Teldec 3984-21278-2
1 CD • 58min • 1997-98
01.04.1999
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Liest man das Interview des Dirigenten im Booklet, so scheint Harnoncourt mit der vorliegenden Dvořák-Aufnahme endgültig angekommen im heimischen Gefilde Böhmen - Mähren - Österreich. Harnoncourt gelingt mit dem fabelhaften Amsterdamer Orchester eine Einspielung, die in ihrer weitgefächerten Diktion alles Massige und ungelenk Schwerfällige zu umgehen versteht. Ein Beispiel für die delikaten Nuancierungen ist die Wiederkehr des Hauptthemas mit der winzigen Verzögerung in den Geigen und der gewichtigeren Baßfundierung in Fagott und Celli (Tr. 3, ab 5'10).
Auch das Finale dieses Livemitschnitts erfährt eine glutvolle Tiefenstaffelung, die von den aktuellen Interpreten höchstens Mariss Jansons noch etwas passionierter als triumphierende Katharsis zu den vorangegangenen Sätzen zu nehmen weiß. Düsternis dann bei ureigenstem tschechischem Balladenschatz: Die traurige Mär der Waldtaube erfährt vom königlichen Orchester aus Amstersdam eine eindrucksvolle Schärfung in den Holzbläsern (Tr. 5, ab 4'30), die immer wieder in schroffe Massierungen mündet, selten nur aufgelichtet vom tröstenden Naturlaut, den Dvořák sonst gerne anklingen läßt.
Norbert Rüdell [01.04.1999]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Antonín Dvořák | ||
1 | Sinfonie Nr. 7 d-Moll op. 70 | |
2 | Die Waldtaube op. 110 (Sinfonische Dichtung) |
Interpreten der Einspielung
- Royal Concertgebouw Orchestra (Orchester)
- Nikolaus Harnoncourt (Dirigent)