MD+G 312 0934-2
1 CD • 70min • 1999
01.12.2000
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Pfitzners Klaviertrio stieß anläßlich seiner Berliner Erstaufführung 1897 bei der Kritik auf wenig Gegenliebe. Auch wenn man heute Pfitzners Klänge kaum noch als "widerwärtige Kakophonie" erfahren wird, bleibt doch die Schwierigkeit bestehen, die auseinanderstrebenden Abschnitte als geschlossenes Ganzes zu erleben. Allein schon die gewaltige Ausdehnung des Stückes erfordert beim Hören einiges an Konzentration – selbst wenn die Musiker wie hier durch Ausspielen aller Effekte ein Äußerstes tun, um den Hörer bei der Stange zu halten. Sehr viel überschaubarer und formal abgerundeter erscheint die 1918, im Jahr nach der Uraufführung des Palestrina, entstandene Violinsonate. Die Begegnung mit diesem kapitalen romantischen Werk ist ausgesprochen lohnend. Benjamin Schmid spielt die Sonate als solches, wobei er der großen Geste gern die feine Ausphrasierung der Intervalle opfert. Die Wahl des oft polternd und verschwommen klingenden, im Diskant nicht tragfähigen Blüthner-Flügels von 1925 mag Geschmackssache sein – der besseren Durchhörbarkeit von Pfitzners komplexer Musik ist sie nicht dienlich.
Peter T. Köster † [01.12.2000]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Hans Pfitzner | ||
1 | Sonate e-Moll op. 27 für Violine und Klavier | |
2 | Trio F-Dur op. 8 für Violine, Violoncello und Klavier |
Interpreten der Einspielung
- Benjamin Schmid (Violine)
- Clemens Hagen (Violoncello)
- Claudius Tanski (Klavier)