cpo 999 718-2
1 CD • 61min • 1999
01.07.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Daß man gute katholische Kirchenmusik komponieren kann, ohne gleich zu konvertieren, hat Händel in Italien bewiesen. Was auch immer für den "Mailänder" bzw. "Londoner" Bach die Gründe dafür gewesen sein mögen, zum Katholizismus überzutreten - seine Verwandten in Deutschland haben ihm diesen Schritt sehr übelgenommen. Immerhin verleugnete Johann Christian seine Tradition nicht vollends: Obwohl er zweifellos zu einem der wichtigsten Repräsentanten des neuen, sehr melodischen Stils wurde, bewahrte er in der Ausarbeitung der einzelnen Stimmen jene Gründlichkeit, die er zu Hause kennengelernt hatte.
Die Sopranantiphon Salve Regina und der Psalm Laudate pueri Dominum für Sopran und Tenor sind Nummernkompositionen mit kontrastierenden Einzelsätzen, während in der Tenormotette Si nocte tenebrosa drei Arien mit zwei Rezitativen verknüpft werden. Alle drei Werke werden hier mit schlankem Ton, nuancierter Artikulation und uneitler Virtuosität so gelungen interpretiert, daß nunmehr ein überzeugendes Plädoyer für den Katholiken Johann Christian Bach vorliegt.
Dr. Matthias Hengelbrock [01.07.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Johann Christian Bach | ||
1 | Salve Regina F-Dur für Sopran, 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Hörner, Streicher und Orgel | |
2 | Laudate pueri Dominum | |
3 | Si nocte tenebrosa |
Interpreten der Einspielung
- Emma Kirkby (Sopran)
- Markus Schäfer (Giob - Tenor)
- L' Orfeo Barockorchester (Orchester)
- Michi Gaigg (Dirigent)