Deutsche Oper Berlin: Neuproduktion von Giordanos "Fedora"
Opernthriller mit prominenter Besetzung
Die Neuproduktion von Umberto Giordanos Fedora setzt unter musikalischer Leitung von John Fiore und in einer Inszenierung von Christof Loy auf eine herausragende Besetzung: Vida Miknevičiūtė verkörpert die zwischen Liebe, Hass und Reue hin und her gerissene Fürstin Fedora Romazov und Jonathan Tetelman den Grafen Loris Ipanov. In weiteren Partien u.a. Julia Muzychenko, Navasard Hakobyan, Arianna Manganello und Tobias Kehrer.
Premiere ist am 27. November, weitere Vorstellungen am 30. November sowie am 2. und 5. Dezember in dieser Besetzung. In den beiden letzten Vorstellungen dieser Serie am 7. und 10. Dezember übernimmt der bereits in Francesca da Rimini gefeierte Rodrigo Garull die Tenorpartie.
Private Verstrickungen und politische Machenschaften
Zwischen Politthriller und Kriminalstück, tragischem Liebesdrama und packendem Psychogramm bewegt sich Umberto Giordanos Juwel des italienischen Verismo Fedora. Vorlage bot ihm Victorien Sardous gleichnamiges Theaterstück, das ihn 1885 bei einer Aufführung in Neapel begeistert hatte. Im Geiste des Fin de Siècle wird eine weltbürgerliche Elite gezeichnet, deren private Verstrickungen ins Kreuzfeuer politischer Machenschaften geraten. Die umjubelte Uraufführung 1898 im Mailänder Teatro Lirico verhalf einer der glanzvollsten Sängerlegenden zum Durchbruch: Enrico Caruso, welcher der heute berühmtesten Arie Amor ti vieta einen Platz im kollektiven Gedächtnis verschaffte.
Seit 1930 nicht mehr auf dem Spielplan
In der Folge eroberte das Werk die internationalen Opernbühnen und begeistert noch immer mit üppigen Klangfarben und ikonischen Melodien. Denn Giordano komponierte ganz und gar theatral, wie es Julius Korngold in seiner Besprechung der Wiener Erstaufführung auf den Punkt brachte: „Giordano hört beinahe nur mit den Augen. Seine Musik lebt nur mit der Szene, in der Szene.“ Trotz dieses Triumphs wurde Fedora zuletzt 1930 an der Deutschen Oper Berlin gespielt. Nun feiert Giordanos Meisterwerk seine Premiere in einer Inszenierung von Christof Loy, die bereits in Stockholm und Frankfurt ein begeistertes Publikum für sich gewinnen konnte.
Die Premiere wird zeitversetzt live auf radio3 ab 19 Uhr übertragen. Die Vorstellung am 2. Dezember wird als audiovisueller Livestream auf STAGE+ (Deutsche Grammophon) und medici.tv übertragen. Außerdem entsteht eine Blu-ray dieser Produktion als Zusammenarbeit zwischen EuroArts, dem rbb und der Deutschen Oper Berlin.
