Anzeige

Teilen auf Facebook RSS-Feed Klassik Heute
Klassik Heute - Ihr Klassik-Portal im Internet

CD • SACD • DVD-Audio • DVD Video

Besprechungen der letzten 30 Tage

Ludwig van Beethoven

Complete Violin Sonatas
Lena Neudauer • Paul Rivinius

cpo 555 550-2

3 CD • 3h 50min • 2022

25.08.202510 9 10

Bekommt man als Rezensent eine Gesamtaufnahme der Sonaten für Klavier und Violine – um wenigstens einmal die vom Komponisten bevorzugte Rangfolge zu nennen – von Ludwig van Beethoven zur Besprechung auf den Schreibtisch, stellt man sich naturgemäß die Frage, ob noch eine Einspielung dieser Werke unbedingt vonnöten wäre und betrachtet diese mit einer gewissen Unlust. Wenn man dann allerdings bereits von den ersten Takten der Sonate op.12,1 gefesselt ist, ahnt man, dass hier Großes geschehen sein könnte. Wenn man dann unbedingt die nächsten beiden CDs hören will, weiß man, dass dem so ist und dass Lena Neudauer und Paul Rivinius ein Meisterstück glückte.

»zur Besprechung«

Gypsy Talich

Talich Quartet

la dolce volta LDV 129

1 CD • 60min • 2024

22.08.202510 9 9

Hits“ sind kein Alleinstellungsmerkmal der modernen Popmusik. Gassenhauer, auf der Straße gesungen und vielfach bearbeitet, gibt es seit Jahrhunderten, viele beliebte Melodien haben in der slawischen Folklore ihren Ursprung und wurden dann von Komponisten aufs Notenblatt gebannt. Das Talich Quartett stellt Verbindungslinien zwischen Volks- und Kunstmusik in den Mittelpunkt seines neuen Albums. „Gypsy Melodies“, das beim französischen Indie-Label La dolce volta erscheint. Das traditionsreiche Streichquartett aus Prag ging in seiner Erstbesetzung bereits 1964 an den Start. Inzwischen spielt es in der dritten Generation. Primgeiger ist seit 1997 Jan Talich Junior, Sohn des Ensemble-Gründers.

»zur Besprechung«

Georg Joseph Vogler

Scala Symphony & Overtures
Münchner Rundfunkorchester • Howard Griffiths

cpo 555 373-2

1 CD • 58min • 2022

21.08.20258 9 8

»Wenn ich soviel Melodie hätte wie Sie und Sie so viel wüssten wie ich, wären wir Beide ein Paar große Männer.« So schrieb Georg Joseph Vogler (1749-1814) seinem Schüler Carl Maria von Weber (1786-1826). Im Gegensatz zu seinen Schülern, die ihn in hohen Ehren hielten, haben Voglers Zeitgenossen – Mozart wie andere (beispielsweise auch Joseph Martin Kraus) – nicht viel Respekt für ihren umtriebigen Kollegen gezeigt, der wie ein Hansdampf in allen Gassen durch das europäische Musikleben tourte und glänzend von seinem vorauseilenden Ruhm profitierte; da fielen Begriffe wie „Windbeutel“ und „öder musikalischer Spaßmacher“. Noch heute mutet Voglers Musik – verglichen mit dem Stil seiner direkten Zeitgenossen – eigentümlich an; was dazu führte, dass seine kompositorische Hinterlassenschaft im 19. Jahrhundert einer gründlichen Vergessenheit anheimfiel.

»zur Besprechung«

Johann Sebastian Bach

Goldberg Variationen
Marcel Mok piano

Ars Produktion ARS 38 512

1 CD • 80min • 2024

20.08.202510 10 10

Wenn man bei Bachs Goldberg-Variationen die klaviertechnischen Schwierigkeiten hört, ist’s vorbei mit der Wirkung. Wenn man die Aufnahme mit dem deutsch-taiwanesischen Pianisten Marcel Mok hört, braucht man jedoch keine Sorgen zu haben: Er kann in dem Reigen der über 50 Aufnahmen dieses epochalen Klavierwerks bestehen und ein wichtiges Wort mitreden. Marcel Mok ist 1994 in Stuttgart geboren, hat unter anderem bei Bruno Canino in Italien studiert und in Paris am Conservatoire National Supérieur de Musique sowie an der Universität der Künste Berlin, wo er 2023 sein Konzertexamen mit Bestnote abgeschlossen hat. Diese CD ist seine Debut-CD: ein hörbares Ausrufezeichen!

