gelang es ihr ab Ende der 1840er Jahre, in eine Domäne der Tonkunst vorzudringen, die bis dato praktisch ausschließlich Männern vorbehalten war: die Symphonie. Sie schrieb zwischen etwa 1847 und 1862 wohl insgesamt acht davon, also doppelt so viele wie Schumann oder Brahms. Da Nr. 5 als verschollen, die Existenz von Nr. 8 als fraglich gilt, haben wir heute immerhin 6 erhaltene Gattungsbeiträge, die mittlerweile allesamt auf Tonträgern vorliegen.

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Felix Mendelssohn Bartholdy

Mendelssohn Project | Vol. 3

MDG 912 2256-6

1 CD/SACD stereo/surround • 58min • 2021

04.04.202310 10 10

Und weiter geht’s mit dem „Mendelsohn Project“ des dogma chamber orchestra beim Label MDG, es ist die dritte CD und wieder sind Streichersinfonien mit einem Konzert kombiniert. Hier ist es nur eine Streichersinfonie, weil es die erste mit symphonischen Ausmaßen ist, nämlich viersätzig. Die ausgewählten Stücke passen nicht nur wegen der gleichen Tonart zusammen, sondern auch wegen der zeitlichen Nähe der Kompositionen: Und wieder staunt man, zu welch genialen Einfällen schon der dreizehn- bzw. vierzehnjährige Felix Mendelssohn Bartholdy imstande ist.

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Joseph Haydn

String Quartets Vol. 16

MDG 307 2275-2

1 CD • 61min • 2022

02.04.20239 10 9

Das Leipziger Streichquartett, gegründet 1988, setzt sich für ein weit gespanntes Repertoire ein, das von Bach bis zur Moderne reicht. In den letzten Jahren hat es sich insbesondere dem Schaffen Joseph Haydns gewidmet. Die Reihe der Streichquartett-Aufnahmen, die sich dem umfangreichen Katalog von rund siebzig Werken dieser Gattung in unregelmäßiger Folge zuwenden, ist nun bei der sechzehnten CD angekommen.

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Early 20th Century Music

sonic.art

MDG 603 2266-2

1 CD • 77min • 2022

28.03.202310 10 10

Bei Musik für Saxophonquartett aus dem frühen oder wenigstens der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts denkt man wohl erst einmal an Alexander Glasunows Quartett, entstanden 1932, und tatsächlich handelt es sich dabei um eines der ersten signifikanten Werke für diese Besetzung. Wenn sich das sonic.art Saxophonquartett also auf der vorliegenden CD ausdrücklich mit Musik des frühen 20. Jahrhunderts befasst – alle hier versammelten Werke entstanden zwischen 1914 und 1934 –, dann handelt es sich dabei mehr oder weniger zwangsläufig um Bearbeitungen, hier aus der Feder von Annegret Tully (der Baritonsaxophonistin des Quartetts), Steffen Schleiermacher und Christoph Enzel.

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Beethoven

Piano Sonatas op. 109, 110, 111

MDG 947 2274-6

1 CD/SACD stereo/surround • 67min • 2022

24.03.20239 10 9

Die mit Wettbewerbsgewinnen und Preisen überhäufte Pianistin Jin Ju wurde in Shanghai geboren, hat ihr Klavierdiplom am Konservatorium Peking gemacht und ihren Master an der Internationalen Klavierakademie Imola. Sie hat am Royal Nothern Music College in Manchester unterrichtet und ist zur Zeit Gastprofessorin in Peking, Professorin in Imola und gibt zahlreiche Meisterkurse weltweit. Für ihre erste CD hat sie den "Echo Klassik"-Preis 2012 erhalten, darüber hinaus hat sie eine CD mit Werken von Schumann aufgenommen und zwei CDs mit den Spätwerken von Chopin. [...]

