
Naxos 8.557194
1 CD • 67min • 2003
18.05.2004
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Es sind auf jeden Fall zwei interessante und hörenswerte Werke aus dem russischen Violinkonzertrepertoire, die hier zusammengestellt wurden. Nikolaj Miaskowsky (1881-1950) fand auf spätromantischer Grundlage doch in manchen seiner Werke einen eigenen und originellen Ton, und dazu gehört auch dieses relativ späte Werk, das er 1938 für den berühmten David Oistrach schrieb.
Mieczyslaw Weinberg, 1919 in der Nähe von Warschau geboren, flüchtete 1939 vor den Nazis in die Sowjetunion, wo er seinen polonisierten Vornamen ablegte und sich Moisej Vainberg nannte. 1996 verstarb er in seiner Wahlheimat Moskau. Sein originellerweise viersätziges Violinkonzert (hierin dem op. 77 von Schostakowitsch ähnlich) wurde 1961 durch Leonid Kogan aus der Taufe gehoben.
Leider kann die vorliegende Aufnahme an das interpretatorische Niveau der beiden Widmungsträger nicht anknüpfen. Obwohl Ilja Grubert zweifellos eine große Begabung darstellt, mißfällt seine Einspielung durch fortdauernde Unsauberkeiten der Intonation, die zwar winzig sind, aber gerade durch ihre Permanenz umso mehr ins Ohr stechen. Auch das Orchester kann wegen seines dumpfen und pauschalen Klangbildes das Gesamtergebnis nicht verbessern. Mehr Sorgfalt im Umgang mit Komponisten »aus der zweiten Reihe« wäre wünschenswert, zumal erst dann ihre Qualitäten wirklich zur Geltung kommen. Und weniger haben diese beiden nicht verdient.
Dr. Hartmut Lück † [18.05.2004]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Nikolai Miaskowsky | ||
1 | Violinkonzert d-Moll op. 44 | |
Mieczyslaw Weinberg | ||
2 | Violinkonzert g-Moll op. 67 |
Interpreten der Einspielung
- Ilya Grubert (Violine)
- Russian Philharmonic Orchestra (Orchester)
- Dmitry Yablonsky (Dirigent)