»zur Besprechung«

Große Fuge

Beethoven Dünser Schubert
Silver Garburg Piano Duo • Artis Quartett

Berlin Classics 0304068BC

1 CD • 68min • 2023

19.08.20258 8 8

Bei der neuen Aufnahme des Silver Garburg Piano Duo gemeinsam mit dem Artis Quartett bildet Beethovens Große Fuge op. 134 die Klammer und zugleich das Hauptwerk. Diese entstand ursprünglich als Finalsatz für das Streichquartett op. 133, wurde aber als so schwer verständlich und ausufernd empfunden, dass Beethovens Verleger ihm dazu riet, sie einzeln zu veröffentlichen und für das Quartett einen neuen Abschluss zu komponieren – was Beethoven dann auch tat. Damit erhielt die Große Fuge eine besondere gattungsgeschichtliche Bedeutung, was sich auch darin zeigte, dass Beethoven sie selbst auch für Klavier zu vier Händen bearbeitete. Beide Versionen – die für Klavier zu vier Händen sowie die für Streichquartett – erklingen nun auf der gemeinsamen CD von Silver Garburg Piano Duo und dem Artis Quartett.

»zur Besprechung«

Antonia Bembo

L'Ercole amante

cpo 555 728-2

2 CD • 50min • 2023

18.08.20259 9 9

Die Venezianerin Antonia Bembo (1640-1720) ist eine der ganz wenigen Frauen, die es im Barock wagten, eine Oper zu komponieren. Offensichtlich war man am Hofe des Sonnenkönigs komponierenden Frauen gegenüber durchaus aufgeschlossen, wie man auch der Biographie ihrer Kollegin Élisabeth Jacquet de la Guerre entnehmen kann, von der ebenfalls eine Oper erhalten ist. Allerdings ist es fraglich, ob ihr Ercole amante jemals aufgeführt wurde. Vielmehr ist anzunehmen, dass diese Neukomposition eines Librettos, das bereits ihr Lehrer Francesco Cavalli anlässlich der Hochzeit Ludwigs XIV komponiert hatte, im Zusammenhang mit der Diskussion um den Vorrang der italienischen oder der französischen Musik steht, der um 1700 und noch bis zum Buffonistenstreit die vornehmen Salons beherrschte.

»zur Besprechung«

Antonín Dvořák

Symphonic Poems
Sinfonieorchester Basel • Ivor Bolton

Prospero Classical PROSP0077

1 CD • 65min • 2021, 2022

15.08.202510 10 10

„Schöne Musik zu unschönem Text“ meinte einst der Musikkritiker Eduard Hanslick, nachdem er Dvořáks Sinfonische Dichtungen erstmals gehört hatte. Und tatsächlich verbreiten die vom Komponisten ausgewählten Erzählungen aus Karel Jaromir Erbens „Blumenstrauß tschechischer Volkssagen“ eine düstere, unheimliche Stimmung: Der Wassermann reißt seinem Kind den Kopf ab, die Mittagshexe entführt einer Mutter ihr Kind, und beim Goldenen Spinnrad ermordet die böse Stiefmutter die Königsbraut. Kein Wunder, dass Dvořáks späte Sinfonische Dichtungen, die 1896 innerhalb weniger Monate entstanden sind, zunächst auf Befremden stießen und bis heute nicht gerade häufig aufgeführt werden.

»zur Besprechung«

Mystical Mozart

Jennifer Lim

Genuin GEN 25928

5 CD • 6h 42min • 2014, 2021, 2022, 2023

14.08.20259 10 9

Jennifer Lim hat sich einen lang gehegten Wunsch erfüllt: ein Album mit allen 18 Mozart-Klaviersonaten. Das bringt sie nun beim Label Genuin heraus, wo auch ihre letzten Aufnahmen erschienen sind. Auf fünf CDs führt die koreanisch-kanadische Pianistin den Hörer durch das Mozartsche Klavier-Universum: von den experimentierfreudigen Stücken des 18-Jährigen bis zu den dichten, ausgereiften Sonaten der letzten Jahre. Im Konzertrepertoire stehen diese Kompositionen im Schatten der Klaviersonaten Beethovens. Es gibt bis heute nur recht wenige Gesamtaufnahmen. Als Referenzaufnahme gilt die Einspielung von Maria João Pires aus den Achtzigern.