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Beethoven 2 & 5

arranged by Hummel

MDG 927 2276-6

1 CD/SACD stereo/surround • 64min • 2022

15.03.20239 10 10

In den Zeiten, in denen es noch keine verbreitenden Medien gab, mussten große musikalische Werke durch verkleinernde Kammermusikbesetzungen bekannt gemacht werden. Auch für Beethovens Symphonien waren Kammermusik-Arrangements das „wichtigste und nachhaltigste Instrument für die Verbreitung, Aneignung und Kanonisierung des sinfonischen Werks“, konstatiert Andrea Klitzing, die Flötistin dieser Aufnahme und promovierte Musikwissenschaftlerin, im dreisprachigen Booklet. Von den hier gespielten Symphonien Nr. 2 und Nr. 5 seien bis zum Jahre 1850 jeweils mehr als achtzig derartige Ausgaben angefertigt worden.

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L'Arte del Virtuoso

Solo Concertos

MDG 926 2277-6

1 CD/SACD stereo/surround • 77min • 2022

10.03.20239 10 9

Sein Debüt im Katalog der Musikproduktion Dabringhaus und Grimm feiert das Ensemble caterva musica, dessen Name ins Deutsche etwa mit „Musikschar“ zu übersetzen wäre. Das 1998 gegründete westfälische Ensemble versteht sich als Botschafter Alter Musik; nach eigenem Bekunden setzt es sich – wie es sich auch für ein heutiges Barockorchester geziemt – aus Musikern zusammen, die gleichermaßen als Solisten brillieren können wie auch im Ensemblespiel musikalische Meisterschaft bieten.

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Hans Seeling

Piano Works

MDG 904 2247-6

1 CD/SACD stereo/surround • 75min • 2022

07.03.202310 10 10

Karl-Andreas Kolly zählt zu jenen verdienstvollen Pianisten, die sich regelmäßig abseits des vielgespielten Klavierrepertoires umsehen und dabei beachtliche Entdeckungen machen. Immer wieder hat er durch CD-Veröffentlichungen die Aufmerksamkeit auf weniger bekannte Werke gelenkt, die aber durchaus eingehendere Beschäftigung lohnen und einer liebevollen Pflege würdig sind. Auf seinem neuesten Album widmet sich Kolly der Musik des jung gestorbenen Deutschböhmen Hans Seeling.

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Darius Milhaud

Mélodies & Chansons

MDG 613 2271-2

1 CD • 60min • 2021

17.02.20239 9 9

Das bewährte Duo Falk-Schleiermacher ist bei der wohl systematischen Aufarbeitung französischer Liedkunst des frühen 20. Jahrhunderts nun folgerichtig bei Darius Milhaud (1892-1974) angelangt, dem neben Arthur Honegger und Francis Poulenc auch heute noch meistgespielten Komponisten aus der „Groupe de Six“. Sein Werkverzeichnis ist mit 440 Opuszahlen sehr stattlich und die Vokalmusik spielt darin eine bedeutende Rolle. Das vorliegende Album, dem möglicherweise noch ein weiteres folgen wird, deckt nur einen kleinen Teil davon ab.

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Gioacchino Rossini

Petite Messe solennelle

MDG 102 0003-2

1 CD • 1h 33min • 1976

14.02.202310 9 9

Zunächst wundert man sich: Wer um Himmelswillen veröffentlicht eine Probe-, ja Test-Aufnahme, aus dem Jahr 1976 mit einem gestückelten bzw. geklebten Revox-Band neu als eine digitalisierte Aufnahme? Das machen nur absolute Klangfanatiker wie die von Dabringhaus und Grimm Audivision (von denen Reimund Grimm 2020 verstorben ist). Sie haben die aus der Aufnahme entstandene LP, bzw. die „Ur“-Bänder, digitalisiert und begründen damit eine neue Reihe ihrer Produktion mit dem Titel „MDG Preziosa“.

