Sony Classical SK 65949
1 CD • 66min • 1999
01.06.2000
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Karl Goldmarks melodiöses Violinkonzert - aus Namensgründen gern mit dem von Korngold gekoppelt - ist ein über weite Strecken bezauberndes Werk, das man dem populären Bruch-Konzert zur Seite stellen möchte - wäre da nicht das zu lang geratene Finale. Joshua Bell ist ein brillanter Geiger, der technisch und tonlich keine Mühen hat und sich im Studio überdies weit mehr intime Wirkungen leistet, als dies live möglich wäre. Was ihm nicht liegt, ist der konzentrierte Aufbau kontinuierlicher linearer Spannung. Er liebt es kapriziös, flexibel, mit unerwarteten Wirkungen. So bleibt Perlmans Goldmark-Aufnahme insgesamt stilsicherer und plausibler, wenngleich manche Einzelheit hier effektvoller erscheint. Auch im Sibelius-Konzert vermag Bell geigerisch zu imponieren - die expressive Kontrolle Ida Haendels, Oistrachs sanfte Tonfülle, die beflügelte Virilität von Heifetz sind jedoch von bleibenderem Eindruck. Salonens Begleitung ist adäquat, kultiviert, meist aber nicht viel mehr als korrektes Exerzitium.
Christoph Schlüren [01.06.2000]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Jean Sibelius | ||
1 | Konzert d-Moll op. 47 für Violine und Orchester | |
Karl Goldmark | ||
2 | Konzert a-Moll op. 28 für Violine und Orchester |
Interpreten der Einspielung
- Joshua Bell (Violine)
- Los Angeles Philharmonic (Orchester)
- Esa-Pekka Salonen (Dirigent)