Felix Mendelssohn Bartholdy
Transcriptions by Andreas N. Tarkmann
Coviello Classics COV 92408
1 CD • 58min • 2023
19.11.2024
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Klassik Heute
Empfehlung
Um eine sehr reizvolle und spannende Aufnahme, die einen die Musik Felix Mendelssohn Bartholdys ganz anders erleben lässt, handelt es sich bei der neuen CD des Südwestdeutschen Kammerorchesters Pforzheim. Unter der Leitung von Douglas Bostock, der in den vergangenen Jahren gemeinsam mit dem Orchester bereits für einige positive Überraschungen gesorgt hat, ist nun eine Aufnahme mit Transkriptionen der Musik von Felix Mendelssohn Bartholdy entstanden. Diese umfasst Auszüge aus den Lieder ohne Worte, also Klavierwerke sowie ein Arrangement des Doppelkonzerts von Mendelssohn, hier statt für Violine und Klavier für Flöte und Harfe. Alle Arrangements wurden von Andreas N. Tarkmann vorgenommen, der nicht nur als Arrangeur äußerst erfolgreich ist, sondern auch für seine eigenen Kompositionen sehr geschätzt wird.
Für die Transkriptionen der „Lieder ohne Worte“ traf Tarkmann eine Auswahl von sieben Stücken aus der ganzen Sammlung von 48 Stücken. Das Kriterium war für ihn dabei, dass es sowohl musikalisch als auch technisch zur Oboe passen sollte, dem Instrument, das er selbst spielt und dessen Möglichkeiten er daher auch sehr gut kennt. Neben dem ausgesprochen bekannten ersten Stück findet sich beispielsweise auch das Venezianische Gondellied als Satz der Suite auf der CD. Als Solisten hat sich Tarkmann selbst den jungen spanischen Oboisten Ramón Ortega Quero, erster Preisträger des ARD-Wettbewerbs 2007, ausgesucht. Ortega gelingt es mühelos, getragen vom Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim, das Liedhafte der Stücke herauszustellen, wobei das Venezianische Gondellied dabei sicher mit zu den besten Beispielen gehört.
Gelungenes Spiel mit Mendelssohn
Eigentliches Hauptwerk der CD ist das Doppelkonzert Mendelssohns, das dieser als gerade einmal 14-Jähriger komponiert hatte. Statt in der ursprünglichen Version mit Violine und Klavier hat Tarkmann es für Flöte und Harfe bearbeitet, wobei die beiden Solisten, Anette Maiburg (Flöte) und Emmanuel Ceysson (Harfe) für ihn die Impulsgeber für diese Besetzung waren. Das klingt nicht nur am Ende musikalisch ausgesprochen schlüssig, sondern ist auch im sonstigen Kontext durchaus nachvollziehbar, denn in dieser Besetzung erinnert das Konzert noch einmal mehr an Mozarts Doppelkonzert gleicher Besetzung – ausgesprochen passend angesichts der Jugend des Komponisten Mendelssohn sowie seiner Orientierung gerade in jungen Jahren an Mozarts Schaffen. Maiburg und Ceysson zeigen sich in dem technisch anspruchsvollen Werk als eingespieltes Solisten-Team, das zugleich vom Können des Arrangeurs Tarkmann profitiert. Bravourös gelingen so vor allem die Ecksätze, eher lyrisch und mit Fokus auf die Solisten erklingt hingegen der Mittelsatz. Das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim unter der Leitung von Bostock begleitet auch hier wie schon bei den Liedern ohne Worte feinfühlig und zugleich mit absoluter Präsenz an den entscheidenden Stellen. So wird die CD „Transcriptions“ zu einem Hörgenuss, was neben den Interpreten natürlich auch den entsprechenden Originalen des genialen Mendelssohn zu verdanken ist, ebenso aber auch dem Arrangeur Andreas N. Tarkmann.
Verena Düren [19.11.2024]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Felix Mendelssohn Bartholdy/Andreas N. Tarkmann | ||
1 | Lied ohne Worte op. 19 für Oboe und Streichorchester | 00:02:49 |
2 | Lied ohne Worte op. 30 Nr. 4 für Oboe und Streichorchester | 00:02:52 |
3 | Lied ohne Worte op. 30 Nr. 6 für Oboe und Streichorchester (Venetianisches Gondellied) | 00:02:57 |
4 | Lied ohne Worte op. 85 Nr. 6 für Oboe und Streichorchester | 00:02:17 |
5 | Lied ohne Worte op. 67 Nr. 5 für Oboe und Streichorchester (Spinnerlied) | 00:02:27 |
6 | Lied ohne Worte op. 67 Nr. 6 für Oboe und Streichorchester | 00:02:07 |
7 | Lied ohne Worte op. 30 Nr. 2 für Oboe und Streichorchester | 00:02:06 |
8 | Konzert d-Moll für Flöte, Harfe und Streichorchester | 00:40:15 |
Interpreten der Einspielung
- Ramón Ortega Quero (Oboe)
- Anette Maiburg (Flöte)
- Emmanuel Ceysson (Harfe)
- Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim (Orchester)
- Douglas Bostock (Dirigent)