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Mily Balakirev

Dinara Klinton, Niederrheinische Sinfoniker, Mihkel Kütson

MDG 952 2236-6

1 CD/SACD stereo/surround • 68min • 2021

17.01.20239 9 9

Der berühmteste russische Komponist? Tschaikowsky natürlich! Auch wenn man sein OŒuvre und seine Bedeutung nicht schmälern will, so lohnt es sich doch auf jeden Fall, auch die Musik um Tschaikowsky herum zu entdecken. Hierzu gehört auch die Musik Mily Balakirevs, der seinerseits alles andere als ein Unbekannter war: Balakirev prägte die russische Musik im 19. Jahrhundert ganz entscheidend. Gemeinsam mit César Cui, Modest Mussorgsky, Nikolai Rimsky-Korsakov und Alexander Borodin bildete er die Gruppe „Das mächtige Häuflein“, das sich einer russischen Musik frei von westlichen Einflüssen und ohne die Einschränkungen durch ein akademisches Studium verschrieben hatte.

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Wolfgang Amadeus Mozart

Christoph Schoener (Orgel)

MDG 949 2269-6

1 CD/SACD stereo/surround • 74min • 2022

24.12.202210 10 10

Mozart auf der Orgel, das ist eigentlich schon ein ziemlich abgegrastes Feld – könnte man denken. Viel hat er ja nicht für dieses Instrument geschrieben, das er eigentlich sehr geschätzt hat; genau genommen noch nicht mal ein einziges Werk, da die bekanntesten Werke für ein Orgelwerk in einer Uhr, also eine Spieluhr mit mechanischem Antrieb, komponiert wurden. Es hat sich die Tradition eingebürgert, diese Werke auf die Orgel zu übertragen, nicht ohne Grund und durchaus anspruchsvoll, wenn man mal die zum Teil horrenden spieltechnischen Schwierigkeiten dieser Stücke betrachtet. Der Rest des landläufig eingespielten mozartschen Orgelrepertoires setzt sich aus Transkriptionen zusammen, doch etwas wirklich Neues gab es hier schon länger nicht mehr – bis jetzt.

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Haydn

Sonatas
Christian Zacharias

MDG 940 2257-6

1 CD/SACD stereo/surround • 69min • 2021

07.12.202210 10 10

Ludwig Finscher hebt die Bedeutung der Klaviersonaten von Joseph Haydn hervor: „Haydn etabliert versuchsweise und vorübergehend die Klaviersonate als Gegensatz zur Symphonie.“ (in: Ludwig Fischer, Joseph Haydn und seine Zeit, Laaber 2002, S. 428). Soweit muss man nicht gehen, aber Christian Zacharias versucht Ähnliches in seiner Zusammenstellung von vier Klaviersonaten auf dieser CD. Er widmet sich mit großer Sorgfalt, liebevoller Hinwendung und genauer Phrasierung dem graziösen Witz und schier unendlichen Einfallsreichtum dieser Klaviermusik.

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Fernando Sor

"Mes Ennuis" Favourite Works Vol. 1
Frank Bungarten

MDG 905 2263-6

1 CD/SACD stereo/surround • 75min • 2021

03.12.202210 10 10

Fernando Sor wurde 1778 in Barcelona geboren. Als Anhänger der in Spanien eindringenden Franzosen musste er nach Napoleons Niederlage das Land verlassen. Paris lockte – mit all seinen Bühnen und Salons. Hier erwarb sich Fernando Sor seinen Ruf als König des romantischen Gitarrenspiels. Er veröffentlichte unzählige Gitarrenwerke in Genres, die wir auch aus der Klaviermusik kennen: Bagatellen, Variationen, Salonstücke, Fantasien.

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Alexander Glazunov

Complete String Quartets

MDG 603 2245-2

5 CD • 5h 12min • 2003, 2004, 2006, 2008-2011

16.11.20229 9 9

In der Geschichte der russischen Kammermusik nehmen die sieben Streichquartette Alexander Glasunows einen bedeutenden Platz ein. Neben den Werken des etwas älteren Sergej Tanejew und des ungefähr gleichaltrigen Alexander Gretschaninow können sie als hervorragendster Quartettzyklus eines russischen Komponisten der um 1860 geborenen Generation gelten. Berühmt geworden ist Glasunow vor allem als Symphoniker. Dass das Streichquartett für ihn eine mindestens ebenso wichtige Gattung darstellte, zeigt sich jedoch daran, dass er auch in späteren Jahren noch Quartette schrieb (op. 106 und op. 107), wohingegen seine letzte vollendete Symphonie, die Achte, das Werk eines 40-Jährigen ist.

