Decca 467 086-2
1 CD • 73min • 1999
01.12.2000
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Ein neuer Bajazzo aus gutem Grund: Schließlich zählt der Canio zum aktuellen Repertoire José Curas. Wie hier aber eine rundum hochrangige, auch ausgewogene Besetzung die Seriosität des Unternehmens hervorkehrt, das macht Freude, egal ob man an das schöne piano, die Flexibilität und Leuchtkraft der Höhe von Barbara Frittolis Nedda denkt oder an den dunkel und kernig klingenden Carlos Alvarez als Tonio, dem hier der Schlußsatz der Tragödie (La commedia è finita!) nicht vom Tenor streitig gemacht wird. Simon Keenlyside, der markante wie auch zärtlich lockende Silvio, weist im ungekürzten Liebesduett mit einem eingelegten Spitzenton auf seine superbe Höhe hin.
Im Zuge einer detailreich pointierten, keineswegs überhitzten, doch wirksam dramatischen Gestaltung begegnet Riccardo Chailly auch den Chorszenen (dem farbig geschilderten Dorfleben) mit eminenter Sorgfalt. Cura ist ein leidenschaftlicher, hitzig hochfahrender Canio, der seinen kraftvollen, baritonalen Tenor expressiv einsetzt, wobei er die hohen Noten (auch ein paar gestemmte) effektvoll auskostet. Viersprachiges Textheft.
Hermann Schönegger [01.12.2000]
Anzeige
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Ruggero Leoncavallo | ||
1 | I Pagliacci |
Interpreten der Einspielung
- José Cura (Canio - Tenor)
- Barbara Frittoli (Nedda - Sopran)
- Carlos Alvarez (Tonio - Bariton)
- Simon Keenlyside (Silvio - Bariton)
- Netherlands Radio Choir (Chor)
- Royal Concertgebouw Orchestra (Orchester)
- Riccardo Chailly (Dirigent)