SWRmusic 93.018
1 CD • 70min • 1999
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Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Vier Kompositionen aus verschiedenen Epochen, die in Paris entstanden: Das ist die Idee dieser Zusammenstellung. Da die Werke sich jedoch inhaltlich nicht wirklich auf Paris beziehen, fragt sich, ob Cambreling mit dem Einbezug einer Ballett-Suite aus Rameaus Castor et Pollux sich unbedingt auf so ungewohntes Terrain hat wagen müssen. Ein Vergleich des Tambourin mit der Aufnahme William Christie läßt Cambreling ziemlich steifleinern aussehen; ein Schicksal, das er mit Charles Farncombe teilt, der aber in vielschichtigerer Instrumentation agiert. Auch Mozart und Berlioz werden brav und unauffällig gespielt; was an Verstörung in Berlioz' früher Ouvertüre steckt, hört man etwa bei Norrington. Bleibt Griseys L'Icone paradoxale, ein kompositorischer Reflex auf eine Madonna des Renaissance-Malers Piero della Francesca. Bei diesem Stück des 1998 im Alter von 42 Jahren gestorbenen Komponisten fügt Cambreling die verschiedenen Zeitebenen, auf denen klanglich meditiert wird, mit Sinn für den räumlichen Zauber dieser Musik zusammen. Eine reine Grisey-Platte wäre verdienstvoller gewesen.
Prof. Michael B. Weiß [00.00.00]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Jean-Philippe Rameau | ||
1 | Ballett-Suite aus der Oper "Castor et Pollux" | |
Wolfgang Amadeus Mozart | ||
2 | Symphony No. 31 D major K 297 (Paris) | |
Hector Berlioz | ||
3 | Les francs-juges op. 3 | |
Gérard Grisey | ||
4 | L'Icône paradoxale für großes Orchester |
Interpreten der Einspielung
- Catherine Dubosc (Sopran)
- Lani Poulson (Mezzosopran)
- SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg (Orchester)
- Sylvain Cambreling (Dirigent)