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Domenico Scarlatti

...ma cantabile

MDG 921 2252-6

1 CD/SACD stereo/surround • 73min • 2021

10.10.202210 10 10

Domenico Scarlatti teilt zwar mit J. S. Bach und G. F. Händel als Geburtsjahr das für die Musikgeschichte so bedeutsame Jahr 1685, und er ist genau in der Mitte zwischen beiden gestorben – Bach (1755), Händel (1759), Scarlatti (1757); dennoch war sein Nachruhm in der Folge lange nicht auf gleicher Höhe mit dem seiner beiden Kollegen. Ab der zweiten Hälfte 20. Jahrhundert wendete sich das Blatt: Er wurde als bedeutender Komponist anerkannt – besonders für die Geschichte der Claviermusik.

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Genug

Ahle Bach Gruchmann Mahler-Werfel Schelle

MDG 923 2259-6

1 CD/SACD stereo/surround • 69min • 2021

01.10.202210 10 10

Thematisch ist diese CD kein Gute-Laune-Macher, wenn es da heißt: „Ich freue mich auf meinen Tod“, musikalisch aber ein reiner Freudenbringer – wie schon die beiden anderen Aufnahmen von BachWerkVokal aus Salzburg unter ihrem Leiter Gordon Safari. Und wieder ist sie sorgfältig und in sich stimmig konzipiert: „Genug“ ist eine musikalische Meditation über das Lebensende und damit über das Leben schlechthin in vielen Chorformen und auch Liedern.

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Conlon Nancarrow

Complete Studies for Player Piano

MDG 645 2272-2

5 CD • 5h 19min • 2005

25.09.202210 10 10

Musikproduktion Dabringhaus & Grimm hat jetzt die gesamten Studies for Player Piano des amerikanischen Komponisten Conlon Nancarrow (1912-1997), die zwischen 2006 und 2009 zunächst auf fünf Einzel-CDs innerhalb der Reihe „Player Piano“ veröffentlicht worden waren, in einer preiswerten Box zusammengefasst. Eine gute Gelegenheit, sich diese Schätze nochmals anzuhören. Der Begriff der Etüde – also eines Übungsstückes zur Erarbeitung und Konsolidierung technisch-musikalischer Fähigkeiten – scheint zunächst einmal in Verbindung mit Selbstspielklavieren paradox, passt jedoch im Fall von Nancarrows Studies (ca. 1949-1987) durchaus.

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Josef Bohuslav Foerster

Complete Orchestral Works

MDG 632 2244-2

3 CD • 3h 41min • 2007, 2008, 2009

17.09.20229 9 10

Auf der Rückseite der 3-CD-Box steht, es handle sich dabei um Josef Bohuslavs Foersters „Complete Orchestral Works‟. Das stimmt jedoch nicht; es fehlen einige Suiten und Ouvertüren sowie die Instrumentalkonzerte. Dafür bekommt man aber alle fünf Sinfonien sowie die frühe Suite In den Bergen des tschechischen Meisters. Es handelt sich auch nicht um Neuaufnahmen: Die Werke wurden bereits auf drei Einzel-CDs veröffentlicht und sind jetzt erstmalig als Box veröffentlicht. Für die Aufnahme der ersten beiden Sinfonien gab es 2009 den ECHO Klassik.

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Reflections

Adrian Tully Saxophone

MDG 603 2262-2

1 CD • 59min • 2021

07.09.20229 10 9

Das Saxophon wurde erst Mitte des 19. Jahrhunderts erfunden. Der Saxophonist Adrian Tully möchte aber auch Musik spielen, die vor dieser Zeit entstand. Also verbrachte der Australier die langen Lockdown-Wochen in seiner Wahlheimat Berlin mit dem Transkribieren. Das Resultat ist sein Album „Reflections“ mit Solo-Werken quer durch die Jahrhunderte.