»zur Besprechung«

Irina Muresanu plays Violeta Dinescu

Solo Violin Works

métier mex 77106

1 CD • 71min • 2022

13.08.202510 10 10

Rumänische Komponisten? Außer George Enescu und vielleicht noch Dinu Lipatti fallen einem da spontan kaum Namen ein, wobei letzterer heute eigentlich nur noch als Pianist in Erinnerung geblieben ist. Hätte das Label cpo 2013 nicht wenigstens die 4. Sinfonie (von insgesamt 24 Gattungsbeiträgen!) des siebenbürgisch-sächsischen Komponisten Wilhelm Georg Berger (1929–1993) eingespielt – übrigens eine hervorragende Aufnahme, die auch Bergers herrliches Violakonzert, gespielt von Nils Mönkemeyer, zu Gehör bringt, aber leider längst vergriffen ist –, so wüssten wir von diesem rumänischen Meister diskographisch rein gar nichts. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei Bergers Zeitgenossen und Landsmann Anatol Vieru (1926–1998), der unter anderem sieben Sinfonien und acht Streichquartette schrieb.

»zur Besprechung«

The Lost Vieuxtemps

Chiara-Marie Dullin • Gina-Sophie Gaebelein • Judith Kaiser • Lisa Wolf • Sujung Yun
Vogtland Philharmonie • Simon Edelmann

Ars Produktion ARS 38 681

1 CD • 70min • 2024

12.08.20259 10 9

Fünf hochbegabte junge Geigerinnen haben sich aufgemacht, um den ehemals berühmten Violinisten Henri Vieuxtemps, der 1820 im belgischen Verviers geboren wurde und 1881 bei Algier verstarb, wieder ans Licht der Öffentlichkeit zu bringen. „The Lost Vieutemps“ ist denn auch der Titel des neuen Albums, auf dessen Cover der Gesuchte kopfüber dargestellt ist. Der bedeutende Geiger war nicht nur ein Virtuose seines Instruments, sondern auch ein einfallsreicher Komponist, der immerhin sieben Violinkonzerte veröffentlichte. Bei der jetzt erschienenen Aufnahme geht es allerdings um weniger bekannte kurze Stücke, die im Gehalt bescheiden, in der Technik anspruchsvoll sind. Sie erscheinen allesamt in Weltersteinspielungen.

»zur Besprechung«

Anzeige

Gioacchino Rossini

L'inganno felice
Theresia • Alessandro De Marchi

cpo 555 222-2

2 CD • 1h 30min • 2023

11.08.20259 9 9

„Man wird hören, dass Cimarosa nicht gestorben, sondern sein Genie in Rossini übergegangen ist“, schrieb der Impresario des Venezianer Kleintheaters San Moisé nach der Premiere von L’inganno felice (8. Januar 1812) an die Mutter des kaum 20jährigen Komponisten. Die Musikgeschichte hat dieses Urteil bestätigt und die vorliegende neue Einspielung der dritten Oper des „Schwans von Pesaro“ macht es auch für den heutigen Hörer nachvollziehbar.

»zur Besprechung«

Shostakovich

Piano Trios | Piano Quintet
Oliver Schnyder Trio • Julia Fischer • Nils Mönkemeyer

Prospero Classical PROSP0035

1 CD • 77min • 2020

08.08.20258 8 8

Pünktlich zum 50. Todestag Schostakowitschs erscheint beim eigentlich ja noch ziemlich jungen, bemerkenswert umtriebigen Schweizer Label Prospero eine Hommage an den großen sowjetischen Komponisten, die mit dem Klavierquintett und den beiden Klaviertrios zwei seiner populärsten Kammermusikwerke überhaupt enthält. Die Interpreten lesen sich prominent, wird doch das (nach seinem Pianisten benannte) Oliver Schnyder Trio unterstützt durch Julia Fischer an der Violine und Nils Mönkemeyer an der Viola; die Aufnahmen selbst entstanden bereits vor fünf Jahren im Sommer 2020.

»zur Besprechung«

Niels Wilhelm Gade

Ausgewählte Klavierwerke
Marie-Luise Bodendorff

Ars Produktion ARS 38 677

1 CD • 70min • 2024

07.08.20259 10 9

Der in Kopenhagen geborene dänische Komponist Niels Wilhelm Gade (1817 – 1890) wurde in weiteren Kreise bekannt mit seinem Opus 1, der 1840 entstandenen Ouvertüre zu Nachklänge aus Ossian. Einen wichtigen Schaffensschub erhielt er, als Mendelssohn seine erste Sinfonie 1843 in Leipzig aufführte. Daraus resultierte sein Engagement als Assistent beim Gewandhaus-Orchester, seine Nachfolge Mendelssohns nach dessen Tod 1847 und seine enge Beziehung zu Robert und Clara Schumann. Und wenn man heute seine Klavierwerke hört, dann fällt die Nähe zu deren Kompositionen auf, auch wenn Gade die Originalität eines Mendelssohn oder Schumann nicht erreichte.

