Fasch • Heinichen • Stölzel • Hoffmann • Bach • Graupner
Horn Concertos
cpo 555 667-2
1 CD • 69min • 2021
26.08.2024
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Diese CD ist ein treffliches Geschenk für alle Hornisten und Horn-Liebhaber. Seit nach 1680 das Horn als Musikinstrument und nicht nur als Jagd- oder Signal-Instrument seinen Siegeszug auch in Deutschland angetreten hatte, haben viele Komponisten Musik für dieses Instrument geschrieben. Sieben Beispiele davon, die meisten für zwei Hörner, alle Konzerte vornehmlich aus Mitteldeutschland stammend, haben die beiden Hornisten Stephan Katte (gefragter Hornsolist und Instrumentenbauer) und Sebastian Fischer (stellvertretender Solohornist in der Erzgebirgischen Philharmonie), die selber aus Mitteldeutschland stammen, hier versammelt.
Horn als Orchesterfarbe oder Solo-Instrument
Das sehr kundige Booklet ordnet alle Hornkonzerte musikhistorisch und instrumentenkundlich ein, es charakterisiert sie und beschreibt die verwendeten Instrumente und die Spieltechnik, ob gestopft oder mit Grifflöchern. Die beiden Hörner sind entweder als weitere Orchesterfarben eingesetzt wie in der Sinfonia von Gottfried Heinrich Stölzel oder wachsen schon solistisch aus dem Orchester heraus. Oft wechseln sie sich mit den Oboen ab, die dabei fast zu Mini-Hörnern werden, wie im Concerto D-Dur von Johann Heinrich Fasch (Track 23-25). Im Concerto Es-Dur für ein Horn von Melchior Hoffmann tritt das Horn schon sehr solistisch in den Vordergrund. In allen anderen Konzerten spielen Stephan Katte und Sebastian Fischer hervorragend, beinahe symbiotisch anmutend, zusammen in genauer rhythmischer, tonlicher und interpretatorischer Abstimmung. Sie glänzen in allen Spieltechniken. Die Tempi stimmen (schneller spielen kann man immer), nur die Sinfonia aus der Bach-Kantate „Ich liebe den Höchsten von ganzem Gemüte“ BWV 174 klingt schon sehr gemessen, ja gemächlich.
Eine Jagd-Sinfonia als aparte Trouvaille
Eine gelungene Trouvaille ist die siebensätzige Sinfonia F-Dur von Johann David Heinichen. Sie ist instrumental am reichsten besetzt zusätzlich mit Travers- und Blockflöten, mit klagenden Oboen im „Amabile“ (Track 9), mit aparter Klangwirkung von Hörnern und Flöten (Track 10) und einer furiosen „Chasse“ (Track 8).
Die Hörner sind von der Tonregie hervorragend eingebunden in den Orchesterklang und sind trotzdem deutlich solistisch hervorgehoben.
Rainer W. Janka [26.08.2024]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Johann Friedrich Fasch | ||
1 | Concerto D-Dur FWV L:D16 für 2 Hörner, 2 Oboen, 2 Fagotte, Streicher und B.c. | 00:08:38 |
Johann David Heinichen | ||
4 | Sinfonia F-Dur Seibel 209 für 2 Hörner, 2 Traversflöten, 2 Blockflöten, 3 Oboen, Streicher und B.c. | 00:15:36 |
Gottfried Heinrich Stölzel | ||
12 | Sinfonia Es-Dur für 2 Hörner, 2 Oboen, Streicher und B.c. | 00:07:13 |
Melchior Hoffmann | ||
15 | Concerto Es-Dur für Horn, 2 Oboen, Streicher und B.c. | 00:08:50 |
Johann Sebastian Bach | ||
19 | Ich liebe den Höchsten von ganzem Gemüte BWV 174 (Kantate zum 2. Pfingstfesttag) | 00:06:22 |
Christoph Graupner | ||
20 | Sinfonia D-Dur für 2 Hörner, Streicher und B.c. | 00:10:26 |
Johann Friedrich Fasch | ||
23 | Concerto D-Dur FWV L:D18 für 2 Hörner, 2 Oboen, Fagott, Streicher und B.c. | 00:12:05 |
Interpreten der Einspielung
- Stephan Katte (Horn)
- Sebastian Fischer (Horn)
- L'Arpa festante (Ensemble)