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Antonio Vivaldi

Le quattro stagioni

MDG 903 2264-6

1 CD/SACD stereo • 51min • 2021

31.08.202210 10 10

„Muss das sein?“ stöhnte der Rezensent, als er diese Scheibe in der Post fand. Was musste jedoch geschehen, damit ihn diese Einspielung wider alle Erwartungen begeisterte? Einerseits bedurfte es zweier Interpreten, deren stupendes Können und ernsthaftes Wollen es nicht nötig hatte, sich hinter amateurhaften Mätzchen und Sentimentalitäten zu verstecken. Zum anderen der farblich schon fast überreichen Trost-Orgel in Waltershausen und eines darauf abgestimmten, perfekten Arrangements. [...]

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Beethoven

Weihe des Hauses (Overture) • Pianoconcerto No. 4 • Variations WoO 80

MDG 901 2216-6

1 CD/SACD stereo • 60min • 2020

28.08.20229 9 9

Der Musiker denkt, die Politik lenkt. Wenn eine umfangreiche Planung zum 250. Geburtstag Ludwig van Beethovens für den November 2020 aufgrund von Corona-Beschränkungen ohne Publikum durchgeführt werden muss, warum sollte man dann aus der Not keine Tugend machen und dem Publikum diese Veranstaltung nicht per SACD zukommen lassen? Da zur Einführung eine umfängliche Lesung aus dem Gesprächsbuch „Die Kunst des Interpretierens“ mit Musikbeispielen geplant war, bietet es sich an, diese Lesung als Bonus beizulegen.

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Johann Wilhelm Wilms

Chamber Music for Flute Vol. 2

MDG 903 2258-6

1 CD/SACD stereo/surround • 78min • 2021

23.08.202210 10 10

Wie selten gelingt es – wie im vorliegenden Fall – dass ein Sequel zu einer bereits höchst erfreulichen CD auf demselben hohen Niveau gelingt! Helen Dabringhaus und Sebastian Berakdar schaffen es spielend und präsentieren mit Vol. 2 der Flötenkompositionen von Johann Wilhelm Wilms virtuos gestaltete fröhliche Kost der Beethoven-Zeit, in der fast nur Flötisten Lust hatten, ausgiebig für ihr Instrument zu komponieren.

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W.A. Mozart Vol. 3

Don Giovanni KV 527 (Harmoniemusik)

MDG 903 2246-6

1 CD/SACD stereo • 71min • 2021, 2022

21.08.20229 10 9

Das Trio Roseau mit Klarinette, Oboe und Fagott ist ein „Trio d’anches“, also ein Rohrblatt-Trio. Diese Formation ist zwischen den beiden Weltkriegen entstanden, es entstanden damals zahlreiche Originalkompositionen für diese handliche Formation, aber es wurden natürlich auch viele Bearbeitungen gespielt.

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Astor Piazzolla

Tango

MDG 303 2238-2

1 CD • 65min • 2021

19.04.202210 10 10

Ob man es nun Schicksal oder Zufall nennt, manchmal nimmt das Leben seltsame Wendungen, die aber weitreichende Auswirkungen haben können. Etwa im Falle von Astor Piazzolla: der argentinische Komponist verbrachte seine Kindheit in New York, wo sein Vater Frisör war und er bei einem ungarischen Nachbarn, einem Komponisten, Musikunterricht bekam. Als Gegenleistung wurde dieser von der Mutter Piazzollas verköstigt. Ein zweifelsohne ungewöhnliches Honorar, das sich langfristig aber zweifellos bezahlt machte. Piazzollas frühe musikalische Bildung hatte noch nicht das Geringste mit Tango zu tun, doch genau dafür wurde er später berühmt.

