Mariinsky MAR0501
2 CD/SACD • 1h 50min • 2008
10.08.2009
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Die Krise der Schallplatten-Industrie, insbesondere der bislang marktführenden Labels, stellt die großen Opernbühnen und Sinfonie-Orchester vor die neue Herausforderung, als Produzenten in eigener Sache tätig zu werden. London hat das Beispiel gegeben: sowohl das Royal Opera House als auch das London Symphony Orchestra haben eigene Labels gegründet, um ihre Produktionen auf CD und DVD zu veröffentlichen. Das Petersburger Mariinsky-(früher Kirov-)Theater zieht jetzt nach. Seit der Wende als das führende russische Musiktheater ausgewiesen, hat es seinen Ruhm durch zahlreiche Gesamtaufnahmen bei Philips, darunter auch viele weniger bekannte Werke, international gefestigt.
Mit einer im Konzertsaal aufgezeichneten, aber aus einer überaus erfolgreichen Bühnenproduktion hervorgegangenen Aufnahme von Schostakowitschs satirischer Oper Die Nase (nach Gogols Novelle) startet es nun eine neue Reihe in eigener Regie. Das Werk ist gut gewählt, denn die einzige (übrigens exzellente) Konkurrenzeinspielung (nach einer Aufführung der Moskauer Kammeroper unter Gennadi Roschdestwensky) entstand vor 35 Jahren, sie wurde erst unlängst bei Melodiya als CD neu aufgelegt. Der Vergleich beider Produktionen ergibt keinen Sieger. Sie sind beide zu empfehlen, die neue Aufnahme kann durch das noch deutlich bessere Klangbild punkten.
Valery Gergiev kitzelt mit seinem Petersburger Orchester, das über viele brilliante Instrumentalsolisten verfügt, vor allem die grotesken Seiten aus der Partitur heraus, bleibt dabei aber stets beschwingt und beinahe tänzerisch. In dem Riesenensemble der Sänger ist jeder am richtigen Platz, es gibt keine besonders herausragenden Einzelleistungen. Das Booklet enthält den russischen Text und die englische Übersetzung.
Ekkehard Pluta [10.08.2009]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Dimitri Schostakowitsch | ||
1 | Die Nase |
Interpreten der Einspielung
- Vladislas Sulimsky (Platon Kusmitsch Kowaljow, Kollegienassessor - Bariton)
- Aleksej Tanovitsky (Iwan Jakowlewitsch, Barbier - Bariton)
- Tatiana Kravtsova (Praskowja Ossipowna, Frau von Iwan Jakowlewitsch - Sopran)
- Andrei Popov (Polizeiwachtmeister - Tenor)
- Sergei Semishkur (Die Nase - Tenor)
- Gennady Bezzubenkov (Arzt - Bariton)
- Vadim Kravets (Angestellter einer Annoncenredaktion - Bariton)
- Chor des Mariinsky Theaters St. Petersburg (Chor)
- Orchester des Mariinsky-Theaters St. Petersburg (Orchester)
- Valéry Gergiev (Dirigent)