Decca 467 093-2
1 CD • 62min • 1999
01.12.2000
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Man gewinnt den Eindruck, als sei es dem französischen Pianisten gut bekommen, zwei populäre, hundertfach eingespielte Stücke unter einem so glühenden, mit Augenmaß aufs Äußerste gehenden Dirigenten wie Valery Gergiev zu erarbeiten. "Arbeiten" ist dabei sicher der falsche Ausdruck, denn im Gegensatz zu Thibaudets bisherigen Aufnahmen – klanglich überschlank, in der Meinungsbildung und im atmosphärischen Bereich eher einfarbig – scheint hier ein hohes Maß an Freudigkeit, an Entdeckungslust im Detail maßgebend gewesen zu sein. Gergiev und "seine" Rotterdamer sorgen für Stimmung, sie geben bei Grieg und bei Chopin gleichsam pianistisch erreichbare Steilvorlagen. Und Thibaudet erweist sich – um beim sportlichen Bild zu bleiben – als sicherer Vollstrecker. Dem Grieg-Konzert gebe ich in rein klavieristischer Hinsicht den Vorzug, weil Thibaudet es bei Chopin in letzter Konsequenz doch ein wenig an Wundertätigkeit, an gehauchtem Amoroso fehlt. Im Fall des Grieg-Konzerts wirkt Thibaudet mit seinen geschliffenen, gewandten und hellhörigen Einfügungen bestens plaziert. Man sieht, wie wichtig für einen Pianisten unter Umständen der Mann am Pult sein kann.
Peter Cossé † [01.12.2000]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Edvard Grieg | ||
1 | Klavierkonzert a-Moll op. 16 | |
Frédéric Chopin | ||
2 | Konzert Nr. 2 f-Moll op. 21 für Klavier und Orchester |
Interpreten der Einspielung
- Jean-Yves Thibaudet (Klavier)
- Rotterdam Philharmonic Orchestra (Orchester)
- Valéry Gergiev (Dirigent)