Johann Friedrich Fasch
Sacred Works
cpo 555 176-2
1 CD • 74min • 2017
08.10.2018
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Johann Friedrich Fasch (1688-1758) war als Knabe bei den Thomanern Schüler von Kantor Johann Kuhnau (1660-1722), ab 1714 ließ er sich in Darmstadt bei Christoph Graupner (1683-1760) ausbilden und wurde 1722 Hofkapellmeister des Fürsten von Anhalt-Zerbst – und hielt seinem Brotherrn bis zu seinem Lebensende die Treue. Zu seinen vielfältigen Aufgaben gehörte auch die Komposition der Kirchenmusik aller Gottesdienste am Zerbster Hof. Mit einer Vertonung der Messteile Kyrie, Gloria und Credo, einer stark von der geistlichen Strömung des Pietismus geprägten Kantate und einer Orchestersuite vermittelt diese CD einen guten Eindruck von der Breite des Schaffens dieses einfallsreichen Komponisten, dessen verdiente Renaisssance erst vor einigen Jahren begann und der es nicht verdient hat, so ganz und gar im Schatten berühmterer Zeitgenossen wie J. S. Bach und Georg Philipp Telemann zu stehen.
Hermann Max liefert hier sein zweites umfassendes Porträt des Zerbster Meisters ab, schon auf seiner ersten CD hatte er vor 16 Jahren geistliche Werke von Fasch mit einem Orchesterwerk kombiniert. Die hier vorliegende CD ist noch durch die Unterschiedlichkeit der beiden kirchenmusikalischen Kompositionen gekennzeichnet: Während die Missa in G durch ein besonders wirkungsvolles Miteinander hergebrachter fugierter Formen und moderner Soloarien besticht, zielt die Kantate besonders darauf ab, dass bei den Zuhörern im Gottesdienst durch die Vertonung der geistlichen Dichtung Gefühle andächtiger Bewegung erzeugt würden. Das mit jeweils drei Sängerinnen und Sängern besetzte Vokalensemble, aus dem sich die Solisten rekrutieren, und ein schlankes Orchester garantieren vorzügliche musikalische Leistungen, die Max erlauben, seine differenzierten Vorstellungen von Faschs Musik gültig umzusetzen.
Bezüglich seiner Ouvertürensuiten zollte Fasch in seiner Autobiographie seinem Kollegen und Freund Georg Philipp Telemann Respekt: „Bey dieser Gelegenheit kann ich nicht umhin, es öffentlich zu bekennen, daß ich aus meines geehrtest- und geliebtesten Freundes, des Herrn Capellmeister Telemanns schönen Arbeit damahlen meist alles erlernete, indem ich solche mir, besonders bey den Ouverturen, beständig zum Muster nahm“. Hier weiß Hermann Max die subtile Verbindung von althergebrachter Satztechnik und dem modernen galanten Stil, die Faschs Instrumentalmusik kennzeichnet und ihr ausgesprochen persönliches Gepräge verleiht, vorzüglich darzustellen.
Detmar Huchting [08.10.2018]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Johann Friedrich Fasch | ||
1 | Missa in G | 00:34:24 |
21 | Suite A-Dur | 00:18:53 |
28 | Ich danke dem Herrn von ganzem Herzen (Kantate zu Mariä Verkündigung) | 00:20:26 |
Interpreten der Einspielung
- Veronika Winter (Sopran)
- David Erler (Altus)
- Tobias Hunger (Tenor)
- Matthias Vieweg (Bass)
- Rheinische Kantorei (Chor)
- Das Kleine Konzert (Orchester)
- Hermann Max (Dirigent)