La Harpe à Paris
Margit-Anna Süss
Campanella musica C 130212
1 CD • 76min • 2021
20.12.2022
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Paris ist die Hauptstadt der Harfe. Nirgendwo sonst wurde so viel mit diesem Instrument musiziert, entstanden so viele Kompositionen dafür. Diese Aufnahme der Berliner Symphoniker unter ihrem Chefdirigenten Hansjörg Schellenberger trägt die Überschrift „La harpe à Paris“. Margit-Anna Süß spielt als Solistin in Harfenkonzerten von Mozart, Debussy, Boieldieu und Saint-Saëns. Die Produktion trägt autobiografische Züge, denn Margit-Anna Süß hat in Paris wertvolle Anregungen erhalten: Zwei Jahre studierte sie bei dem legendären Harfenisten Pierre Jamet, der einst als junger Mann mit Claude Debussy die Uraufführung von dessen Zwei Tänzen für Harfe und Streicher erarbeitet hatte.
Kampf der Instrumentenbauer
Im Hintergrund spielte sich ein Konkurrenzkampf im Harfenbau ab. Sowohl Pleyel als auch Érard versuchten, mit neuen Techniken das chromatische Spiel auf der Harfe zu ermöglichen und spannten für ihren Konkurrenzkampf namhafte Komponisten ein. Das Rennen machte die Doppelpedalharfe aus dem Hause Érard, der Vorläufer der heutigen Konzertharfe. Auch Margit-Anna Süß greift für ihre beseelte Aufnahme von Debussys Tänzen zu diesem Instrument. Grundlage ist die neue Urtext-Ausgabe aus dem G. Henle Verlag.
Die Doppelpedalharfe kommt auch in Camille Saint-Saëns‘ Morceau de Concert zum Einsatz, dessen hohe solistische Ansprüche Margit-Anna Süß mühelos bewältigt. Die Möglichkeiten ihres Instruments bringt sie mit rauschenden Glissandi, virtuosen Passagen und innigen Melodien zur Geltung.
Gemeinsames Atmen
Dirigent Hansjörg Schellenberger, der einst unter Karajan und Abbado als Solo-Oboist in den Reihen der Berliner Philharmoniker spielte, weiß, wie wichtig das gemeinsame Atmen ist. Perfekt synchron gelingt den Berliner Symphonikern das Zusammenspiel in großer Runde.
Bei früheren Werken verwendet Margit-Anna Süß die schlankere Einfachpedalharfe mit ihrem offenen, brillanten Klang. In Boieldieus reizendem Harfenkonzert verschränken sich Harfentöne und Orchester klangfarblich aufs Schönste.
Schließlich ist das Konzert für Flöte und Harfe zu hören, das Mozart während jener unseligen Paris-Reise schrieb, bei der seine Mutter starb. Margit-Anna Süss und Karl-Heinz Schütz, Soloflötist der Wiener Philharmoniker, bezaubern hier mit weitgesponnenen Bögen und seelenvoller Tiefe.
Antje Rößler [20.12.2022]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Wolfgang Amadeus Mozart | ||
1 | Konzert C-Dur KV 299 für Flöte, Harfe und Orchester | 00:29:11 |
Claude Debussy | ||
4 | Danse sacrée L 113 | 00:04:45 |
5 | Danse profane L 113 | 00:05:30 |
François-Adrien Boïeldieu | ||
6 | Konzert C-Dur op. 82 für Harfe und Orchester | 00:22:20 |
Camille Saint-Saëns | ||
9 | Morceau de concert op. 154 | 00:13:53 |
Interpreten der Einspielung
- Margit-Anna Süss (Harfe)
- Karl-Heinz Schütz (Flöte)
- Berliner Symphoniker (Orchester)
- Hansjörg Schellenberger (Dirigent)