Capriccio 67 004/5
2 CD • 84min • 1997
13.05.2002
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
August der Starke, Kurfürst von Sachsen und polnischer König, starb am 1. Februar 1733 in Warschau; sein Tod war ein Ereignis, das auch in der Freien Reichsstadt Hamburg mit angemessenem Pomp zu begehen war. Es wurde also ein Traueroratorium gedichtet, und Georg Philipp Telemann, Director Musices der Hansestadt, setzte es in Musik – das ist die Entstehungsgeschichte dieser Serenata eroica.
Allegorische Figuren der Majestät, Tapferkeit, Weisheit und Großmut entwerfen im Dialog mit der Zeit und dem vom Verlust des Fürsten betroffenen Sachsen ein Bild der Tugenden, die einen Herrscher auszeichnen, und die der Entschlafene in einem die Trauer beflügelnden Maß besessen hat. Die Serenata würdigt ihren Helden mit allen Akzenten von Preislied und Trauergesang, die von einer farbigen Instrumentalbegleitung in ein zuweilen glanzvolles, zuweilen düster verschattetes Licht getaucht werden.
Hermann Max, erfahren im Umgang mit Telemanns Vokalwerk, bietet eine eindrucksvolle Aufführung der Trauermusik dar. Die Konzertatmosphäre dieses Live-Mitschnitts kommt der Interpretation zugute, so daß gelegentliche Unbalanciertheiten und Intonationsschwankungen einzelner Solisten nicht stark ins Gewicht fallen. Besonders hervorzuheben sind Barbara Schlick, Klaus Mertens und Andreas Post in den Rollen Sachsens, der Tapferkeit und der Majestät.
Detmar Huchting [13.05.2002]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Georg Philipp Telemann | ||
1 | Serenata Eroica TWV 4:7 für Soli, Chor und Orchester (Trauermusik für August den Starken, 1773) |
Interpreten der Einspielung
- Barbara Schlick (Sopran)
- Veronika Winter (Sopran)
- Hans-Jörg Mammel (Tenor)
- Andreas Post (Tenor)
- Klaus Mertens (Baß)
- Ekkehard Abele (Baß)
- Rheinische Kantorei (Chor)
- Das Kleine Konzert (Orchester)
- Hermann Max (Dirigent)