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Musica Baltica 9

Johann Daniel Pucklitz
Oratorio Secondo

MDG 902 2241-6

2 CD/SACD stereo • 1h 58min • 2021

02.04.202210 10 10

Johann Daniel Pucklitz (1705-1774) war Danziger Bürger und in seiner Vaterstadt ein Hansdampf in allen Gassen: Kellermeister und Ratsmusiker, Impresario und Musikmanager, Konzertveranstalter und Komponist – und überdies ein tiefgläubiger evangelischer Christ. Sein auf eigene Kosten und somit eigenes Risiko entstandenes Œuvre präsentierte er seinen selbstbewussten Mitbürgern; dabei hinterließ er auch etliche geistliche Kompositionen:

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Orgelpunkt

Trombone and Organ

MDG 951 2253-6

1 CD/SACD surround • 64min • 2021

30.03.202210 10 10

Dass Trompete und Orgel eine reizvolle Klangkombination ergeben, ist mittlerweile Allgemeingut. Aber Posaune und Orgel? Gibt es für diese Besetzung überhaupt Literatur? Nun, von den „großen“ Komponisten sicherlich nicht. Wenn man jedoch lang genug gräbt, stößt man auf den Nachlass des ersten deutschen Professors für Posaune, Paul Weschke (1867-1940), der sich in der Berliner Staatsbibliothek befindet und einige reizvolle Werke bietet. Hierbei handelt es sich um Kompositionen, die von Posaunisten für den Eigenbedarf geschrieben wurden, sich im Rahmen des romantischen Virtuosenstücks bewegen und teilweise fremdes Material spieltechnisch anspruchsvoll paraphrasieren.

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Edition Hofkapelle 1

Harmoniemusik
Beethoven • Gréty • Reicha

MDG 938 2250-6

1 CD/SACD stereo • 72min • 2021

19.03.202210 10 10

Die Churköllnische Hofkapelle des in Bonn residierenden Kölner Kurfürsten Maximilian Franz war um 1790 eines der größten Orchester Deutschlands, das daraus sich gründende achtköpfige Bläserensembles eines der glanzvollsten, die damit gespielte Harmoniemusik, „Unterhaltungsmusik“ im besten Sinne. Das hört man auf dieser CD, auf der die kurkölnische Tradition fortgesetzt wird: Alle Bläser sind Mitglieder des Beethoven Orchesters Bonn, das „in gewisser Weise legitimer Nachfolger“ dieses ‚Bonner Ur-Orchesters‘ ist“ – so formuliert es launig das Booklet.

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Werman Merkel Reger

Complete Works for Violoncello and Organ

MDG 903 2206-6

1 CD/SACD stereo/surround • 73min • 2020

08.02.202210 10 10

Es ist die Kombination zweier ungleicher Partner: Orgel und Cello. Erstere kann infernalische Klanggewalten entfesseln aber auch sanft säuseln, Letzteres ist ein Synonym für melodischen Schmelz hat aber eindeutig das Nachsehen, wenn es um die Klanggewalt geht. Das muss aber kein Nachteil sein. Dass so etwas gut gehen kann, zeigt die vorliegende Einspielung mit Musik für Orgel und Cello, die der Organist Gordon Safari und die Cellistin Hannah Vinzens eingespielt haben.

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Girolamo Kapsberger

Libro Primo 1611

MDG 904 2200-6

1 CD/SACD stereo/surround • 64min • 2021

03.11.202110 10 10

Hochvirtuose Lautenmusik des 17. Jahrhunderts vereint Frank Bungarten auf einer SACD, mit der er einem der bedeutendsten Lautenisten dieser Epoche ein Denkmal setzt. Johann Hieronymus Kapsberger (1575?/1580?-1651), der in Venedig als Sohn eines deutschen Adligen geborene Musiker, erlangte in seinem Gastland als „Il Tedesco della Tiorba“ (der „Deutsche mit der Theorbe“) Berühmtheit und Respekt. Als Solist wie als Komponist stand er zu Lebzeiten in hohem Ansehen

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Arthur Honegger

Mélodies & Chansons

MDG 613 2203-2

1 CD • 74min • 2020

27.10.20219 9 9

Das Lied spielt im Gesamtwerk des Schweizers Arthur Honegger, der von der Pariser Avantgarde seiner Zeit geprägt war und der „Groupe de Six“ zugerechnet wird, zwar nur eine Nebenrolle, hat ihn aber über Jahrzehnte hinweg beschäftigt – von den 1914 begonnenen Quatre Poèmes bis zu den 1945 veröffentlichten Quatre Chansons pour Voix Grave. Auffallend ist dabei, dass die meisten Lieder während der beiden Weltkriege entstanden sind, obwohl sie keinen direkten Bezug zu deren Ereignissen aufweisen, und es dazwischen eine sehr lange Pause gab.

