Flute Concertos
cpo 999 888-2
1 CD • 56min • 2001/2002
10.01.2003
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Den Musikern des Wiener Akademie-Kammerorchesters müssen die Ohren nach der Studioproduktion von Friedemann Bachs D-Dur-Flötenkonzert noch lange, lange nachgeklungen haben: Quarte abwärts, danach zwei Ganztonschritte bis zur Terz im D-Dur-Dreiklang, lang-lang-kurz-kurz – und dies mindestens 14mal bei fast jedem Orchester-Ritornell des ersten Satzes und sechsmal im Solopart. Von den sequenzartigen Zitaten und Wiederholungen ("Rosalien") ganz zu schweigen. Es ist schwerlich zu überhören, daß hier allenfalls eine dankbare Repertoirebereicherung für musizierfreudige Amateurvereinigungen und Schulorchester entstanden ist. Ähnlich schlicht geht es im langsamen Mittelsatz mit simpler 8-Takt-Gruppenreihung weiter, gelegentlich um eine angehängte Halbperiode erweitert.
Martin Haselböck hat als künstlerischer Leiter die Tempovorschrift "Adagio" glücklicherweise unbeachtet gelassen und durch ein sinnvolles Andantino ersetzt. Nette Gebrauchskunst von Anfang bis Ende. Ähnlich verhält es sich mit dem Beitrag von Leopold Hofmann (1738-1793) im gefälligen Generationsstil der Mannheimer Schule. Wenig Aufregendes also aus den erst kürzlich in Kiew entdeckten, im Jahre 2001 nach Berlin heimgekehrten rund 5200 Werktiteln aus dem ehemaligen Besitz der Singakademie. Spitzenreiter unter der hier versammelten Auswahl ist ein bislang unbekanntes Flötenkonzert von Carl Philipp Emanuel Bach, obgleich auch diese Komposition hinter den bisher bekannten Werken und Vergleichsaufnahmen dieses berühmtesten der Bach-Söhne zurückfällt. Eine weitere, erfolgreichere Schatzsuche liegt durchaus nahe.
Dr. Gerhard Pätzig [10.01.2003]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Wilhelm Friedemann Bach | ||
1 | Flötenkonzert D-Dur | |
Carl Philipp Emanuel Bach | ||
2 | Flötenkonzert D-Dur | |
Leopold Hofmann | ||
3 | Konzert D-Dur Hob. VII:D4 für Flöte und Streichorchester (früher Haydn zugeschrieben) |
Interpreten der Einspielung
- Christian Gurtner (Flöte)
- Wiener Akademie (Orchester)
- Martin Haselböck (Dirigent)