ECM 465 778-2
1 CD • 64min • 2001
01.07.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
So steril und geleckt wie das edel gemeinte Cover ist auch die Interpretation zweier Hauptwerke der Moderne. Bartóks Divertimento, das seine leichter zugängliche Spätphase einleitet, scheint Zehetmair und seinen Streichern noch am ehesten zu liegen. Der Bartók- und Kodály-Schüler Veress entfernt sich in seinem bekanntesten Werk nur wenig von seinen Lehrern. Die Gefälligkeit der vier kurzen Orchesterstücke, von denen nur das dritte, wesentlich später entstandene (1949) anspruchsvoller wirkt, findet hier eine interpretatorische Entsprechung. Die größte Enttäuschung bereitet die technisch brillante, aber seelenlose Darlegung von Schönbergs sinfonischer Dichtung. Dies ist eine Verklärte Nacht, die durch die Designer-Brille gesehen wird. Schönbergs frühes Meisterwerk wird hier, ohne Leidenschaft, ohne verzehrendes Feuer zu einer Geduldsprobe. Der mit wenig hilfreichem, dafür umso hochgestochener wirkendem Fachvokabular aufwartende Essay von Thomas Gerlich versucht wenig überzeugend im Exil der drei Komponisten ein verbindendes Element zu sehen.
Dr. Rein A. Zondergeld [01.07.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Arnold Schönberg | ||
1 | Verklärte Nacht op. 4 | |
Sándor Veress | ||
2 | Vier transsylvanische Tänze | |
Béla Bartók | ||
3 | Divertimento Sz 113 BB 118 für Streicher |
Interpreten der Einspielung
- Camerata Bern (Orchester)
- Thomas Zehetmair (Violine, Leitung)