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Michael G. Fischer

Piano Quartet op. 6, Sextet (Beethoven Pastoral)

MDG 603 2221-2

1 CD • 68min • 2021

23.10.20219 9 9

Michael Gotthard Fischer (1773-1829) dürfte heute zumeist nur noch Organisten bekannt sein und dies auch nur, wenn diese für Konzerte nach Stücken im Stil der Wiener Klassik oder der Frühromantik suchen. Dass dieser durch die Ausbildung bei J. C. Kittel ein Enkelschüler J. S. Bachs war und später als Kittels Sukzessor im Amt des Organisten der Erfurter Predigerkirche einer der Nachfolger von Bachs „Großvater-Lehrer“ Johann Pachelbel wurde, bei dem Bachs älterer Bruder Johann Christoph studiert hatte, schließt den Kreis auf wundersame Weise.

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Anton Diabelli

Works for Flute and Guitar
Duo Images

MDG 903 2215-6

1 CD/SACD stereo/surround • 73min • 2020

14.10.20219 9 9

Ein breites Spektrum aus der Kompositionswerkstatt des Wiener Musikverlegers Anton Diabelli (1781-1858), der wohl hauptsächlich durch Beethovens Variationen über einen Walzer von A. Diabelli op. 120 bis heute im Gedächtnis des Publikums geblieben ist, präsentiert das Duo Images, in dem die die Flötistin Helen Dabringhaus und die Gitarristin Negin Habibi zusammengefunden haben.

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Orgelpunkt

Eckhard Manz

MDG 951 2226-6

1 CD/SACD • 76min • 2021

28.08.202110 10 10

„Der Weltraum. Unendliche Weiten. Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise, das […] in Galaxien vordringt, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat.“ Ein bisschen so verhält es sich auch mit der Kasseler Kirche St. Martin. Auch hier werden neue Welten entdeckt, insbesondere neue Klangwelten. Die Kirchenmusik hat hier immer schon eine besondere Rolle gespielt, besonders die Neue Musik. Kantoren wie Klaus Peter Ziegler und Hans Darmstadt haben in St. Martin in besonderer Weise Maßstäbe gesetzt. Seit 2006 setzt Eckhard Manz diese Tradition fort und mit der 2017 eingeweihten Rieger-Orgel steht ihm ein Instrument zur Verfügung, das den Erfordernissen der Neuen Musik in besonderer Weise Rechnung trägt.

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Felix Mendelssohn Bartholdy

Mendelssohn Project | Vol 2

MDG 912 2211-6

1 CD/SACD • 54min • 2020

22.08.202110 10 10

Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass sein offizielles Opus 1, das Klavierquartett c-Moll, auch die erste bedeutsame Komposition von Felix Mendelssohn Bartholdy war. Im zarten Alter von zwölf bis vierzehn Jahren schrieb das musikalische Wunderkind nicht weniger als zwölf Streichersinfonien, die aber erst 1950 posthum veröffentlicht wurden, nachdem man sie in der Staatsbibliothek zu Berlin entdeckt hatte. Bei diesen handelt es sich um recht kurze, dreisätzige Sinfonien für Streicher, die als Studien zum Erlernen orchestraler Techniken bei Mendelssohns Lehrer Carl Friedrich Zelter entstanden.

