Johann Sebastian Bach
Oster-Oratorium BWV 249

Amati ami 9803/1
1 CD • 45min • 1999
01.11.2000
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Mit aufführungspraktischer Genauigkeit nimmt es Rolf Schweizer nicht ganz ernst. Dabei geht es hier nicht um das modern spielende Orchester – man braucht für Bach nicht unbedingt Darmsaiten. Doch wenn der Dirigent das sicher nicht zufällig chorallose Oratorium mit dem Schlußsatz der Kantate Nr. 130 "vervollständigt" und dies auch noch mit dem "guten Recht des Herausgebers" begründet, dann zeigt er, daß er vom Wesen des – nach Gattungsmerkmalen beurteilt – einzig richtigen Bach-Oratoriums nichts verstanden hat: durch seinen Kunstgriff wird das Stück zur Kantate.
Auch die Quellenlage scheint Schweizer wenig zu interessieren. Längst ist bekannt, daß die traditionelle Besetzung von Nr. 3 (zuerst Duett, dann Chor) auf einem Mißverständnis beruht – die Neue Bach-Ausgabe hatte dies jüngst ausgeräumt. Das paßt ins Bild einer mißlungenen Platte: Vor allem die Männerstimmen sind im Chor überfordert (Tr. 11), Frank Bossert darf als Solo-Tenor ungehindert und mit bisweilen unerkennbarer Tonhöhe bellen (Tr. 3). Klanglich ist die Aufnahme viel zu dick geraten – und die Laufzeit ist eine Frechheit!
Hagen Kunze [01.11.2000]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Johann Sebastian Bach | ||
1 | Oster-Oratorium BWV 249 |
Interpreten der Einspielung
- Christine Brenk (Sopran)
- Anne Greiling (Alt)
- Frank Bossert (Tenor)
- Thomas Pfeiffer (Baß)
- Motettenchor Pforzheim (Chor)
- Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim (Orchester)
- Rolf Schweizer (Dirigent)