Hungaroton HCD 31290
1 CD • 66min • 1965-86
01.04.2000
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Diese erstmals 1990 veröffentlichte CD enthält zumeist frühe Werke des ungarischen Komponisten György Kurtág (Jg. 1926). Da das etwas schäbige Booklet keinerlei Werkeinführungen enthält, sei das hier kurz nachgeholt: bei den Sprüchen des Péter Bornemisza handelt es sich um Texte des Renaissance-Predigers (1535-1584), von Kurtág als eine Art "geistliches Konzert" konzipiert, ein hochexpressives Werk; die Pilinszky-Lieder stellen in karger Klanglichkeit existenzielle Grenzsituationen dar, z.B. die "gespielte" Hinrichtung Dostojewskys in einem zaristischen Straflager; die Instrumentalwerke zeigen in verschiedenen Facetten Kurtágs bemerkenswerte Fähigkeit zu aphoristischen Formulierungen.
Die Wiedergabe des Bornemisza-Zyklus durch Erika Sziklay ist ordentlich, etwas bemüht, mit einem unschönen, klirrenden Klavierklang; István Gáti ist ein vorzüglicher Interpret der Pilinszky-Gedichte; aus den übrigen Interpreten ragen Zoltán Kocsis und Miklós Perényi heraus. Der künstlerische Gehalt läßt aufnahmetechnische Mängel verschmerzen.
Dr. Hartmut Lück † [01.04.2000]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
György Kurtág | ||
1 | Bornemisza Péter mondásai op. 7 | |
2 | Vier Lieder nach Gedichten von János Pilinszky op. 11 | |
3 | Acht Klavierstücke op. 3 | |
4 | Acht Duos op. 4 für Violine und Cymbal | |
5 | Splitter op. 6c für Cymbal | |
János Pilinszky | ||
6 | Gérard de Nerval für Violoncello (1984) |