Die Berliner Philharmoniker im Mai
Europakonzert mit Riccardo Muti - Kurzreise mit Kirill Petrenko

Den Mai beginnen die Berliner Philharmoniker traditionell mit dem Europakonzert. Am 1. Mai traten sie dieses Jahr unter der Leitung von Riccardo Muti erstmalig im süditalienischen Bari auf. Im Teatro Petruzzelli wurden Gioacchino Rossinis Ouvertüre zu Guillaume Tell, Giuseppe Verdis I vespri siciliani: Le Quattro Stagioni und Johannes Brahms‘ Symphonie Nr. 2 aufgeführt. Am 2. Mai wurde das Programm im Rahmen des Bologna Festivals im dortigen PalaDozza wiederholt.
Zwei Spätwerke von Gustav Mahler
Sakari Oramo interpretiert vom 8. bis 10. Mai zwei Spätwerke von Gustav Mahler. Mit der Mezzosopranistin Dorottya Láng und dem Tenor Benjamin Bruns als Solisten spielen die Berliner Philharmoniker Das Lied von der Erde sowie den ersten Satz Adagio der Symphonie Nr. 10 in Fis-Dur in der Aufführungsfassung von Deryck Cooke.
Erstmalig interpretiert Kirill Petrenko gemeinsam mit den Berliner Philharmonikern Gustav Mahlers Symphonie Nr. 9. Die Konzerte am 14. und 15. Mai sind bereits ausverkauft, das Konzert am Donnerstag, dem 15. Mai wird live in der Digital Konzert Hall übertragen.
Kirill Petrenko sowie Sakari Oramo werden die zuvor in Berlin gespielten Programme am 17. und 18. Mai im Rahmen des Mahler Festivals in Amsterdam wiederholen. Zusätzlich spielen die Berliner Philharmoniker gemeinsam mit Kirill Petrenko Konzerte in Brüssel (20.05. Palais des Beaux-Arts), Köln (21.05. Kölner Philharmonie), Essen (22.05. Philharmonie Essen) und Künzelsau (24.05. Carmen Würth Forum).
Gedenken an vier jüdische Musiker
Am 10. Mai werden vor der Philharmonie Berlin vier Stolpersteine in Gedenken an vier jüdische Musiker verlegt, die 1933 dem Orchester angehörten und aufgrund ihrer Herkunft und ihres Glaubens systematisch ausgegrenzt und zur Emigration gezwungen wurden: der Erste Konzertmeister Szymon Goldberg, der Erste Geiger Gilbert Back sowie die beiden Solocellisten Nicolai Graudan und Joseph Schuster. Im Anschluss an die Verlegung der Stolpersteine findet im Kammermusiksaal ein Gedenkkonzert statt. Im Konzert werden die vier Musiker im Kammermusiksaal vorgestellt und mit kurzen musikalischen Beiträgen von Mitgliedern der Berliner Philharmoniker geehrt. Im zweiten Teil des Konzerts spielt das Varian Fry Quartett Erwin Schulhoffs 5 Stücke für Streichquartett sowie Felix Mendelssohn-Bartholdys Streichquartett op. 44, Nr. 1. Die Aufführung von Werken dieser beiden Komponisten war in der NS-Zeit verboten. Das Konzert wird von Shelly Kupferberg moderiert. Die Stolpersteinverlegung ist öffentlich, das Konzert kann mit einer Spende von mindestens 5 Euro zugunsten der Margot Friedländer Stiftung besucht werden.
Simply Quartet und vision string quartet
Auf Einladung der Berliner Philharmoniker spielt am 13. Mai das Simply Quartet im Kammermusiksaal. Neben Klassikern des Genres wie Wolfgang Amadeus Mozarts Streichquartett B-Dur Jagd-Quartett und Edvard Griegs Streichquartett Nr. 1 g-Moll präsentieren die Musiker auch zeitgenössische Werke wie Rebecca Clarkes Poem für Streichquartett und Wynton Marsalis Creole Contradanzas, der 3. Satz aus dem Werk At the Octoroon Balls.
Das letzte Konzert der Reihe Jazz at Berlin Philharmonic dieser Saison findet am 16. Mai unter dem Titel Europeana statt und erinnert als eine Hommage an die Befreiung vom Nationalsozialismus vor 80 Jahren. Für das Konzert kommen die NDR Bigband sowie Joachim Kühn am Klavier und Émile Parisien am Sopransaxofon zusammen. Das ursprünglich aus der Klassik kommende vision string quartet ergänzt das illustre Line-Up.
Barockes Oratorium
Das Ensemble Les Accents unter der Leitung von Thibault Noally bringt am 19. Mai Johann Adolf Hasses Oratorium Serpentes ignei in deserto in den Kammermusiksaal der Philharmonie Berlin. Unterstützt werden sie von den Sängern Carlo Vistoli, Bruno de Sá, David Hansen, Christophe Dumaux, Paul-Antoine Bénos-Dijan und Mélissa Petit. Das Ensemble gilt als eines der führenden Ensembles der Alten-Musik-Szene. Das Konzert ist Teil der Reihe Originalklang.
Gastkonzert des Mahler Chamber Orchestra
Am 27. Mai kehrt das Mahler Chamber Orchestra unter der Leitung von Raphaël Pichon zurück in den Kammermusiksaal der Philharmonie Berlin. Auf Einladung der Berliner Philharmoniker spielen sie ein Programm voller Romantiker. Neben Richard Wagners Siegfried-Idyll ist Franz Schuberts Symphonie Nr. 7 h-Moll zu hören. Den Abend beendet Felix Mendelssohn Bartholdys Symphonie Nr. 3 a-Moll Schottische.