»zur Besprechung«

Henriëtte Bosmans

Cello Concertos 1 & 2 • Poème
Raphael Wallfisch • BBC Scottish Symphony Orchestra • Ed Spanjaard

cpo 555 695-2

1 CD • 79min • 2024

06.08.20258 8 9

Seit etwa vierzig Jahren begegnet man der Musik der Amsterdamer Komponistin Henriëtte Bosmans (1895–1952) auf Tonträgern, zunächst eher sporadisch, in den letzten Jahren schon deutlich regelmäßiger. Die vorliegende Neuveröffentlichung des Labels cpo stellt nun ihr Schaffen für Violoncello und Orchester vor, wobei es sich bei den beiden Konzerten zum Ersteinspielungen handelt. Mit Raphael Wallfisch spielt ein ausgewiesener Spezialist für Neuentdeckungen und Premieren den Solopart, und auch der Dirigent Ed Spanjaard dürfte gerade Freunden niederländischer Musik ein Begriff sein; hier dirigiert er das BBC Scottish Symphony Orchestra.

»zur Besprechung«

Ground

Tamar Halperin

Neue Meister 0303805NM

1 CD • 43min • [2025]

05.08.202510 10 10

Auf dem Cover ist die Interpretin zu sehen: im schwarzen Talar, mit klerikaler Halskrause und Roboterhand. Ein skurriles Bild. Da könnte einem schon dämmern, das man es hier mit einer nicht ganz alltäglichen Einspielung zu tun hat. Diese Vorahnung wird beim Hören bestätigt. Tamar Halperin dreht Musik von Bach bis Wollny durch den musikalischen Fleischwolf, spielt auf Cembalo, Klavier, Synthesizer, Wurlitzer Orgel und Fender Rhodes. Eine sagenhafte Kombination, die nur von Tamar Halperins Fantasie übertroffen wird. Denn was sie mit den Werken anstellt, gleicht einer riesigen Wundertüte. Man sollte mit allem rechnen und weiß nie, was kommt

»zur Besprechung«

British Music for Strings IV

Gordon Jacob • Thomas Dunhill • Imogen Holst • Alan Bush • Thomas Pitfield • Armostrong Gibbs
Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim • Douglas Bostock

cpo 555 452-2

1 CD • 73min • 2021

04.08.20259 10 9

Das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim und sein langjähriger Chefdirigent Douglas Bostock gehen mit ihrer Serie „British Music for Strings“ in die vierte Runde. Die Reihe widmet sich britischen Werken für Streichorchester, wobei der Schwerpunkt auf selten gespielten, teils erstmals aufgenommenen Kompositionen liegt. Folge Vier bezeugt die Vielfalt der britischen Musiktradition im 20. Jahrhundert. Zu hören sind sechs Kompositionen, entstanden zwischen 1928 und 1958, die chronologisch dargeboten werden. Los geht es mit Gordon Jacobs Denbigh Suite, die traditionelle Tanzformen wie Gavotte oder Jig mit moderner Harmonik verbindet. Das Orchester überzeugt mit Leichtigkeit und präziser Dynamik; Douglas Bostock arbeitet die verschiedenen Tanzcharaktere prägnant heraus. Es folgt die 1937 entstandene Vectis-Suite von Thomas Dunhill, die durch lyrische Schönheit und harmonische Tiefe beeindruckt.

»zur Besprechung«

Russian Music

The Koroliov Series Vol.XXVI
Nikolai K. Medtner Sergei Prokofiev Alexander Scriabin Piotr I. Tchaikovsky

Tacet 264

1 CD • 76min • 1992, 2021, 2022

01.08.202510 10 10

Das russische Klavierrepertoire wird oft auf die großen virtuosen Brocken – etwa von Mussorgski oder Prokofiev – reduziert. Oft genug gehen dabei Zwischentöne oder ungewöhnliches Repertoire unter. Auch unter einem einen anderen Aspekt ist diese Einspielung von Evgeni Koroliov hochinteressant. Seine mittlerweile 26. Einspielung in seiner eigenen Serie bei dem Label Tacet widmet sich Werken von Scriabin, Medtner, Tchaikovsky und Prokofiev: kleinen Charakterstücken und selten gespielten Werken, die oft im Schatten des großen Virtuosenrepertoires stehen.

