Opus 111 OPS 30-281
1 CD • 49min • 1999
01.11.2000
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Die vergleichsweise hohe Opuszahl führt in die Irre. Entstanden ist Beethovens Oratorium Christus am Ölberge im zeitlichen Umfeld der zweiten Sinfonie und des dritten Klavierkonzerts, mit denen zusammen es 1803 uraufgeführt wurde. Aber Beethoven überarbeitete das Werk ein Jahr später und publizierte es erst 1811.
Die hier vorliegende Einspielung nähert sich diesem Oratorium, das bisweilen Haydns Geist mit Fidelio-Atem beseelt, von der historisierenden Seite aus. Und das bekommt dem Stück besser als etwa der heroisierende Ansatz, den einst Bernhard Klee in Wien dokumentierte. Damals gab James King den Jesus mit mehr Pathos, hier tönt Steve Davislim flexibler – und auch Simone Kermes' Seraph wirkt schwebender. Da auch Christoph Spering mit dem Chorus Musicus und dem Neuen Orchester erfolgreich auf einen federnden Grund-Ton achtet, fügen sich die klingenden Puzzle-Teile zu einem Klangbild, das wie frisch gereinigt wirkt. Erfrischend. Und für manchen sicher eine Entdeckung.
Rainer Wagner [01.11.2000]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Ludwig van Beethoven | ||
1 | Christus am Ölberge op. 85 für Soli, Chor und Orchester |
Interpreten der Einspielung
- Simone Kermes (Sopran)
- Steve Davislim (Simon - Baß)
- Eike Schulte (Baß)
- Chorus Musicus Köln (Chor)
- Das Neue Orchester (Orchester)
- Christoph Spering (Dirigent)