Fritz Wunderlich
Historical Recordings 1954-1965
SWRmusic 93.003
1 CD • 73min • 1954-1965
01.10.2000
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Emmerich Smola, der Chef des Großen Unterhaltungsorchesters Kaiserslautern (Südwestfunk) hat Fritz Wunderlichs Talent frühzeitig erkannt, er war es auch, der dem jungen Sänger die Chance geboten hat, sich erstmals im Rundfunk hören zu lassen. Das war Anfang 1954, als Wunderlich sein Musikstudium in Freiburg noch gar nicht abgeschlossen hatte.
Das erste Stück, aufgenommen am 6. Januar 1954, war eine Robert-Stolz-Nummer mit dem umständlichen Titel Einmal hat mir zur Frühlingszeit das Glück gelacht. Es ist eine interessante Erfahrung, die noch nicht ganz ausgegorene, doch damals schon leuchtkräftige Stimme des knapp über 23 Jahre alten Sängers zu vernehmen. Bezeichnend für Wunderlich, daß er seine Rundfunkkarriere mit einem Unterhaltungslied begonnen hat, bezeichnend aber auch, daß er damals auch schon den Tamino und die Evangelisten der Bach-Passionen studierte. Klassisches und Volkstümliches standen bei diesem vielseitigen Künstler stets in dichter Nähe. Als Dank für die erwiesenen guten Taten blieb Wunderlich bis kurz vor seinem frühen Unfalltod Smola und seinem Orchester verbunden, und aus dieser Zusammenarbeit sind viele Aufnahmen hervorgegangen.
Die neue Reihe Faszination Musik von Hänssler veröffentlicht nun, rechtzeitig zum siebzigsten Geburtstag des unvergessenen Künstlers, zwanzig Nummern aus dem SWR-Archiv, ein kurioses Mischmasch aus Oper, Operette und Schlager. Das reicht von Verdis La donna è mobile und Puccinis Sternenarie (deutsch), zu Lehárs Zarewitsch, dann taucht plötzlich der Mozart-Zeitgenosse Ignaz Holzbauer mit seinem Günther von Schwarzburg auf, bald drauf sind wir bei der Rose von Stambul, dazwischen gibt es Gluck und Scarlatti, und so geht's weiter bis zu Tiritomba und Granada. Wunderlichs strahlender Tenor bereitet in diesen tadellos klingenden Aufnahmen immer wieder Freude, wenngleich man auch feststellen kann, daß bei den späten Einspielungen (1965) ein Hang zum Verschwenderischen und Draufgängerischen vorkommt, der früher nicht zu bemerken war.
Clemens Höslinger [01.10.2000]
Anzeige
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Giuseppe Verdi | ||
1 | La donna è mobile (from: Rigoletto) | 00:02:05 |
Giacomo Puccini | ||
2 | Und es blitzen die Sterne (Act 3: Aria - from: Tosca) | 00:02:46 |
Franz Lehár | ||
3 | Allein, wieder allein (from: Der Zarewitsch) | 00:05:00 |
Cesare Andrea Bixio | ||
4 | Sprich mir von der Liebe, Mariu | 00:03:45 |
Hans Anders | ||
5 | Wenn der Mund schweigt | 00:03:29 |
Ignaz Holzbauer | ||
6 | Schönster Sohn des Himmel! Holder Frieden! (Arie des Günther - aus: Günther von Schwarzenburg) | 00:05:12 |
Alessandro Scarlatti | ||
7 | Quel povero core (from: Rosaura) | 00:02:34 |
Christoph Willibald Gluck | ||
8 | Alte Eiche an schwindelnden Hängen (Arie des Valerius) | 00:03:57 |
Robert Stolz | ||
9 | Einmal hat mir zur Frühlingszeit das Glück gelacht (from: Prinzessin Ti-Ti-Pa) | 00:05:09 |
Emmerich Kálmán | ||
10 | Wann kommt die eine, die ich liebe (from: Wir reisen um die Welt) | 00:03:56 |
Nico Dostal | ||
11 | Wie tanzen dort die Paare (from: Extrablätter) | 00:03:01 |
Robert Stolz | ||
12 | Arrivederci, bella Italia (from: Signorina) | 00:03:12 |
Leo Fall | ||
13 | O Rose von Stambul (from: Die Rose von Stambul) | 00:03:47 |
Manuel Maria Ponce | ||
14 | Estrellita (Sérénade mexicaine) | 00:04:06 |
Hans Anders | ||
15 | Wolken geh'n am Himmel | 00:03:49 |
Franz Lehár | ||
16 | Freunde, das Leben ist lebenswert (from: Giuditta) | 00:03:27 |
Hans May | ||
17 | Ein Lied geht um die Welt (Lied aus dem gleichnamigen Film) | 00:03:27 |
Ralph Erwin | ||
18 | Ich küsse ihre Hand, Madame (Lied aus dem gleichnamigen Film) | 00:02:38 |
Unbekannt | ||
19 | Tiritomba (italienisches Volkslied) | 00:03:09 |
Agustin Lara | ||
20 | Granada (spanisches Lied) | 00:04:33 |
Interpreten der Einspielung
- Fritz Wunderlich (Tenor)
- SWR Rundfunkorchester Kaiserslautern (Orchester)
- Emmerich Smola (Dirigent)