»zur Besprechung«

Musik der Hansestädte Vol. 3

Musik aus dem alten Magdeburg
Europäisches Hanse-Ensemble • Manfred Cordes

cpo 555 710-2

1 CD • 69min • 2024

31.07.202510 10 10

Im Jahr 1524, nur sieben Jahre nach Luthers Thesenanschlag in Wittenberg, führte Magdeburg die Reformation ein und gehört somit zu den frühen Bollwerken der evangelisch-lutherischen Konfession. Mit „Musik aus dem alten Magdeburg“ widmet Manfred Cordes den dritten Teil seiner Reise duch die „Musik der Hansestädte“ dieser Festung der Reformation. Als Vorreiter der neuen Konfession war Magdeburg auch eine blühende Stätte einer erneuerten lutherischen Kirchenmusik als klingende Predigt des Evangeliums. Luther und den Seinen lag es keinesfalls im Sinn, die eschatologische Bedeutung der Wandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Jesu Christi zu leugnen, ihre Umdeutung bezog lediglich die Gemeinde in den liturgischen Mitvollzug ein.

»zur Besprechung«

Das Lied

Orchester der Kulturen & Adrian Werum

Orchester der Kulturen 0661706893831

1 CD • 52min • [P] 2025

30.07.20256 9 6

„Das Deutsche Kunstlied ist eine sehr fragile Kunstform“ heißt es im Geleitwort zu dieser CD-Veröffentlichung, die populäre Lieder aus Klassik und Romantik in neuen Orchesterarrangements unter Einsatz ethnischer Instrumente präsentiert. Möglicherweise hat man sich von dem Clash der Kulturen eine neue Sichtweise auf vertraute Texte und Musiken versprochen, vielleicht sogar die Hoffnung gehegt, dass aus der Konfrontation etwas vereinigend Neues entstehen würde.

»zur Besprechung«

200 Johann Strauss

Cappella Musica Dresden

Ars Produktion ARS 38 381

1 CD/SACD stereo/surround • 66min • 2025

29.07.20259 10 9

Anlässlich des 200. Geburtstags von Johann Strauss (Sohn) am 25. Oktober widmet sich diese CD dessen vielfältigen Beziehungen zu Deutschland. Der Walzer-König war etwa in Coburg, Dresden, Hamburg und Berlin präsent. Das Streichquintett Cappella Musica Dresden spielt die entsprechenden Walzer, Märsche und Polkas in anmutigen Bearbeitungen. Die Interpretationen strotzen nur so vor Lebensfreude. Anlass dieser Veröffentlichung ist neben dem Strauss-Geburtstag das 50-jährige Bestehen der Deutschen Johann Strauss Gesellschaft, die in Coburg ihren Sitz hat. Die Gesellschaft unterstützte auch die Produktion des vorliegenden Albums.

»zur Besprechung«

Egon Wellesz

String Quartets 2, 5 & 7
Aron Quartett

cpo 555 617-2

1 CD • 74min • 2019, 2022

28.07.20257 9 7

Das seit 1998 bestehende, in Wien ansässige Aron Quartett spielt drei Streichquartette von Egon Wellesz, einem der bedeutendsten Meister der Schönberg-Schule. Wellesz gehört zu den interessantesten Quartettkomponisten der klassischen Moderne, und er ist bei aller Neigung zur Komplexität einen eigenen Weg jenseits der Dogmen seiner Zeit gegangen und hat sich auch der Dodekaphonie seines Lehrmeisters nicht angeschlossen, auch wenn die dichte Chromatik streckenweise recht nah an der Reihenkomposition angesiedelt scheinen mag.

»zur Besprechung«

Ernst Gernot Klussmann

Piano Quintett E Minor op. 1 | String Quartet no. 1 op. 7
Kuss Quartett | Péter Nagy

eda records 055

1 CD • 64min • 2024

27.07.202510 10 9

Zum 75-jährigen Bestehen der Hochschule für Musik und Theater (HfMT) Hamburg erinnert man sich nun endlich seines langjährigen Vizepräsidenten und Professors für Komposition, Ernst Gernot Klussmann (1901–1975). Aus der Hansestadt stammend, hatte der junge Musiker u. a. zunächst dort bei Felix Woyrsch und Ilse Fromm-Michaels, später in München bei Joseph Haas studiert und war über Lehrtätigkeiten in Köln 1942 nach Hamburg zurückgekehrt. Nach dem Krieg musste er um seine Rehabilitation kämpfen. Dass Klussmanns Musik beim NSDAP-Eintritt 1933 – wohl nur, um seine junge Familie zu schützen – weit entfernt von jeglicher Nazi-Ästhetik war, beweist recht eindeutig das hier erstmals eingespielte 1. Streichquartett von 1930, nachdem die Presse bereits 1928 das Orgelkonzert zwar nicht als entartete, aber „entwurzelte Kunst“ diffamiert hatte.

»zur Besprechung«

Anzeige

Klassik Heute - Ihr Klassik-Portal im Internet

Anzeige