Unsuk Chins "Alice in Wonderland" beim Festival Wien Modern
Österreichische Erstaufführung im Theater an der Wien
Seit 1988 lädt Wien Modern im November zu einem der größten Festivals für neue Musik weltweit – und verwandelt die Donaumetropole in eine offene Bühne für Unerhörtes. Das von Claudio Abbado gegründete Format steht für ästhetische Vielfalt, programmatischen Wagemut und ein Publikum, das sich nicht scheut, Hörgewohnheiten infrage zu stellen. An rund 30 Spieltagen versammelt Wien Modern internationale Uraufführungen, Klangexperimente und Musiktheaterprojekte zwischen Konzertsaal, Kellerlokal und Museum.
Unsuk Chins erfolgreiche Adaption von "Alice in Wonderland"
Einen Höhepunkt markiert die österreichische Erstaufführung von Unsuk Chins Oper Alice im Wunderland am 17. November im Theater an der Wien. Seit ihrer Uraufführung 2007 an der Bayerischen Staatsoper München ist Chins Adaption des Literaturklassikers von Lewis Carroll bereits in Bielefeld, der Schweiz, den USA und dem Vereinigten Königreich gezeigt sowie in Amsterdam konzertant aufgeführt worden; unter der Regie von Elisabeth Stöppler ist sie nun erstmals in Österreich zu erleben. Stephan Zilias leitet das ORF Radio-Symphonieorchester Wien. Auf die Premiere am 17. November folgen vier weitere Vorstellungen im Rahmen von Wien Modern (19., 22., 24. und 26. November).
Werke von Sofia Gubaidulina und Galina Ustwolskaja
Mit Werken von der im März dieses Jahres verstorbenen Sofia Gubaidulina sowie von Galina Ustwolskaja stehen zudem zwei der wichtigsten weiblichen Stimmen der Musik im 20. und 21. Jahrhundert im Festival-Fokus: Sofia Gubaidulinas umfangreiches Schaffen stellt einerseits das Pacific Quartet Vienna am 8. November mit dem Dritten Streichquartett in den Fokus, während das Ensemble Ionisation am 19. November Gubaidulinas Verwandlung als österreichische Erstaufführung präsentiert.
Galina Ustwolskajas kompromisslos-konzentrierter Kompositionsstil voller monumentaler Klarheit bei gleichzeitiger radikaler Reduktion kann bei Konzerten nachgespürt werden: Am 11. November interpretiert Maya Purdue im Gläsernen Saal des Musikvereins die Sechste Klaviersonate; am 29. November präsentieren Mitglieder des KLANGwandler-Ensembles Ustwolskajas Violinsonate.
Geburtstagskonzert für Kurt Schwertsik
Am 23. November ehrt zudem das Ensemble Kontrapunkte unter der Leitung von Gottfried Rabl den im Juni 90 Jahre alt gewordenen Kurt Schwertsik mit einem umfassenden Geburtstagskonzert im Musikverein. Auf dem Programm: ein Querschnitt durch fünf Jahrzehnte seines Schaffens, darunter Twilight Music, Die Wahrheit ist, man hat mir nichts getan und das frühe Bläserquintett Blechpartie im neuesten Geschmack. Mit seinem wachen Witz, dem Sinn für poetische Ironie und der liebevollen Aufmerksamkeit für Sprache und Alltagsgroteske zählt Schwertsik zu den unverwechselbaren Stimmen der Neuen Musik in Österreich. www.wienmodern.at/de