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Ewald Straesser

Quintet op. 9, Quintet op. 34, Sonata op. 58

MDG 948 2199-6

1 CD/SACD • 77min • 2020

07.08.202110 10 10

Mit Ewald Straesser lenkt das Berolina-Ensemble einmal mehr den Blick auf einen Komponisten der deutschen Spät- bis Nachromantik, dessen Musik bislang nur wenig Beachtung fand. In beispielhaften Interpretationen dreier sehr reiz- und charaktervoller Werke mit Klarinette erweist sich Straesser dabei nicht nur als der Brahms-Nachfolger, als der er schon zu Lebzeiten galt, sondern als ein Komponist, der auf Basis der deutschen Spätromantik speziell in seinem Spätwerk durchaus eigene Wege ging.

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Jesu meine Freude

Bach Doles Krebs Telemann

MDG 923 2207-6

1 CD/SACD stereo/surround • 66min • 2020

13.05.202110 10 10

Gordon Safari geht von Bachs Motette „Jesu, meine Freude“ aus und versammelt hier weitere Vertonungen dieses Textes in mehreren Text-Variationen und Kompositionsweisen. Die bach-Motette zeigt er dabei als ganz luftiges Chorwerk, zart und durchsichtig, freudig und wortgenau, teilweise rhetorisch furios. Die große Entdeckung ist die Vertonung von Johann Friedrich Doles, dem Schüler und Nachfolger Bachs als Thomaskantor, die hier zum ersten Mal auf Tonträger hörbar wird. Dessen „galanter Stil von berückender Eleganz“ (so Gordon Safari im Booklet) entzückt – genauso wie die glasklare, dabei wendige, artikulationsgenaue und wortdramatische Singweise des Chores des Ensembles BachWerkVokal. Diese CD mit dem Titel „Jesu meine Freude“ bietet mannigfache Freuden.

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Musica Baltica 7

Johann Valentin Meder: Sacred Music

MDG 902 2192-6

1 CD • 70min • 2020

03.02.20219 10 9

In seiner Reihe Musica Baltica präsentiert MDG geistliche Musik von Johann Valentin Meder (1649-1719), der im thüringischen Wasungen als Sohn eines Kantors geboren wurde. Nach muskalischen Wanderjahren ab 1671 war er zwischen 1674 und 1680 Kantor des Gymnasiums in Reval (heute Tallinn), danach wirkte er von 1680-1686 als Domorganist in Riga.

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Mahler • Bruckner

Symphonies (arr. Chamber Ensemble)

MDG 603 2127-2

2 CD • 1h 55min • 2004

19.01.20219 9 9

Als ein Korrektiv zum herrschenden Schlendrian im philharmonischen Musikbetrieb gründeten Arnold Schönberg und Anton Webern im November 1918 in Wien den „Verein für musikalische Privataufführungen“, dem sich der dritte große Exponent der Neuen Wiener Schule, Alban Berg, bald anschloß. Ziel war die Erziehung des Publikums zum Verständnis der zeitgenössischen Musik (und nicht nur dieser) durch exemplarische Interpretationen.

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Sergei Rachmaninoff • Maurice Ravel

Hélène Grimaud, piano

MDG 650 2165-2

1 CD • 56min • 1992

14.01.20219 9 9

Sergej Rachmaninows Klavierkonzert Nr. 2 in c-Moll und Maurice Ravels Klavierkonzert in G-Dur sind ein denkbar ungleiches Paar. Aber die Vereinigung dieser beiden gegensätzlichen Bravourstücke auf einem Tonträger markiert einen aufschlussreichen Kontrast, der einmal mehr die Entwicklungsdynamik im 20. Jahrhundert unterstreicht.

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Christian Heinrich Rinck

Chamber Music Vol. 2

MDG 903 2188-6

1 CD/SACD/DVD Audio • 74min • 2019

25.12.202010 10 10

Ebenso wie Beethoven feiert auch Christian Heinrich Rinck im annus horribilis 2020 die 250. Wiederkehr seines Geburtstags. Rinck dürfte vor allem Organisten bekannt sein, war er doch einer der führenden Orgelkomponisten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Durch seinen Lehrer Johann Christian Kittel, einen der letzten Schüler J. S. Bachs, erhielt er eine höchst solide Ausbildung im Orgelspiel und der Komposition sowohl im barocken als auch im klassischen Stil.

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