assai 207202
1 CD • 54min • 1999
01.02.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Drei theatralische Facetten des französischen Barock bietet diese CD: François Couperin widmete im Rahmen seiner Sammlung Les Goûts Réunis der Oper ein Concert, das in eleganter Weise die Affekte schildert, durch die ein Bühnenstoff zu Musiktheater wird. Clérambault läßt die Muse der Oper als Fremdenführerin auftreten, die von den verschlungenen Wegen berichtet, auf denen eine theatralische Handlung über Gefahren und Verwicklungen zum glücklichen Ende gebracht wird. Montéclair schließlich nimmt sich eines italienischen Stoffes von großer Dramatik an: Der Freitod der geschändeten Lucrezia wäre im barocken Frankreich kein schickliches Sujet für die Opernbühne gewesen. Montéclair kleidet den Stoff in die Form einer italienischen Kantate, die ganz vom dramatischen Impuls der Handlung lebt.
Salomé Haller und Martin Gester mit seinem Parlement de Musique gelingt eine außerordentlich dichte Darstellung; die Unterschiedlichkeit der beiden Kantaten tritt deutlich hervor. Das Fehlen der Kantatentexte im Beiheft mindert den Wert dieser CD allerdings empfindlich.
Detmar Huchting [01.02.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Louis-Nicolas Clérambault | ||
1 | Muse de l'Opéra ou les Caractères liriques (Kantate, 1716) | |
François Couperin | ||
2 | Huitième Concert dans le goût théâtral (aus: Goûts Réunis, Paris 1724) | |
Michel Pignolet Monteclair | ||
3 | La Morte di Lucretia (Solokantate) |