A Mandolin's Guide to Hamburg
Florian Klaus Rumpf
Ars Produktion ARS 38 346
1 CD/SACD stereo/surround • 57min • 2021
30.07.2022
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Florian Klaus Rumpf, der unter dem Kürzel FKR firmiert, hat sich schon als Kind in die Mandoline verliebt. Sein Herz gehört zugleich seiner Heimatstadt Hamburg. Rumpfs neue Solo-CD bietet einen musikalischen Spaziergang durch die Hansestadt. Mit Werken für verschiedene Mandolinen-Instrumenten setzt Rumpf seine Lieblingsorte akustisch in Szene. Jedes Stück ist mit einer Hamburger Sehenswürdigkeit verbunden. Rumpfs Text für das CD-Booklet offenbart großes Wissen über die Stadtgeschichte. Die CD funktioniert also auch als eine Arte klingender Reiseführer.
Origineller Stadtführer
Zum Morgenkaffee an der Binnenalster gibt es ein klangvolles, tatkräftiges Stück des japanischen Mandolisten Keizo Ishibashi. Das fröhliche Gedränge am Fischmarkt wird durch melodienseelige Klänge von Mark Summer vergegenwärtigt.
Rumpfs Assoziationen zwischen den Orten der Stadt und entsprechender Musik sind durchaus originell. So bringt der Musiker den St. Pauli-Elbtunnel mit einem Werk des griechischen Kontrabassisten Victor Kioulaphides in Verbindung. Die offen schwingende D-Saite ähnelt Rumpf zufolge der schnurgeraden Tunnel-Straße.
Am imposanten Neorenaissance-Rathaus fällt ihm ein sanft schwingendes Allegro des Haydn-Zeitgenossen Carl Friedrich Abel ein. In dessen Kontrapunkt vernimmt Rumpf eine gleichberechtigte demokratische Diskussion.
Das feinsinnige Gezirpe einer Mandoline empfindet manch einer bald als einseitig. Dem beugt Florian Klaus Rumpf vor, indem er die ganze Bandbreite der Instrumentengruppe präsentiert: die klassische neapolitanische Mandoline, die Barockmandoline, ein fünfchöriges Mandoloncello sowie die Mandola in Tenor-Lage. So kann der virtuos und rhythmisch versiert agierende Musiker eine Vielfalt an Emotionen und Klangfarben ausloten. Rumpf meistert alle technischen Hürden und trifft stets den Charakter der Musik.
Swing von der Reeperbahn
Rumpf, der nach seiner Aufnahme der Bach-Partiten 2018 hiermit seine zweite CD vorlegt, ist auch als Komponist und Arrangeur tätig. Eine friedlich-satte Eigenkomposition in tiefer Lage widmet er der kulinarischen Spezialität Hamburgs, dem Labskaus. Zum Abschluss gibt es mitreißenden Swing von der Reeperbahn. Das originelle Konzept dieser Platte überzeugt ebenso wie die musikalische Darbietung.
Antje Rößler [30.07.2022]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Keizo Ishibashi | ||
1 | Sazanami Gazelle | 00:04:33 |
Carl Friedrich Abel | ||
2 | Allegro (WKO 198) | 00:04:11 |
Mark Summer | ||
3 | Julie-O | 00:03:58 |
Raffaele Calace | ||
4 | XVI Preludio op. 152 | 00:03:25 |
Chris Acquavella | ||
5 | Journey to Pazardzhik | 00:06:57 |
Masataka Hori | ||
6 | Remembrance op. 12 | 00:03:45 |
Victor Kioulaphides | ||
7 | Diferencias | 00:05:59 |
8 | Remembrance 2 op. 25 | 00:04:11 |
Florian Klaus Rumpf | ||
9 | Irish Stew | 00:04:17 |
Keizo Ishibashi | ||
10 | The Rising Sun | 00:04:01 |
Masataka Hori | ||
11 | Remembrance 3 op. 26 | 00:05:04 |
Florian Klaus Rumpf | ||
12 | Schlaflied | 00:03:33 |
Albert John Weidt | ||
13 | My Lady Jazz | 00:02:54 |
Interpreten der Einspielung
- Florian Klaus Rumpf (Mandoline)